Religion

Montag, 16. April 2012

Zeit der Dummköpfe

Welcher Schrott wird nicht in den Fußgängerzonen deutscher Städte verteilt und angeboten? Es gibt nichts was es nicht gibt. Wir begegnen schreienden Christenpredigern, die das Ende der Welt, den ach so sündigen Menschen verkünden, Scientologen verteilen Dianetik-Schwarten um Xenu wohlzustimmen, Osho-Anhänger trällern uns die Ohren voll, Mormonen teilen uns mit das es Jesus wirklich gibt und nun wollen salafistische Muslime 25 Millionen Koran-Exemplare kostenlos verteilen.

Die Drückerkolonnen des Herrn sind eine biblische Plage, wenn dann noch eine katholische Prozession durch die Innenstadt zieht ist der Tag vollends versaut.

Die CDU findet nun, insbesondere der Herr Günter Krings(CDU-Politiker), immerhin stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, dass das Verteilen von 25 Millionen Exemplaren des Korans ein aggressiver Akt sei. Seine Partei, also die CDU wolle diesen Vorgang stoppen, wo immer das möglich sei. Aber Herr Krings, was für einen Schwachsinn verkünden Sie da. Das Verteilen des Korans fällt unter die Religionsfreiheit und ist nicht lästiger als all die anderen religiösen Schwachsinnigkeiten die einem in der Fußgängerzone geoffenbart werden.

Der Verfassungsschutz solle klären, wie genau diese Aktion finanziert wird. Herr Krings, schon vergessen, die Salafisten werden mit Geldern aus Saudi-Arabien unterstützt. Und die Saudis sind quasi unsere Freunde. Unlängst haben sie 200 Leopard-Panzer von der Bundesrepublik gekauft und Sie wollen doch wohl nicht im ernst behaupten, dass die Saudis mit den Panzer böse Dinge tun?

Ist doch alles bestens. Die Salafisten wollen nur etwas missionieren, mal sehen wieviel von den Koran-Schwarten von den städtischen Reinigungsbetrieben aus dem Müll geklaubt werden. Protagonisten wie Pierre Vogel etwa kann man doch nicht als seriös betrachten, leicht ist zu erkennen, dass Profi-Boxen irreparable Gehirnschäden verursacht. Solche Menschen brauchen gute medizinische Betreuung, aber keinen Verfassungsschutz. Das trifft natürlich auf alle missionarischen Eiferer zu.

Herr Krings, versetzen Sie sich in das Leben eines Ungläubigen, der tagtäglich mit göttlichen Absurditäten konfrontiert wird und geduldig die Art und Weise der Manipulation zurückweist.

Alle Atheisten kommen in den Himmel, denn die Anhänger des Herrn bescherten ihnen die Hölle auf Erden.

Montag, 8. März 2010

Lügen, täuschen, tricksen

Das System katholische Kirche steht zur Diskussion, scheinbar. Hätte man die Offenbarungen in den USA und Irland hierzulande ernst genommen und kritisch hinterfragt, wäre die Überraschung nicht so deutlich geworden. Oder ist diese nur gespielt, hat nicht jeder insgeheim gedacht, na, ist es in Deutschland nicht ebenso. Es geht um Kindesmissbrauch! Es wird gelogen, getäuscht und getrickst. Nur noch Einfältige, oder kirchliche Würdenträger glauben an Einzelfälle. Längst geht es nicht mehr darum ob ein paar Priester sich falsch verhalten haben, oder ob sie schlicht mit der Aufgabe überfordert waren. Die Institution Kirche hat weggeschaut und dann vertuscht. Die Opfer sind egal, Bischöfe und Kardinäle reagieren mit Arroganz und Häme. Damit ist das Problem deutlich. Es ist nicht der Missbrauch schützenswerter Personen, dass Problem ist die Kirche selbst. Das sind die Lügen, Betrügerein und Intrigen, alles zum Wohle der eigenen Macht.

Der Zölibat, ein Kalkül dynastischen Denkens, sichert er doch die Unteilbarkeit religiöser Macht auf weltliche Art und Weise.

Hunderte von Millionen Dollar hat der katholische Popanz in den USA den Opfern von Missbrauch und Willkür gezahlt. In Irland gab es eine unabhängige Untersuchungskommission, die Frage ist deutlich zu formulieren, wann wird eine entsprechende Kontrollinstanz ins Leben gerufen, die den Pfaffen auf die Finger schaut? Wann werden gleiche Massstäbe angesetzt, wie sie für “weltliche” kriminelle Straftäter zur Anwendung kommen.

Die Aufregung des Jahres 2007 im Bistum Regensburg war groß. Ein pädophiler Priester war aufgeflogen, einer der 2004 in eine nichtsahnende Gemeinde versetzt wurde, obgleich vorher rechtskräftig verurteilt. Ob nun Canisius Kolleg, Ettal, Fürstenfeldbruck, Sankt Ottilien oder Riekofen, wann werden solche Subjekte aus verantwortlichen Positionen der katholischen Kirche entfernt und zwar so entfernt, dass ihnen zukünftig Möglichkeiten der Wiederholung verwehrt bleiben. Der katholische Arbeitgeber hat ja bisher immer noch für entsprechendes “Frischfleisch” gesorgt. Wie lange noch darf sich die Kirche erlauben ihr Ansehen höher zu stellen als das Wohl der Opfer. Oder ist es legitim vom “Staate im Staat” zu sprechen. Was der Kirche nützt ist Gott-gewollt, egal was es die Lebenden koste und wenn es die psychische und physische Gesundheit unserer Kinder ist.

