Politik, Soziales

Donnerstag, 1. April 2010

Gegen linkes Lavieren

Israelische Linke rufen in offenem Brief an die Linkspartei zu Dialog über Nahostkonflikt auf

In einem Offenen Brief an die LINKE haben über 100 linke Israelis ihre Erwartungen an eine solidarische Politik der deutschen Linkspartei deutlich gemacht und Kritik an Teilen der Partei geäußert, die die israelische Politik im Nahen Osten unterstützen. Zu den Unterzeichnern gehören Universitätsgelehrte und Publizisten ebenso wie Aktivisten der
politischen Linken und Künstler. Im folgenden Auszüge aus dem Brief.

Wir haben uns zu diesem Brief entschlossen, nachdem uns wiederholt Berichte über Aktivitäten Eurer Partei bezüglich der Situation in Israel/Palästina bekannt wurden, so die Teilnahme von führenden Mitgliedern Euer Partei an einer Demonstration im Januar 2009 in Berlin, auf der die Weiterbombardierung des Gaza-Streifens gefordert wurde; das Bestehen und die . Akzeptanz eines Bundesarbeitskreis in Eurer Partei (BAK Shalom), der jedes militärische Vorgehen des Staates Israel
unterstützt und militaristische und nationalistische Propaganda
betreibt; schließlich das Schweigen der Mehrheit der führenden
Parteimitglieder zur israelischen Besatzungspolitik. All das hat uns bewogen, unsererseits nicht länger zu schweigen, sondern zu
intervenieren. Das Andenken an den Holocaust und der auch heute in Deutschland gebotene Kampf gegen Antisemitismus gehören zu den wichtigsten Aufgaben jeglicher emanzipatorischen Bewegung. Nicht trotz, sondern gerade aufgrund dieser Tatsache fällt es uns schwer nachzuvollziehen, wie man die israelische Besatzungspolitik in Deutschland als Teil der »Lehren aus der deutschen Geschichte« rechtfertigen kann.
Die intensiven diplomatischen und militärischen Aktivitäten der
Bundesrepublik in der Region und die aktive Unterstützung der
israelischen -Besatzungspolitik reichen uns, um in der BRD einen der Akteure zu sehen, die für die durch die israelische Regierung begangenen Verstöße gegen das Völkerrecht und für die israelischen Kriegsverbrechen mit verantwortlich sind. Aus diesem Grund denken wir, dass es unser Recht ist, von Euch als AktivistInnen für soziale Veränderung in Deutschland und als Mitglieder in einer Partei, die im Parlament und in regionalen Regierungen vertreten ist, Verantwortung für das Vorgehen
Eures Staates in Bezug auf unser Land zu übernehmen.
Die andauernde Besatzung und Entrechtung sind keine innerisraelischen Angelegenheiten. Die antidemokratische Herrschaft des Staates Israel über mehr als drei Millionen PalästinenserInnen, die kein Wahlrecht haben, und die Kriegsverbrechen, die in den besetzten Gebieten stattfinden, sind die Angelegenheit von allen, denen die Menschenrechte
ein Anliegen sind. Vor allem aber tragen die Bürgerinnen von Europa wegen ihrer - auch in der Gegenwart weiterhin stattfindenden kolonialistischen Interventionen im Nahen Osten eine besondere Verantwortung für den Konflikt. Angesichts dessen ist eine Scheu davor, Israel zur Verantwortung zu ziehen, unangebracht. Die ökonomische, militärische und politische Unterstützung, die Israel von der EU und besonderes von Deutschland erfährt z. B. in Form von Waffenlieferungen
und von Investitionen oder, indem Israel ein bevorzugter Status imHandelsabkommen mit der EU eingeräumt wird, fördern einen
Friedensprozess nicht, sondern tragen zur Aufrechterhaltung der
