Die Placebo-Professur
Vorschusslorbeeren gab es reichlich, als Prof. Claudia Witt im Mai eine Stiftungsprofessur der Karl und Veronica Carstens-Stiftung an der Berliner Charité antrat. Ihre Aufgabe: Die Erforschung der Komplementärmedizin. Bei der Forschung allein soll es indes nicht bleiben, so Stiftungs-Geschäftsführer Dr. Henning Albrecht. Der verspricht sich von der neuen Professur eine „wissenschaftliche Untermauerung der Komplementärmedizin“ und letztlich ein Plus an Akzeptanz für Außenseiter-Methoden wie Homöopathie. Tatsächlich schneidet Homöopathie in kontrollierten Studien nicht besser ab als Placebo. Wir haben die neue Professur zum Anlass für einen Schwerpunkt Homöopathie genommen. Mit einem Arzt sprachen wir über seine Erwartungen an die Berliner Forschungen; ließen uns von einem Kollegen erklären, was die Zuckerpillen bei Patienten so beliebt macht – und wir verraten, wie einfach ein Homöopath 10 000 Pfund gewinnen kann:
• Das Ende der Homöopathie? Warum schwören so viele vernünftige Menschen auf die Zuckerkügelchen? Und warum halten sich Homöopathen für die Opfer einer Verleumdungskampagne? Der Arzt Ben Goldacre begibt sich auf die Spur von geschönten Statistiken, Unsinns-Studien und weit verbreiteter Selbsttäuschung.
• „Unmögliches muss man nicht erklären“: Ein Gespräch mit dem Allgemeinmediziner und GWUP-Mitglied Dr. Werner Hessel über Außenseiterverfahren und die Kritik der Skeptiker an der neuen Stiftungsprofessur zur Erforschung der Komplementärmedizin an der Berliner Charité.
• „Homöopathika sind Placebos“: Prof. Edzard Ernst, Leiter der Abteilung für Komplementärmedizin an der Universität Exeter, spricht Klartext. Früher war der Mediziner ganz beeindruckt von den Zuckerkugeln, ließ sich sogar in Homöopathie ausbilden. Doch die Zeiten sind vorbei. Jetzt bietet Ernst 10 000 Pfund für denjenigen, der belegt, dass Homöopathika wirksam sind.
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