Die heile Welt der katholischen Schulen und Internate ist zusammengebrochen. Es hat sie aber nicht gegeben. Die Aussenstehenden haben den Schein viel lieber gemocht als etwaige Probleme. Das Versagen der weltlichen Kontrollinstanzen ist ebenso öffentlich, auch dort wurde weggeschaut, gelogen und getrickst.

Kontrolle tut not, die Hierarchie der katholischen Kirche sollte transparent sein, da wo sie sich weigert gehört weltlicher Zwang angewendet, nur so kann notgeilen Priestern und Lehrern auf die Pfoten gehauen werden.

Mittwoch, 12. August 2009

Kampf bis zur Erleuchtung

Lorenzo Ravagli und der Glaubenskrieg der Anthroposophie gegen Helmut Zander

Von Andreas Lichte

Frühjahr 2009. Als Antwort auf Helmut Zanders preisgekröntes Standardwerk “Anthroposophie in Deutschland” erscheint Lorenzo Ravaglis Schmähschrift “Zanders Erzählungen”. Im Vorwort sagt Dr. Walter Kugler, Leiter des Rudolf Steiner Archivs in Dornach, Ravagli habe das Ziel gehabt, “zu retten, was noch zu retten ist” und dabei Mut bewiesen. Zum Beispiel so:

Ravagli beschuldigt Zander, dieser verfolge mit seiner publizistischen Tätigkeit zur Anthroposophie eine “verdeckte Agenda” [S. 24].

Ravagli stellt Zander als “Enthüllungsjournalisten marxistischer Orientierung” dar, der “trotz seiner katholischen Vergangenheit einem marxistisch inspirierten, historischen Materialismus verpflichtet ist” [S. 35].

Ravagli stellt klar, dass nicht etwa die Anthroposophie eine Sekte ist, sondern: „Zander als Eingeweihter einer trivialaufklärerischen Entmythologisierungtradition strebt wie alle Angehörigen von Wissenschaftssekten (sic!) danach, die Normativität seiner partikularen Rationalität zu universalisieren und alle Angehörigen abweichender Traditionen oder Diskursgemeinschaften als Ketzer zu stigmatisieren.“ [S. 372]

Möchte jemand versuchen, das zusammenzufassen? Wie wäre es damit: Helmut Zander – ein katholisch-marxistischer, materialistischer Verschörer der Sekte Wissenschaft gegen die Anthroposophie?

Solch mutige anthroposophische Charakterisierungen Zanders haben Tradition. Ein Blick zurück:

Sommer 2007. Nach Zanders Artikel “Jenseits von Steiners höherer Erkenntnis – Entmythologisiert die Anthroposophie!” kommt es im eigens eingerichteten Diskussionsforum der Stuttgarter Zeitung zu heftigsten Angriffen gegen Zander:

Autor: didlda“ gibt dem Leser einen Crashkurs in moderner Spiritualität, weist auf „banalstes Allgemeinwissen“ hin, das – ausser Helmut Zander – „heute jeder weiss, damals auch“. So erfährt der Leser etwas über den Zusammenhang von Chakras und der Quantenphysik, „die heute weit in geistige Gebiete hineinreicht, die Steiner bereits vor 100 Jahren ganz klar nachvollziehbar benannt hat.“ Dankbar werden Heisenberg, Planck und Schrödinger in ihren nächsten Inkarnationen den Kollegen Steiner begrüßen!

Bei „didlda“ wird aus Zander „Zehnder“, der Zehn-Ender, der zum Abschuß freigegeben wird. Halali! Zanders Buch „Anthroposophie in Deutschland“ ist mit 1884 Seiten und 246,00 Euro Kaufpreis wahrlich ein kapitaler Hirsch, dem man mit großkalibrigen Waffen begegnen muss:

Autor: Vater“ nimmt Zander so aufs Korn: „Ich finde die Herangehensweise von Herrn Zehnder höchst unsachlich und unwissenschaftlich.“ Lieber Leser, sagen Sie jetzt bitte nicht, dass sei aber ein glatter Fehlschuss. Es gibt andere Autoren, die für „Vater“ nachladen und nachladen:

Autor: Dr. Jörg Ewertowski, Leiter der Rudolf Steiner Bibliothek in Stuttgart“ wirft Zander vor, er besässe keine „echte ergebnisoffene wissenschaftliche Fragehaltung“, sonst hätte Zander ja schon längst selber entdeckt, dass es nur EINE, Zitat Ewertowski, „Weisheit vom Menschen“ geben kann, nämlich die „Anthropo-Sophia“.
Autor: frank schneider, theatron die bühne stuttgart“ verdächtigt den „katholischen Theologen Zander“, im Auftrage der Kirche Andersgläubige zu verfolgen. Zander versuche, „jahrhundertealte katholische Postulate zu zementieren,“ was „Autor: Lilli Kurz und Gerd Raisch“ mit Hinweis auf den aus anthroposophischer Sicht größten Sündenfall der Kirche bestätigt: „Es scheint Herrn Zander als Historiker entgangen zu sein, dass die katholische Kirche beim Konzil in Konstantinopel im 9. Jahrhundert den Geist abgeschafft hat.“

Zander, der als Katholik offensichtlich nicht im Vollbesitz des Geistes ist, wird von „Autor: Dieter Knellessen“ bescheinigt, dass er spirituell-esoterische Sachverhalte entweder nicht kenne, oder aber ihnen nicht sachgerecht, statt dessen mit materialistischen Methoden begegne.