Besatzung und zur umfassenden Repression gegenüber der palästinensischen Bevölkerung bei. Außerdem verstärkt diese Unterstützung Militarisierungsprozesse und die Erziehung zu Rassismus und Intoleranz in unserer Gesellschaft.
Darüber hinaus bedürfte es angesichts der Schwäche der
PalästinenserInnen eines stärkeren Drucks auf Israel seitens der
Internationalen Gemeinschaft. Die stärkere Seite wird ohne wirksamen Druck ihre Positionen niemals aufgeben. Der Staat Israel hat immer wieder bewiesen, dass er nicht zu einem Friedensabkommen und zur Beendigung der Besatzung bereit ist, ohne dass im Ausland intensiv Druck ... ausgeübt würde.
Wir sind ermutigt durch Eure letzten Wahlerfolge und hoffen, dass Euer Erstarken dafür sorgt, in Sachen soziale Gerechtigkeit, Bürgerrechte, Feminismus und Antirassismus in Deutschland eine, neue Agenda auf die Tagesordnung zu bringen. Wir sind überzeugt, dass eine linke und solidarische Politik auch eine internationalistische Agenda haben muss,
und wir erwarten, dass sich Eure Partei auch in diesem Bereich am weltweiten Dialog mit linken, antirassistischen und feministischen Kräften aktiv betätigt. Als Teil eines solchen Dialogs möchten wir unsere Positionen zur Politik Eurer Partei in Bezug auf den Konflikt in Israel/Palästina darstellen.
Wir sind der Auffassung, dass der Staat Israel für die Besatzung, die rassistische Separatinn und die Kriegsverbrechen nicht belohnt und darin bestärkt werden sollte. Nur eine internationale Politik, die Israel klarmacht, dass Verstöße gegen das Internationale Recht nicht zu akzeptieren sind, kann einen gerechten Frieden für alle Bewohnerinnen des Landes bringen. Einige konkrete Forderungen, die Eure Partei stellen könnte, sind z.B:
- die Einstellung aller deutschen Waffenexporte nach Israel.
- die Verhinderung der Aufwertung der Handelsabkommen zwischen der EU und Israel. Deutschland und andere Mitgliedsstaaten der EU versuchen, diese Handelsabkommen mit Israel weiter aufzuwerten, obwohl solche Abkommen die Respektierung elementarer Menschenrechte im Partnerland
fordern.
- ein allgemeines Importverbot für israelische Produkte in die EU, die ganz oder teilweise in den besetzten Gebieten (inklusive Ostjerusalem) produziert werden.
- die Förderung von Gerichtsverfahren gegen die Täter bei
Kriegsverbrechen in Israel/Palästina und die Umsetzung der Empfehlungen des Goldstone-Berichts.
- die Unterstützung von Organisationen und AktivistInnen der
Zivilgesellsehaft in Israel/Palästina und vor allem des gewaltfreien und basisdemokratischen Widerstands gegen die Mauer und die Siedlungen in
den besetzten Gebieten.
Abgesehen von diesen Vorschlägen hoffen wir, dass Eure Partei sich erfolgreich darum bemühen wird, in Deutschland eine Debatte über die Bedeutung der deutschen Verantwortung für das Geschehen im Nahen Osten zu initiieren. Es sollte eine Debatte sein, die aus einer historischen und aktuellen Sicht, die alle Bewohnerinnen der Region gleichermaßen berücksichtigt, eine Politik des Friedens, der sozialen Gerechtigkeit und der Menschenrechte fördert. Wir würden uns freuen, zusammen mit
unseren palästinensischen Genossinnen und Partnern an den Debatten in Eurer Partei über das Geschehen in unserer Region teilzunehmen und hoffen, dass dieser Brief zu einem fruchtbaren und gleichberechtigten Dialog zwischen der Linken in Deutschland und der Linken in Israel/Palästina beiträgt.

ND 30.03.2010

Sonntag, 7. Oktober 2007

Nutzten Ted Haggard und Larry Craig den selben Begleiter?