Gerade noch fundamentalistischer Katholik, wird Zander also als Anhänger der „materialistischen Weltsicht“ entlarvt, die laut „Autor: Hans Bohnstengel“ „uns im Ergebnis zwei verheerende Weltkriege, die wachsende Umweltzerstörung und den immer deutlicher sich abzeichnenden vom Menschen bewirkten Klimawandel bescherte.“ Böse, böser, Materialismus. Hier macht sich die anthroposophische Doppelbesetzung des Bösen bemerkbar: Es muss für beide Hauptdarsteller – „Lucifer“ UND „Ahriman“ – genug zu tun sein ... und Ahrimans anthroposophische Paraderolle ist nun einmal der Materialismus.

Autor: Wolfgang Dengler“ ergänzt: „Herrn Zander ist [es] offenbar ein Dorn im Auge, wenn jemand die Entwicklung aus der geistigen Welt heraus erklärt. Er will offenbar nur das sinnliche Geschehen als solches gelten lassen.“ Sehbehindert fällt Zander die Hellseherei als „geisteswissenschaftliche“, d.h. anthroposophische Standardmethode naturgemäß schwer, so dass Zander Dengler wohl einfach glauben muss, wenn dieser erklärt: „Nichts ist lebenssinn- und lebenskraftgebender als das Weltbild der Anthroposophie, das die Errungenschaften der Naturwissenschaft auf sinnlichem Gebiet voll anerkennt. Die Veränderung eines Weltbildes benötigt eben Jahrhunderte und erzeugt heftigste Widerstände, wie dies bei dem kopernikanischen Weltbild auch geschah.“

Steiner, der Kopernikus des 21igsten Jahrhunderts ...

Stolz ist man vor allem auf die „anhaltenden Erfolge anthroposophischer Lebenspraxis“, die man sich nicht kleinreden lassen will. Vielleicht sieht Zander hier tatsächlich nicht den kreativen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Impuls des neuen Weltbildes, hätte es sich denn erst einmal durchgesetzt. Man stelle sich vor ...

Nach gescheitertem Verkaufsgespräch kehrt der Handlungsreisende Willi Lohmann auf sein Hotelzimmer zurück und sucht Trost in der Bibel. Es folgt der übliche Griff in die Schublade des Nachtschränkchens ... Halt! Es gab inzwischen die anthroposophische Zeitenwende: Willi Lohmann findet nun Erbauung in der Mini-Bibliothek, die im anthroposophischen „5ten nachatlantischen Zeitalter“ zur Standard-Ausstattung jedes Hotelzimmers gehört. Wobei „Mini“ vom Understatement des Hoteliers zeugt, gilt es doch, 354 Bände der Rudolf Steiner Gesamtausgabe unterzubringen.

Welch neue, grossartige Perspektiven bieten sich hier dem Architekten! Berücksichtigt man auch noch die Gestaltungsvorgaben Steiners, freut sich auch noch die Beton-Industrie:

HotelversuchsanlageGoetheanum in Dornach Schweiz und Hotelversuchsanlage am Atlantik, Pleinmont, Guernsey

Jubeln wird der Innenminister: Deutschland und die Welt sind gewappnet für den Kampf gegen den Terror, oder wie es Steiner sagt: „(...) es werden aus der gesamten Masse der Menschheit sich überall diejenigen herausrekrutieren, die reif sind, die gute, die edle, die schöne Seite der nächsten Kultur nach dem Kriege aller gegen alle zu bilden.“

Weitere praktische Konsequenzen für die zukünftige anthroposophische „Menschheitsentwickelung“ kann jeder, der Zitat „Autor: Holger Böttcher“, über die „geeignete Schulung“ verfügt, in Steiners „Akasha-Chronik“ nachlesen. „Autor: Dr. Jörg Ewertowski“, Leiter der Rudolf Steiner Bibliothek in Stuttgart, wird bei der Entschlüsselung des „Äthers“ – „Akasha“, Sanskrit – gerne behilflich sein, ist er sich doch sicher, „dass wir alle die Wahrheit erfahren werden“, sei Steiner doch „rational und vernünftig“.

Aber warum in die Ferne schweifen, wenn das Glück so nahe liegt? Schliesslich haben wir sie ja schon, die Waldorfschule, wo man „Autor: Heike S. Mayer“ „voll und ganz zufrieden ist“. Und profitiert. Heike S. Mayer: „Ich werde gerne zu Lesungen eingeladen, weil ich das so routiniert machen würde. Nur selten hätte man so gute Leser gehabt.“

Gratulation Frau Mayer! Waldorfschüler sind eben „in der Regel intelligent, kreativ und integrativ und haben ein gesundes Selbstbewusstsein“, so „Autor: Hanna Kowatsch – Ehemalige Waldorfschülerin“.

Hat man sich erst einmal selbst – oder die eigenen Kinder – ins rechte Licht gerückt, lobt man auch gerne noch Steiners Waldorfschule. Und gesellt sich als „Nur“-Waldorfeltern und -Schüler zu den eigentlichen Steiner-Anhängern. Sie lobpreisen ihren „Menschheitsführer“ in den höchsten Tönen, fast hat man den Eindruck, es handele sich um ein „O beate et benedicte et gloriose Rudolphe“, vorgetragen vom Chor der Kastraten der Päpstlichen Kapelle.

Wer nun meint, „Kastrat“ sei doch eine äusserst ungehörige Beleidigung des Anthroposophen, kennt Steiner nicht. Zum Beweis sei hier ein längeres Steiner-Zitat erlaubt, vorgetragen von „Autor: fast-Waldorfvater“:

“Ursprünglich war auch der Mensch ein ätherisches Wesen von pflanzlicher Substanz. Damals hatte der Mensch diejenige stoffliche Natur, welche heute die Pflanze noch besitzt. Hätte der Mensch nicht die pflanzliche Substanz zum Fleisch umgewandelt, so wäre er keusch und rein geblieben wie die Pflanze. (...)

Die Fortpflanzungsorgane haben am längsten ihren pflanzlichen Charakter bewahrt. Alte Sagen und Mythen berichten uns noch von Hermaphroditen (...).

Manche glauben, das Feigenblatt, das die ersten Menschen im Paradies gehabt haben, sei ein Ausdruck der Scham. Nein, in dieser Erzählung hat sich die Erinnerung daran bewahrt, daß die Menschen an Stelle der fleischlichen Fortpflanzungsorgane solche pflanzlicher Natur gehabt haben (...).

Der Mensch wird nicht auf seiner jetzigen Stufe stehenbleiben. Wie er von der reinen Keuschheit der Pflanze in die Sinnlichkeit der Begierdenwelt hinabgestiegen ist, so wird er aus dieser wieder heraufsteigen mit reiner geläuterter Substanz zum keuschen Zustande.”

Na, ist doch schön, wenn man klare Ziele hat! Wenn man als Anthroposoph endlich die ach so lästige Sexualität los wird.

Ziele hat auch Andreas Molau: er möchte eine NPD-Waldorfschule gründen. Molau war von 1996 bis 2004 Waldorflehrer in Braunschweig, „Autor: harry“ läßt Molau selber berichten, zitiert von der NPD-homepage: „Ich unterrichtete die Fächer Deutsch, Geschichte, Musik und Politik und war auch Klassenlehrer im Grundschulbereich. Nachdem meine Zusammenarbeit mit der nationaldemokratischen Zeitung „Deutsche Stimme“ bekannt wurde, folgte die Kündigung (...).“

„Warum nicht früher?“, fragt man sich. Molau war vor seiner Waldorf-Karriere publizistisch tätig, machte aus seiner Gesinnung nie ein Hehl: Seine Staatsexamensarbeit über Alfred Rosenberg wurde 1993 bei dem extrem rechten Verlag Siegfried Bublies veröffentlicht. Während seines Studiums arbeitete Molau als verantwortlicher Kulturredakteur bei der Jungen Freiheit, die er u.a. aufgrund fehlender Distanz zu Positionen von Holocaustleugnern 1994 verlassen mußte. Daraufhin war er verantwortlicher Redakteur bei der Zeitschrift Deutsche Geschichte des mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilten Verlegers Gert Sudholt.

Dann schwieg er und wurde Waldorflehrer. Verstummte er wirklich? Was unterrichtete er beispielsweise in Geschichte und Politik? Die Antwort kennt nur Molau, der Rudolf Steiner und der Waldorfpädagogik sein größtes Lob ausspricht: „Steiner hat stets völkisch argumentiert. So betont er nicht umsonst die Differenzen von Rassen und Völkern. Die ganze Waldorfschulpädagogik ist von dem Begriff der ‘Geliebten Autorität’, über den Gemeinschaftsaspekt in großen Klassen, die Behandlung der Völkerfrage in der Mittelstufe, die der Nibelungen und des Faust in der Oberstufe eine gute deutsche Sache.“

Wäre Molau nicht DER Fall für die „interne Konferenz“ der Waldorfschule Braunschweig gewesen? „Autor: Thekla Walker, Bund der Freien Waldorfschulen“ erklärt uns: „Zander spricht von ‘interner Machtausübung’. Die Organe und Gremien der Waldorfschulen sind aber transparent organisiert. Die ‘interne Konferenz’ ist ein kollegiales Selbstverwaltungsorgan, das aus der Lehrerkonferenz gebildet wird und die Funktion der Schulleitung ausübt.“ Man stelle sich vor ...

Molau wird in der „internen Konferenz“ befragt:

„Herr Molau – meinen Sie ‘Volksgeist’ oder ‘Volksgeist’?“
„Natürlich ‘Volksgeist’!“

Und um letzte Zweifel zu beseitigen, bringt Molau ein geflügeltes Steiner-Wort: „Soll Goethe die gleichen Bedingungen haben wie ein beliebiger Hottentotte?“

„Goethe“! – was will man mehr! Jetzt steht es fest: Molau ist Anthroposoph und ohnehin ein überaus geschätzter Kollege ...
Sollte man hier einen Zusammenhang mit der Wortmeldung von „Autor: info3“ sehen? Zitat: „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien untersucht derzeit, ob sie Schriften des Reformpädagogen Rudolf Steiner auf den Index setzt. Es geht dabei um zwei Vortragsreihen aus den Jahren 1908 und 1910, in denen Steiner die Menschenrassen bezüglich ihrer Hautfarbe und ihres Standes in der Menschheitsentwicklung darstellt. ‘Es gibt zweifelsohne rassistische Motive in Steiners Denken’, sagt der Historiker Helmut Zander. ‘Beispielsweise, wenn er von «passiven Negerseelen» oder «degenerierten Völkern» redet (...).’ Das Bundesfamilienministerium hatte zwei Bände aus Steiners Gesamtwerk zur Prüfung vorgelegt. Eine Entscheidung der Bundesprüfstelle wird für den 6. September 2007 erwartet.“

All das lässt den Anthroposophen natürlich völlig unbeeindruckt. Wie sagt „Autor: Dr. Jörg Ewertowski“: „Warum schmeckt denn die Demeter Tomate so gut? Weil die Präparate, die Rudolf Steiner aus seinen Erkenntnisquellen heraus entwickelt hat, eben wirken!“

Und keinesfalls, weil, wie „Autor: AnhroPa“ unterstellt, „Reichsführer SS Heinrich Himmler die biologisch-dynamische Landwirtschaft in den Konzentrations- und Vernichtungslagern anbauen ließ.“
Übernahme Brightsblog

Donnerstag, 13. November 2008

Spirituelle Kriegführung

Mary Glazier, Windwalker Gemeinde Alaska

Ich glaube an die spirituelle Kriegsführung. Alaska erhielt eine Aufgabe, denn sehr liberale Kandidaten hatten sich für den Posten des Gouverneurs beworben, und wir begannen zu Gott zu beten uns einen Christen zu schicken, erklärt Mary Glazier.