Dieselbe Person, die für den Untergang von Ted Haggard sorgte, beansprucht nun auch der männliche Begleiter für Senator Larry Craig gewesen zu sein. Während eines Werbeinterviews für sein neues Buch, beim Sender KNWQ-AM in Palm Springs, zögerte Mike Jones etwas über diese Beziehung über den Sender gehen zu lassen. Aber er tat es. Jones enthüllte einiges über die Inhalte in »Bulldog Bill Feingold Show«. Feingold fragte Jones ob er den Senator ausfgesucht habe. Jones antwortet »Nein, er kam zu mir.«. Dieser Besuch in Denver, wäre anhand der Reiseunterlagen des Senators nachvollziehbar.
Hoffentlich hatten sie Spass.
weiterlesen

Sonntag, 2. September 2007

9 Top Gründe Mariuhana zu legalisieren

Die Verbote zum Gebrauch und zum Anbau von Pot haben versagt, nicht nur in den USA, weltweit, was bleibt sind die überzeugenden Argumente Mariuhana zu legalisieren.

  1. 25 Millionen Amerikaner gebrauchen Pot jährlich. Sie zu kriminalisieren ist kläglich gescheitert, ähnliche Zahlen dürften für Westeuropa gelten. Das »Gras&laquo, kann de facto überall angebaut werden.
  2. In den USA werden vorrangig farbige Menschen für den Gebrauch von Marihuana abgestraft. Dies führt zu einer versteckten Rassenpolitik.
  3. Ein regulierter, gesetzlicher Markt würde die Risiken illegalen Gebrauchs reduzieren, einschließlich des Einstiegsalters in den Konsum.
  4. Die Geldströme zwischen den Verbrauchern und den illegalen, kriminellen Banden würden zum erliegen kommen.
  5. Das Verbot basiert auf Lügen und Desinformation, viele sogenannte Folgenerscheinungen der Sucht können nicht belegt werden oder es existieren schlichtweg keine konkreten Erkenntnisse.
  6. Marihuana ist keine tödliche Droge und sicherer im Umgang als Alkohol, Überdosierungen sind nicht möglich oder nicht bekannt, darüber hinaus macht es nicht so süchtig wie Alkohol oder Tabak.
  7. Die Kosten für die Gerichtsverfahren sind unnötig, eine Einschränkung des Konsums wird nicht erreicht, diese Ausgaben für das Gerichtswesen können eingespart werden.
  8. Die medizinisch-therapeutischen Auswirkungen von Marihuana sind teilweise belegt, insbesondere in der Schmerzbehandlung in dieser Richtung sollte aber noch weiter geforscht werden.
  9. Die Konsumemnten von Marihuana habe seit Generationen dem Druck der Kriminalisierung und Illegalität überstanden. Sie lassen sich von ihrem Konsum nicht abbringen, die Gesellschaft sollte dies akzpetieren, so sie das bei anderen Drogen, wie Alkohol, Tabak auch tut.
gefunden bei AlterNet

Montag, 18. Juni 2007

Der Staatsstreich einer gewählten Regierung

Die Hamas ist die demokratisch gewählte Regierung Palästinas. Nun hat sie die Geschäfte im Gaza-Streifen übernommen, werden die USA und Europa fortfahren das alte Regime zu unterstützen?

Wie wird sich der heuchlerische Westen gegenüber den "demokratischen" Kräften der Hamas verhalten?. Die Muslime des Nahen Ostens sind unangenehm. Wir haben von ihnen verlangt sich demokratischer Gepflogenheiten anzunehmen und was tun sie, sie wählen die falsche Partei. Dann gewinnt die Hamas einen kleinen Bürgerkrieg - über den Gaza-Streifen- und regiert dortr nun ungehindert. Der Westen will immer noch mit einem dikreditierten Präsidenten verhandeln, nämlich Abbas (Fatah). Genaugenommen haben die Palästinenser nun 2 Ministerpräsidenten, willkommen im Nahen Osten.