Auf einer Konferenz in Everett, Washington, vergangenen Sommer beschreibt Glazier, wie man vor zwei Jahrzehnten angefangen hat, entsprechende Kandidaten für das höchste Amt des Staates Alaska auszuwählen und vorzubereiten. Als erstes verhalf man dem unabhängigen Kandidaten Walter J. Hickel auf den Sessel, danach wurden Gebete gesprochen für eine vielversprechende Kandidatin, die damals 24 Jahre alte Sarah Palin, die Hickel später im Amt folgen sollte.
Genau wie Thomas Muthee, beschreibt Glazier persönliche Kämpfe gegen Hexen und Zauberei, ebenso wie Muthee scheint sie eine besondere religiöse Bindung zu Sarah Palin gehabt zu haben oder noch zu haben. In einem Festakt, in Wasilla, wurde Palin vor Gott gesalbt und als politischer Führer dieser religiösen Gruppe eingesetzt.
Am 13. Juni 2008 bei der Eröffnung der "Gate of Heaven on Earth" Konferenz, auf der viele Top-Vertreter der apostolischen Reformation anwesend waren, gab Glazier zu verstehen, dass die politische Karriere von Sarah Palin den Gebeten ihrer ganz persönlichen Gruppe zu verdanken sei.

Als Gott zu sprechen begann, war sie 24 Jahre alt, über diese Zwiesprache mit dem Herrn erhielt sie die Intention in die Politik zu gehen. Sie wurde ein Teil unserer Gebetsgruppe in Wasilla. Jahre später wurde sie Bürgermeisterin von Wasilla und im vergangenen Jahr zum Gouverneur des Staates Alaska gewählt. Bei ihrer Amtseinführung widmete sie den Staat Alaska Jesus Christus. Hallelujah! Hallelulah!

Diese gute Nachricht verbreitete sich im Netz der Neuapostolischen Reformation. Pastor Jan-Aage Torp schrieb am 06. September 2008 begeistert in seinem Blog:" Palin ist ein Gebets-Krieger und ein Pfingstler".
Pastor Torp, Oslo, ist ein Apostel in C.Peter Wagners Internationaler Koalition der Apostel, einem Netzwerk von rund 500 Aposteln in den Vereinigten Staaten und 42 weiteren Nationen. Torp berichtete in seinem Blog, dass er C. Peter Wagner und dessen Ehefrau Doris in den vergangenen Wochen besucht habe, zu dem Zeitpunkt, als Palin zum Vize-Präsidentschaftskandidaten von John McCain ernannt wurde. Mit Spannung notiert Torp weiter, dass die Medien in den USA nicht auf die Zugehörigkeit Palins zum Predigernetzwerk verweisen, sondern es sich bei Palin um eine interessante Persönlichkeit handelt, die im Mittelpunkt der Gruppe um Mary Glazier steht.
Mary Glazier ist einer der Propheten aus Wagners inneren Führungskreis, dem Ältestenrat der Propheten, des Apostolischen Rates. Die Neuapostolische Reformation ist der Titel der Struktur, welche Peter Wagner, in den späten 90igern, als "Dritte Welle des Heiligen Geistes" bezeichnete. Mary Glazier ist die Führerin von Wagners US strategischem Predigernetzwerk in Alaska. In mindestens 4 öffentlichen Zeremonien wurde Sarah Palin, durch auflegen der Hand, gesalbt. 3 dieser Zeremonien wurden gefilmt und befinden sich auf der offiziellen Webseite des Staates Alaska. Das wohl häufigste Video ist die Salbung durch den kenianischen Priester Thomas Muthee, in der Kirche von Wasilla, bevor Palin zum Gouverneur des Staates gewählt wurde. Während eine Reihe von Medien die Tatsache herausstellten, dass Muthee in seiner Heimat Kiambu Hexen jagt, muss man betonen, dass er nicht irgendein Hexenjäger ist. Er ist unter anderem international dafür bekannt, die Hauptrolle zu spielen und endgültige Multimedia-Instrumente zu produzieren, welche die evangelikalen Anstrengungen zeigen "Die Dritte Welle des Heiligen Geistes" und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die Neuapostolische Reformation darzustellen.