Mit wem soll der Westen verhandeln, sprechen? Natürlich hätte man mit der Hamas schon vor Monaten reden sollen, aber der Westen mag die demokratisch gewählten Vertreter der Hamas nicht. Uns wäre es angenehmer gewesen die Fatah wäre gewählt worden, mit all ihrer Korruption und ihren kleinen Betrügereien. Nein, sie wählten die Hamas, welche die Anerkennung Israels ablehnten und das völlig diskreditierte Osloer Abkommen negierten. Nicht einer fragte von unserer Seite, welchen Status Israels die Hamas anzuerkennen bereit war, den von 1948 oder in den Nachkriegs-Grenzen von 1967. Israel hat 22% von Palästina bebaut und besiedelt und setzt diese Politik weiter fort.

Fragen über Fragen, aber keiner will sie an den richtigen Adressaten stellen, der Westen heuchlerisch wie immer.
Der ganze Artikel bei AlterNet

Dienstag, 5. Juni 2007

Heiligendamm - unser Guantanamo

Seit froh Leute, die "führenden" Vertreter der "führenden" Wirtschaftsnationen dieser Welt 3 Tage in Käfighaltung, mit entsprechendem Freilaufgehege, artgerecht. Das Guantanamo der Weltwirtschaft. Seht es positiv, genau da gehören sie alle hin, hinter Gitter, ein Zaun, wie er schöner nicht hätte sein können. Polizeikräfte in Divisionsstärke schützen uns vor den Lügen und Intrigen dieses Ortes.


Wir sollten diese Tage nutzen und feiern, endlich haben wir diesen Klüngel da wo er hin gehört, wer will, kann ja die dort versammelten Biester beim Freigang beobachten.
Unsere "Grünen Jungs" werden schon für den nötigen, nicht infektiösen Abstand sorgen.
Seit wachsam. Trotz alledem.

Sonntag, 3. Juni 2007

Hysterischer Medienrummel des Westens

Der Medienrummel gegen den sogenannten ersten Cyber-Attack durch Russland, gegen das ungeschützte, schwache Estland, ist der Gipfel der Weinerlichkeit westlicher Berichterstattung. Putin der Bösewicht, der Feind aller, der die letzten, verbleibenden Reste demokratischer Medien in Grund und Boden stampft.

Damit keine Missverständnisse aufkommen, Putin ist für mich eben kein Demokrat, auch wenn das realitätsferne Politiker in diesem Lande anders sehen. Die Berichterstattung des Westens ist aber einseitig und hilft Feindbilder des "Kalten Krieges" aufzufrischen und am Leben zu erhalten.

Die Angriffe aus dem Netz, gegen Banken und Regierungsstellen Estlands sind schwerlich einzuschätzen. Vielleicht entstammen sie ja auch der Fantasie estnischer Nationalisten. Denn bei allem was war, bleibt festzuhalten, die Diskriminierung russischer Minderheiten in Estland ist ein immanent vorhandener Prozess. Diese Diskrimierung ist der eigentliche Drehpunkt der Verstimmungen zwischen Russland und Estland, Putin möchte seine Landsleute eben diesen Diskriminierungen nicht ausgesetzt sehen. Das er das politische Fehlverhalten Estlands benutzt um seine eigenen, größmächtigen Eitelkeiten zu züchten steht auf einem anderen Blatt.

So wie in den westlichen Medien dargestellt, Estland wäre der ground zero des ersten cyberwars ist es sicherlich nicht. Russland auf dem Weg zu einstiger Größe, das Öl und Gas geben dem Land den nötigen materiellen und finanziellen Rückhalt, entsprechend imperial wird es sich in Zukunft gebärden.

Estland gefällt sich in der Rolle des kleinen everybody´s darling und pflegt seine Ressentiments alter Feindschaften auf Kosten der politischen Stabilität in Europa.

Gefunden bei AlterNet nach einem Artikel von Mark Ames und Alexander Zaitchik.

Donnerstag, 1. Februar 2007

Arbeitslosenzahl gestiegen- Experten zufrieden

Die Arbeitslosenzahlen in Deutschland sind im Januar 2007 wieder deutlich gestiegen, trotzdem sind die Experten zufrieden. Warum das so ist sagt uns das Handelsblatt

Montag, 29. Januar 2007

HartzIV, Indien und 70 Euro pro Monat

Der wirtschaftliche Aufschwung ist zu spüren, allerorten. manchmal möchte man meinen, wir leben in einer anderen Welt.
Eine gute Bekannte, HartzIV-Empfängerin auf der auf der Suche nach einem Job, qualifiziert, engagiert, ein Organisationstalent, ach ja, äußerst flexibel. Hier in Deutschland keine Perspektive, die Arge kann ihr nicht helfen und sie wird fündig. Sie hat einen Job, in Indien, für ganze 70 Euro im Monat. Hier kann man/frau mit diesem Geld nicht leben, dort schon. Die Arge scheitert schon an der Bezahlung der Flugkosten, oder zu mindestens an der Vorbereitung. Nichts abgestimmt, schlechte Organisation.
Der Flug nach Indien ein kleines Abenteuer, sie kommt an, Koffer nicht. Tage später trifft er ein. Die Glückliche. Schließlich hätte sie ja auch in ein Trainingscamp der Taliban fahren können, oder gar Al-Queda. Aber nun ist sie da, Zimmer bezogen, sauber gemacht, Geckos an der Decke halten das Zimmer frei von Ungeziefer, Arbeit in der Schule steht an. Freundliche Menschen da.
Tja, das sind sie, die Sozial-Schmarotzer, welche sich in der sicheren Hängematte unseres Landes sonnen. Rasiert und gewaschen, Herr Beck. Das ach so reiche Deutschland treibt seine Menschen in die Ferne und unsere Politiker sonnen sich im Glanz des wirtschaftlichen Aufschwungs. Starrköpfig verharren sie in der eigenen Glaubwürdigkeit, es geht vorwärts in Deutschland, der Blickwinkel des Betrachters ist aber entscheidend.
Ach Ja, die Stelle in Indien ist für ein Jahr befristet, sag doch einer, unsere Menschen seien nicht flexibel.