Heute ist die Neuapostolische Reformation ein separater Zweig, mit eigener Theologie, apostolischen Netzwerken, Schulen, schulischen Zulassungssystemen, Konferenzen und Medien. Jeder von Wagners rund 500 Aposteln hat eigene Netzwerke, schenkt man den Angaben dieser Apostel Glauben, dann reden sie von hunderten bis tausenden Gemeindemitgliedern. Sie allen betrachten sich als Teil der radikalsten Umstrukturierung des Christentums seit der Reformation und glauben, dass sie am Ende aller Zeiten Millionen von Seelen, bei der Rückkehr Jesus' , ernten können.
Die neuen Apostolen haben einen einzigartigen Satz von evangelikalen Werkzeugen und Bedingungen entwickelt, auf der Grundlage des Konzepts der spirituellen Kartierung, um Dämonen zu vertreiben. Zu diesem besonderen Zweck bieten sie Kurse an, um in Städten, die Widerstand gegen das Evangelium leisten, die territorialen Dämonen austreiben zu können. Diese Konzepte werden unter die Öffentlichkeit gebracht, insbesondere durch die Medien und Videos, die von George Otis jr. produziert werden. Die "Sentinel Group", der Otis angehört, dokumentiert mittels dieses Filmmaterials die erfolgreichen Transformationen durch die "Spiritual Warfare" und anderer, neuer Technologien. Diese Videos vermitteln die soziale Botschaft, dass eine, nur im Glauben ultimative Gesellschaft, durch das Wirken Gottes verbessert werden kann. Die vom "Geist erfüllten" Christen sind zu vereinen, um die Dämonen aus ihren Gemeinden zu vertreiben und all jene, aus den Behörden zu entfernen, die "nicht wiedergeboren" sind.
Das Jahr 2001 erklärte Wagner zum Beginn des Neuapostolischen Zeitalters. Aber bereits 1999 war die Bewegung mit den Gemeinden im neuen, "spiritual warfare" verbunden, so wie es in den Videos und Büchern dargestellt wird.
Thomas Muthee spielt beim Erfolg der neuapotolischen Gemeinden eine Schlüsselrolle. Die spirituelle Kriegsführung war und ist nicht nur auf Afrika beschränkt. Videos mit den dokumentierten Transformationen hatten ebenso in Almolonga, Guatemala; Cali, Kolumbien und Hemet, Kalifornien Erfolg. In Hemet soll es den spirituellen Kriegern sogar gelungen sein, durch Gebete, ein brennendes Meditations-Zentrum zu retten, sprich zu löschen. In diesem Video berichtet George Otis, dass die mit "Geist-gefüllten" Christen die Kontrolle über die Regierung und die öffentlichen Schulen übernommen hätten.Transformation wurde ein Schlagwort für Glaubens-basierte, soziale Programme im Umfeld der evangelikalen Gemeinden und wird für missionarische Zwecke genutzt.
Melbourne wurde in eine große Erneuerung(christlich) transformiert. Die dortige Gruppe, um die Neuapostolische Prophetin Ana Mendez veröffentlichte Zeugnisse dieser Transformation. Mendez hatte, gemeinsam mit Wagner und dessen Ehefrau Doris, sowie weiteren Top-Aposteln und Propheten 1997 an einer Mission in den Himalaya teilgenommen, "Operation Ice Castle". Dieses Unternehmen, der spirituellen Kriegsführung, diente dazu, das Oberhaupt aller territorialen Dämonen, die "Königin des Himmels" zu bekämpfen.Später, in seinem Buch, bezeichnete Wagner dieses Unternehmen als Kraftprobe. Im Angesicht der "Königin des Himmels", welche verantwortlich dafür ist, dass das Evangelium in der römisch-katholischen Kirche und dem Islam nicht angenommen wird.
Mendez schrieb über die Tranformation der Stadt Melbourne, dass die Expedition erfolgreich war und bezog den Tod von Mutter Teresa in die Ergebnisse mit ein.
In Predigten und Vorträgen kommentierte Glazier die überragende Rolle von Palin im Rahmen der Neuapostolischen Reformation, bis hin zur Kontrolle von Staats-und Regierungschefs durch die "Sieben-Berge-Strategie". Diese Bemühungen, die Kontrolle über Religion, Familie, Bildung, Kunst und Unterhaltung, Medien sind klar in den Zielen der Öffentlichkeitsarbeit definiert und werden in zahlreichen Konferenzen immer wieder betont. Vor der Salbung von Sarah Palin betonte Muthee die Notwendigkeit der Übernahme der "Sieben Königreiche" in einer kurzen Predigt. Ein hervorstechendes Merkmal für die Gottesdienste der Neuapostolischen Reformation ist die Verwendung eines militanten Vokabulars. Die römisch-katholische Kirche und die Mormonen werden als korrupte Gemeinschaften dargestellt. Auf einer Website, von Diane Buker, Leiterin einer Gemeinde, die sich "Streitaxt-Brigade" nennt, wird ein Arm dargestellt, der einen Streitkolben hält, ganz konkret gegen den Katholizismus und das Mormonentum gerichtet. Man rühmt sich, am Tod Mutter Teresas mitverantwortlich zu sein und gibt sich Dienstgrade, wie sie eigentlich beim Militär üblich sind. In Predigten wird immer wieder Gewalt angemahnt, den Gewaltsamen wird Gott mit Gewalt überbracht. Das ist die Rhetorik der spirituellen Kriegsführung. Die Führung der Neuapostolischen Reformation betont immer wieder, dass die spirituelle Kriegsführung nicht gegen menschliche Wesen gerichtet sei, sondern eben nur für diese Kriegsführung benötigt werde.

weitere Informationen:

Palin und die Apostel

Palins Kirche und die Dritte Welle

Samstag, 1. November 2008

Der Tanz um den "Goldenen Bullen"

Gläubige Menschen sind ja von Natur aus etwas irrational, können diesen unlogischen Aspekt ihres Lebens aber mehr oder weniger gut handhaben. Wenn dann der Glauben in ekklesiogene Neurosen umschlägt wird es ernst. Wie im Beispiel hier:

Gläubige beten am Börsen-Bullen in New York gegen die "Bären" und "Bullen" des sogenannten freien Marktes. Sie bitten Gott um einen Markt der Löwen. Desweiteren soll der "Herr" die Kontrolle über den Markt übernehmen. Das ökonmische System würde sich nicht dem normalen Menschen offenbaren. In der Bibel tanzten sie um das Goldene Kalb, heute um einen Bullen, der als Statue an Beliebigkeit nicht zu übertreffen ist, aber das ist wohl ein Stigma des Glaubens.

Idee: Pharyngula

Samstag, 4. Oktober 2008

Politik und Religion sind Technologien



So Noah Feldman, was auch immer die Unterschiede sind, so sind sie entworfen worden um grosse Gruppen von Menschen zu verbinden und zu managen.

Freitag, 1. August 2008

Dodo des Monats gewählt


Auf dem Brightsblog ist der Dodo des Monats gewählt worden. Es hat wieder mal einen römisch-katholischen Popanz erwischt.
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Gerhard Ludwig Müller

Michael Schmidt-Salomon, ein weiterer Autor und Vorstandssprecher der Giordano-Bruno-Gesellschaft hat ein Buch geschrieben mit dem Titel “Wo bitte geht’s zu Gott? fragte das kleineFerkel”. Darin lässt er ein Schwein auftreten, das einen jüdischen Rabbi, einen katholischen Bischof und einen muslimischen Geistlichen über Gott befragt. Die Gottesfrage der großen Philosophen, Religionen und monotheistischer Theologen wird in das Maul eines sprechenden Schweins gelegt und somit verspottet. Schmidt-Salomon verzerrt die drei großen monotheistischen Weltreligionen samt ihrer Vertreter zu gewaltbereiten, rücksichtslosen Karikaturen ihrer selbst.

Die Christen beispielsweise mutieren zu „Trauerklösen“, der heilige Leib Christi als „Plätzchen“ wird wieder ausgespuckt und die Gläubigen aufgrund des katholischen Eucharistieverständnisses als „Menschenfresser“ verhöhnt, die „den Sohn vom Herrn Gott verspeisen“. Schließlich versteigt sich Schmidt-Salomon zum abschließenden Resümee, das er seinen Figuren in den Mund legt: „’Wer Gott kennt, dem fehlt etwas!’ Nämlich hier oben… Das Ferkel tippte sich lachend an die Stirn. Der kleine Igel nickte: Die Leute vom Tempelberg sind wirklich verrückt!“ In diesem Buch werden letztlich alle, die an Gott glauben, unter dem geistigen Niveau eines Schweins angesiedelt. Man gefällt sich in dem Spruch „Glaubst du noch, oder denkst du schon?“ und spricht damit allen Gläubigen das Denken ab.

Vor diesem Hintergrund ist es nur folgerichtig, dem christlichen Gottesglauben jegliche ethische und humanistische Auswirkung abzusprechen. Der Mensch sei doch verfügbar für den anderen Menschen. Warum sollten Kindstötung, Abtreibung und therapeutisches Klonen verboten sein?

Dienstag, 22. Juli 2008

Irdischer Segen

WIESBADEN. (hpd) Das Aufkommen aus der Kirchensteuer ist für 2007 um rund 9 Prozent gestiegen und summiert sich für beide Kirchen zusammen auf rund 9 Mrd. Euro

Nach den jetzt vorliegenden Zahlen des Statistischen Bundesamtes, die von den Kirchensteuerstellen der katholischen und der evangelischen Kirche übermittelt werden, betragen die Einnahmen aus Kirchensteuern 2007 für die evangelische Kirche EUR 4,2 Mrd. (€ 4.198.818.000) und für die römisch-katholische Kirche EUR 4,7 Mrd. (€ 4.657.006.000), insgesamt also EUR 8,9 Mrd. (€ 8.855.824.000).

Im Vergleich zu den Kirchensteuereinnahmen von 2006, die gegenüber 2005 um EUR 509 Mio. (oder 6,7 %) angestiegen waren, ist das ein weiterer Anstieg um EUR 720 Mio. (oder 8,9 %). Seit dem Tiefpunkt der Kirchensteuereinnahmen nach der Jahrtausendwende im Jahr 2005 (EUR 7,6 Mrd.) haben sich die Einnahmen aus der Kirchensteuer für beide Kirchen zusammen um 1,23 Mrd. Euro (oder 16 %) erhöht.

Damit ist die Prognose des Instituts der deutschen Wirtschaft für 2006 und 2007, die parallel zum Wirtschaftsaufschwung einen Anstieg von 6,8 % (2006) und 4,9 % (2007) voraussagten, deutlich übertroffen.

Sind nun alle Finanzfragen der Kirche behoben?

Wer nun allerdings meint, dass würde nun alle Finanzfragen der Kirchen und ihre Folgen (Entlassungen, Personalabbau, Schließung von Kirchen und Einrichten, etc.) aufheben, den kann ein einfaches Rechenbeispiel vielleicht vom Gegenteil überzeugen.

In den Jahren 2001 bis 2005 hatten beide Kirchen zusammen Mindereinnahmen aus der Kirchensteuer von insgesamt EUR 1,13 Mrd. zu verbuchen. Mit den Mehreinnahmen wandeln sich diese Mindereinnahmen dann (im ersten Schritt) in ein verbleibendes Plus von 160 Millionen Euro. Legt man jetzt aber (als zweiten Schritt) zugrunde, dass die Kirchensteuereinnahmen jährlich um 2 % hätten steigen müssen, um den in 2000 vorhandenen ‚Bestand’ weiterhin zu finanzieren, so müssten sich die Kirchensteuereinnahmen 2007 auf insgesamt 9,67 Mrd. Euro belaufen, was sie aber nicht tun. Die Differenz von diesem Soll-Wert zu dem Ist-wert 2007 (EUR 8,86 Mrd.) beläuft sich auf 810 Mio. Euro. Dagegen muss zwar das Plus von EUR 160 Mio. abgezogen werden, es verbleibt aber - zur Bestandssicherung auf der Basis 2001 - ein absolutes Defizit von rund 650 Mio. Euro.