Donnerstag, 9. November 2006

Gründe für das Auswandern aus Deutschland

Gefunden bei telepolis

Warum auswandern?
* weil Deutschland nicht nur unfähig ist, es ist unwillig, sich zu reformieren. Reform impossible!
* weil die große Koalition zwar institutionell alle Möglichkeiten hätte. Aber auch die kreist nur um sich selbst, und packt die Probleme aus Feigheit und aus parteitaktischem Kalkül nicht an.
* weil die Bevölkerung auch nicht besser ist, als ihre Regierung. Sie zwingt die Regierung nicht zum Handeln, leistet keinen Widerstand, wie die Franzosen, sondern macht wie immer schon wieder einfach mit.
* weil die Folge überall mit den Händen zu greifen ist: Ein Mehltau aus Blei hat sich über das Land gelegt. Es herrscht dumpfe Depression, die nur in kurzzeitigen hysterischen Ausbrüchen wie dem Fußball-Populismus des Frühsommers ekstatisch kompensiert wird.
* weil "Aber" das Lieblingswort der Deutschen ist.
* weil Angst das Lieblingsgefühl der Deutschen ist. Angst vor der Zukunft. Angst vor der Gegenwart. Angst vor den Fremden. Angst vor dem Eigenen. Angst vor allem.
* weil Möglichkeitssinn den Deutschen fremd ist.
* weil Phantasie und kreative Experimente in Deutschland systematisch verhindert werden.
* weil das Stahlkorsett des bundesdeutschen Rechts
* und Ordnungsrahmens, der keine Treppe ohne Geländer, keinen Papierblock ohne DIN-Norm, kein Angeln ohne Angelschein gestattet, Kreativität erstickt.
* weil alles, was doch vielleicht geht, nur im Schneckentempo geht, ohne "Drive".
* weil die Deutschen über eine schrumpfende Bevölkerung debattieren, anstatt sich klar zu machen, dass die durch Einbürgerung jederzeit auszugleichen ist. In Norwegen werden Sprachkurse für Einwanderer vom Staat bezahlt. Fehlende Fachkräfte könnte durch bessere Ausbildung kompensiert werden.
* weil man über den Spruch "Kinder statt Inder" hier ernsthaft diskutiert hat. Kinder und Inder müsste es, wenn schon, heißen. Stattdessen ist die Realität jetzt: Keine Kinder, keine Inder.
* weil die deutsche Linke die machtvergessenste Linke Europas ist.
* weil sich in Deutschland auch die Neoliberalsten nicht trauen, die Wahrheit einfach auszusprechen, und zu sagen: "Ein paar Prozent Arme und Arbeitslose nehmen wir hin, wir wollen solche Unterschiede."
* weil aber solche Ehrlichkeit die Voraussetzung funktionierender Gesellschaften ist.
* weil hier Leute wie Ulf Poschardt über "Deutschlands Hang zur Gleichmacherei" lästern, die angeblich "Zukunft vernichtet", und dabei verschweigen, dass zum Beispiel im Bildungsbereich Deutschland das ungleichste Industrieland der Welt ist, und dass gerade das unser Problem ist.
* weil es hier noch nicht einmal die Kinderbetreuungplätze gibt, die gesetzlich garantiert sind. Aber auch wenn es sie gäbe, wäre das im Vergleich zum europäischen Ausland viel zu wenig.
* weil Mütter in Deutschland auf die Frage, warum sie drei Monate nach der Geburt nicht wieder arbeiten, ernsthaft und ungestraft antworten: "Warum soll ich dann überhaupt Kinder kriegen?"
* weil es aber für die Mütter, die drei Monate nach der Geburt wieder arbeiten wollen, keine entsprechenden Kinderbetreuungseinrichtungen gibt.
* weil aber niemand dafür protestiert, dass sich das ändert vor allem nicht die jungen Frauen, die am stärksten von der Situation benachteiligt werden.
* weil in Deutschland überhaupt niemand wirklich und unter Risiko für seine Rechte und gegen Missstände protestiert, und weil die, die es doch tun, sich des Missfallens der schweigenden Mehrheit sicher sein dürfen.
* weil allerorten von jedermann Kreativität und Mobilität gefordert wird, aber in der Praxis an den Schulen stupides Auswendiglernen und neualte Disziplinierung dominieren, und an den Universitäten eine neue Verschulung. Dadurch wird das Gegenteil erreicht: Schüler werden unkreativer, Studenten immobiler, die Ausbildungen insgesamt verlieren weiter an Wert, deutschen Schüler und Studenten fallen im internationalen Vergleich weiter zurück.
* weil man an den Schulen die Schulzeit verkürzt, anstatt sie zu verlängern, was angesichts des wachsenden Wissens nötig wäre.
* weil Ausbildungszusagen der Industrie seit Jahren nicht eingehalten werden.
* weil man an den Gymnasien unter der Maske des "G 8" die Ganztagsschule einführt, die Hälfte der Kosten und des Unterrichts aber de facto auf die Eltern abwälzt.
* weil man an einer deutschen Uni nicht für Leistung und Schnelligkeit belohnt wird, sondern bestraft. Denn an der Universität treffen ein Prüfungsausschuss und Behörden, die aus Nichtakademikern bestehen, die Entscheidungen, nicht die Professoren.
* weil man mit dem BA ein Billig-Examen einführt, das auf nichts vorbereitet, und nichts bringt außer der Illusion, man habe einen Studienabschluß.
* weil "überqualifiziert" in Deutschland ein Argument ist, einen Job nicht zu bekommen.
* weil die bestausgebildete Akademikergeneration sich von Praktikum zu Praktikum und von befristeter Stelle zu Projektauftrag hangeln muss.
* weil der feste Job in jedem Fall schlechter bezahlt ist als eine Generation zuvor.
* weil man in Deutschland Gebühren für internetfähige Computer erhebt, anstatt Kabelanschluss und Internet frei Haus zu vergeben.
* weil die Automobilindustrie in Deutschland zur Heilige Kuh erhoben ist.
* weil noch niemand auf den Gedanken gekommen ist, bzw. es "nicht durchsetzungsfähig" ist, sprich von der Automobilindustrie verhindert wird, die Bahnpreise niedrig zu halten, und den öffentlichen Nahverkehr zum Nulltarif zur Verfügung zu stellen, um eine echte verkehrspolitische Wende zu bewirken
* weil die Föderalismusreform gescheitert ist.
* weil in Deutschland Kulturhoheit Ländersache ist.
* weil Deutschland ein erstickend bürokratisches Land ist.
* weil der Ladenschluss immer noch nicht abgeschafft wurde
* weil die Kirche in Deutschland soviel Macht und Sonderrechte hat, wie sonst nur in Polen.
* weil es hier außer in wenigen Orten keine Kneipen ohne Polizeistunde gibt.
* weil "Das Parfüm" über 4 Millionen Zuschauer hat.
* weil Bernd Eichinger der erfolgreichste Produzent ist.
* weil man hier Joachim Fest für einen Intellektuellen hält.
* weil sich in Deutschland das öffentliche Fernsehen mit einem Kulturauftrag schmückt, diesen aber nicht erfüllt.
* weil in vielen Ländern der Welt das Wetter besser ist.
* weil in vielen Ländern der Welt der Wein und das Essen besser sind.
* weil in Deutschland die Arbeitslosenversicherung nur ein Jahr gilt, gleich wie lange man eingezahlt hat. Und eine private Arbeitslosenversicherung, die wie eine Versicherung funktioniert, gibt es gar nicht.
* weil man in Deutschland verlangt, in eine Rentenversicherung einzuzahlen, obwohl jetzt schon klar ist, dass alle Einzahler später kaum noch Rente bekommen. Auch hier gibt es keine realistische private Alternative.
* weil der Staat immer mehr Leistung verlangt, aber selbst immer weniger leistet.
* weil Leistung sich hier keineswegs lohnt. Bildung und Ausbildung garantieren heute nichts mehr. Sie sichern keine Perspektive, sie sichern nicht die Existenz, sie schützen nicht vor Arbeitslosigkeit.
* weil sich Leistung woanders weitaus mehr lohnt. Dort sind Grund und Wohnungen billig, die Gesundheitsversorgung auch, manchmal sogar umsonst.
* weil jeder, der unter 50 ist, in den kommenden Jahrzehnten immer höhere Abgaben leisten muss, ohne darauf hoffen zu können, entsprechende Leistungen zurückzubekommen.
* weil es in Deutschland mehr Bankfilialen als Bäckereien gibt.
* weil Arbeitslose mit über 45 in Deutschland kaum noch eine Stelle finden.
* weil in Deutschland die soziale Kälte zunimmt.
* weil die FDP immer noch nicht "weggeharkt" (Helmut Schmidt, 1982) wurde.
* weil vom Parteispendenskandal der CDU keiner mehr redet, und die Beteiligten quasi ungestraft geblieben sind.
* weil Kurt Beck SPD-Vorsitzender geworden ist.
* weil die GRÜNEN keinen zweiten Joschka Fischer haben.
* weil Angela Merkel es tatsächlich zur Bundeskanzlerin geschafft hat.
* weil einer wie Edmund Stoiber es beinahe auch zum Bundeskanzler geschafft hätte.
* weil einer wie Guido Westerwelle sich über zehn Jahre in einem politischen Spitzenamt halten kann.
* weil die viel beschworene Flexibilisierung eben auch bedeutet, dass man in Länder auswandert, wo man bessere Bedingungen findet.
* weil Neonazismus und Rechtpopulismus in Deutschland wie in ganz Europa zunehmen, und nichts dafür spricht, dass sich diese Tendenz in Zukunft ändert,
* weil es hier keine Perspektive gibt.
* weil es den Kindern von heute morgen nicht besser gehen wird. Darum bekommen immer mehr Erwachsene auch erst gar keine.
* weil die Gesellschaft überaltert, und viele Alte auf ihrem sehr breiten Hinterteil solange sitzen bleiben, bis sie tot umfallen, aber nie Jüngeren von selbst Platz machen würden.
* weil die EU keine gemeinsame Außenpolitik entwickelt.
* weil die EU der ökonomischen keine politische und kulturelle Union folgen lässt.
* weil die EU keine handlungsfähigen Institutionen ausbildet.
* weil die EU keinen politischen Willen hat.
* weil es der EU wieder besseres Wissen nicht gelingen wird, die Türkei aufzunehmen, und weil dieses moderne Schisma verheerende Folgen für Europa und sein Verhältnis zur islamischen Welt haben wird.
* weil ganz Europa mittelfristig dem Untergang geweiht ist.
* weil das 21. Jahrhundert das asiatische Jahrhundert sein wird. In ein paar Jahrzehnten wird Europa nur noch als Freizeitpark und romantisches Urlaubsrefugium existieren.
* weil es woanders besser ist: In Kanada, Australien und Neuseeland, in Indien und China, in Argentinien und Brasilien zum Beispiel
* weil zu viele Deutsche auswandern.