Bei ähnlicher Mitgliederzahl 458 Mio. Euro Mehreinnahmen

Bewegte sich das Kirchensteueraufkommen aller Landeskirchen der EKD von 1953 bis 1988 stets oberhalb des Aufkommens aller katholischen (Erz-)Bistümer, so hat sich das seit 1989 ins Gegenteil gewandelt. In dieser Entwicklung zeigen sich innerkirchliche Veränderungen:

  • * In der ersten Phase (bis 1988) gleicht sich allmählich die Mitgliederzahl der katholischen Bistümer - durch eine höhere Zahl der „katholischen” Geburten/Taufen - an. Der “Pillenknick“der Jahre 1965 bis 1975 / 1980 führt dazu, dass pro Jahr in den katholischen religiös homogenen Ehen (Beide Eltern katholisch, die ihre Kinder taufen lassen) rund 50.000 Kinder mehr geboren werden als von den entsprechenden evangelischen Eltern. Von 1975 bis 1996 sind das etwa rund 1 Million mehr katholisch getaufte Kinder.
    * In der zweiten Phase (seit 1987) kommt der dadurch entstandenen jüngere Altersaufbau der Katholiken als ein Mehr an erwerbstätigen katholischen Kirchensteuerzahlern allmählich zum Tragen. (Die 1975 Geborenen sind heute - im Jahr 2008 - 33 Jahre alt und werden um das Jahr 2040 in Rente gehen.)
    * In der dritten Phase (seit 1996) wird dieser Unterschied immer ausgeprägter und führt 2005 zu einem ‚katholischen’ Ergebnis, dass um rund 327 Mio. Euro höher ist als das evangelische Kirchensteueraufkommen. Dieser Unterschied weitet sich 2006 auf 368 Mio. Euro aus und für 2007 sind es 458 Mio. Euro, die von den katholischen Bistümern mehr eingenommen werden als in den evangelischen Landeskirchen.

Diese Spanne, oder die höheren Einnahmen aus der Kirchensteuer für die katholische Kirche in Deutschland, wird sich auch in den nächsten Jahren kontinuierlich erweitern. Die katholischen Bistümer haben insofern schon von 1995 bis 2007 insgesamt 3,46 Mrd. Euro mehr aus der Kirchensteuer eingenommen als die evangelischen Landeskirchen.

„Seid fruchtbar und mehret euch”

Diesen Befunden entspricht schließlich auch, dass für die katholische Kirche die 4,66 Mrd. Euro aus der Kirchensteuer 2007 die höchste Jahreseinnahme nach dem 2. Weltkrieg darstellt. Bei der Evangelischen Kirche hat es bereits fünf Jahre vorher gegeben (1992, 1993, 1995,1999, 2000) in denen die Kirchensteuereinnahmen über den 4,2 Mrd. Euro von 2007 lagen. Mit anderen Worten: während die katholischen Einnahmen aus der Kirchensteuer mit verbesserten Wirtschaftslage und sinkender Arbeitslosigkeit zu neuen Höhen ‚durchstarten’, bleibt der Anstieg der evangelischen Kirchensteuereinnahmen unterhalb der höheren Ergebnisse von früheren Jahren.

Auch wenn sich der Abstand zwischen den katholischen und den evangelischen Kirchensteuereinnahmen weiter vergrößern wird, so bewegen sich die Einnahmen beider Kirchen insgesamt im Absinken und Anstieg parallel zueinander, da sie als Annexsteuer zur Einkommensteuer auch alle Schwankungen der staatlichen Einnahmen aus der Einkommensteuer zwangsweise begleiten.

CF

Dienstag, 10. Juni 2008

The Creation

The Creation By Mr. Fish

Montag, 26. Mai 2008

Conservapedia: Artikel des Jahres

Conservapedia erklärt den Atheismus Artikel zum "Artikel des Jahres. :)

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Naturalismus - kein Dogma!

Wir haben die Lande gemessen, die Naturkräfte gewogen, die Mittel der Industrie berechnet, und siehe, wir haben herausgefunden, dass diese Erde groß genug ist, dass sie jedem hinlänglichem Raum bietet, die Hütte seines Glücks darauf zu bauen; dass diese Erde uns alle anständig ernähren kann, wenn wir alle arbeiten und nicht einer auf die Kosten des anderen leben will; und das wir nicht nötig haben, die ärmere Klasse an alle Himmel zu verweisen.

Heinrich Heine, Romantische Schule, 1835

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Meine Kommentare

Der hätte die Abrissfirma...
Der hätte die Abrissfirma mit einem Handtuch erschlagen....
nickpol - 15. Juni, 13:59
in doors we trust
yeah, that'll be true :)
nickpol - 21. Januar, 10:30
Wer hat denn Wissenschaft...
Wer hat denn Wissenschaft zur Religion erhoben. Etwas...
nickpol - 19. Juni, 09:17
Bei mir hier heissen...
Bei mir hier heissen die Mulwarp, und wenn sich einer...
schlafmuetze - 27. Februar, 20:44
Danke Misanthrop, dir...
Danke Misanthrop, dir auch :)
nickpol - 31. Dezember, 13:31
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Ich halte nicht viel, oder besser gesagt gar nichts...
nickpol - 18. Oktober, 15:03
sieht doch gut aus, in...
sieht doch gut aus, in meiner verehelichten Zeit lief...
schlafmuetze - 17. August, 22:57
@Ansuzz
nicht aus allen Philosophien und Religionen etwas....
schlafmuetze - 8. August, 20:23

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