Dienstag, 3. Oktober 2006

Zum Tag der deutschen Einheit

Doch als die schwarz-rot-goldene Fahn,
Der altgermanische Plunder,
Aufs neue erschien, da schwand mein Wahn
Und die süßen Märchenwunder.

Ich kannte die Farben in diesem Panier
Und ihre Vorbedeutung:
Von deutscher Freiheit brachten sie mir
Die schlimmste Hiobszeitung.

Schon sah ich den Arndt, den Vater Jahn
Die Helden aus anderen Zeiten
Aus ihren Gräbern wieder nahn
Und für den Kaiser streiten.

Die Burschenschaftler allesamt
Aus meinen Jünglingsjahren,
Die für den Kaiser sich entflammt,
Wenn sie betrunken waren.

Ich sah das sündenergraute Geschlecht
Der Diplomaten und Pfaffen,
Die alten Knappen vom römischen Recht,
Am Einheitstempel schaffen.
(H. Heine)

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Naturalismus - kein Dogma!

Wir haben die Lande gemessen, die Naturkräfte gewogen, die Mittel der Industrie berechnet, und siehe, wir haben herausgefunden, dass diese Erde groß genug ist, dass sie jedem hinlänglichem Raum bietet, die Hütte seines Glücks darauf zu bauen; dass diese Erde uns alle anständig ernähren kann, wenn wir alle arbeiten und nicht einer auf die Kosten des anderen leben will; und das wir nicht nötig haben, die ärmere Klasse an alle Himmel zu verweisen.

Heinrich Heine, Romantische Schule, 1835

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Der hätte die Abrissfirma...
Der hätte die Abrissfirma mit einem Handtuch erschlagen....
nickpol - 15. Juni, 13:59
in doors we trust
yeah, that'll be true :)
nickpol - 21. Januar, 10:30
Wer hat denn Wissenschaft...
Wer hat denn Wissenschaft zur Religion erhoben. Etwas...
nickpol - 19. Juni, 09:17
Bei mir hier heissen...
Bei mir hier heissen die Mulwarp, und wenn sich einer...
schlafmuetze - 27. Februar, 20:44
Danke Misanthrop, dir...
Danke Misanthrop, dir auch :)
nickpol - 31. Dezember, 13:31
Ich halte nicht viel,...
Ich halte nicht viel, oder besser gesagt gar nichts...
nickpol - 18. Oktober, 15:03
sieht doch gut aus, in...
sieht doch gut aus, in meiner verehelichten Zeit lief...
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@Ansuzz
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schlafmuetze - 8. August, 20:23

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