Philip Pullman´s christlicher Mystizismus
Vor einigen Jahren hat Philip Pullman seine Fantasy-Trilogie „ His Dark Materials“ veröffentlicht. Es sollte die Antwort sein auf das ur-christliche Rührstück „Die Chroniken von Narnia“ von C.S. Lewis.
Weit gefehlt, Pullman´s Trilogie ist alles andere als anti-religiös noch räumt sie mit christlichen Vorstellungen und Werten auf. Pullman entführt den Leser in ein paralleles Universum, rüstet seine Helden mit magischen Werkzeugen aus und lässt dort Abenteuer bestehen, unter anderem auch im parallelem Oxford/England.
„Der Goldene Kompass“, „Das Magische Messer“, „Das Bernsteinteleskop“ und „Lyras Oxford“, sind die die Bücher der Trilogie. Nun, die religiösen Inhalte haben weite Teile des Buches beeinflusst. Es gibt einen Gott, Tonnen von Engeln und die Substanz „Dust“ die alles im Universum geistig verbindet, unsere Welt ist eine dunkle Angelegenheit. Unsere Welt tankt sich denn auf bei den Engeln und den Seelen. Pullman bewegt sich rhetorisch aus dem Jesus-Land heraus, aber lösen kann er sich davon nicht. Es hat was von Intelligent Design an sich, wie er die Wirkungen und Zusammenhänge der Materie und seiner Lebewesen beschreibt. Wissenschaftlich wahrnehmbare Phänomene unserer Welt werden anhand von Engeln erklärt.
Warum wurde nun diese Trilogie von den grantigen Evangelikalen als die Erscheinung des Anti-Christ angekündigt oder interpretiert. Vermutlich, weil Pullman das parallele England durch christliche Sekten regieren lässt und diese blutrünstig und grausam darstellt.
In dieser verzauberten Version unserer Welt haben die Menschen eine besondere Bindung zur Tierwelt, welche eine speziellen Aspekt der Seelenwelt darstellt, der emotionale Part der Menschen nimmt einen besonderen, vergnüglichen Anteil in den weltlichen Dingen ein.
Die Regierung im parallelen England stört nun diese anti-religiöse Einstellung der Menschen, man stellt Gelder zur Verfügung, um Experimente zu finanzieren, indem man die Kinder ihren vertrauten Umgebungen entzieht und sie von den Eltern trennt. Die Kinder zerbrechen an dieser Trennungssituation, überwältigt vom Leid, töten sie sich selbst.
Aber das Problem kommt nicht vom Christentum, es sind die unfreundlichen Erwachsenen, die Kinder im Namen Gottes quälen wollen und es auch tun. Der christliche Gott, ein altes, schwaches Geschöpf, der von extremen, hochqualifizierten Engeln, die sein Renommee verwenden, ins Abseits gestellt wird. Die Engel schalten und walten in der Parallelwelt nach ihren Belieben.
Die Helden des Buches bekämpfen die energiegeladenen Engel und versuchen die Christen zu stoppen, das vermittelt uns nun den Eindruck, dass es sich um ein anti-religiöses Buch handeln soll.
Die Geschlechterrollen sind fixiert, Individualismus und freier sexueller Ausdruck, sind die Kontrapunkte Pullman´s in seinen Büchern. Möglicherweise ist der Westen so durchtränkt mit christlicher Mythologie, dass er sich ein Leben und eine Gesellschaft ohne christliche Religion gar nicht mehr vorstellen kann. Nur weil es darum geht schlecht-agierende Christen in ihrem Tun zu stoppen soll das Buch anti-religiös sein?
Lyra, das kleine, abenteuerliche Mädchen aus dem parallelen Oxford rettet einen Haufen Kinder vor den bösen Christen, unter Benutzung des Goldenen Kompasses, mit Hilfe des Magischen Messers kann sie Eingänge in die Welten schneiden, unter Mitnahme des sagenhaften „Dust“ können sie noch anderen in der Welt da draußen helfen.
Viele Lehren des Christentums bleiben intakt, der Glaube daran, dass Spiritualität und nicht Wissenschaft die Welt erklären können und die Idee das die Frauen sich den Männern zu unterwerfen haben.
Wenn Lyra nach ihrem parallelen Oxford zurückkommt, kann sie nur hoffen an einer weniger prestigevollen Universität ausgebildet zu werden, die Oxford – Universität ist den Männern vorbehalten. Lyra wandelt von der Heldin in einen Bürger zweiter Kategorie und damit ist die alten Ordnung wieder hergestellt.
Möglicherweise sollte wir nach anderen Wegen suchen um uns des Religionsproblems zu entledigen.
Weit gefehlt, Pullman´s Trilogie ist alles andere als anti-religiös noch räumt sie mit christlichen Vorstellungen und Werten auf. Pullman entführt den Leser in ein paralleles Universum, rüstet seine Helden mit magischen Werkzeugen aus und lässt dort Abenteuer bestehen, unter anderem auch im parallelem Oxford/England.
„Der Goldene Kompass“, „Das Magische Messer“, „Das Bernsteinteleskop“ und „Lyras Oxford“, sind die die Bücher der Trilogie. Nun, die religiösen Inhalte haben weite Teile des Buches beeinflusst. Es gibt einen Gott, Tonnen von Engeln und die Substanz „Dust“ die alles im Universum geistig verbindet, unsere Welt ist eine dunkle Angelegenheit. Unsere Welt tankt sich denn auf bei den Engeln und den Seelen. Pullman bewegt sich rhetorisch aus dem Jesus-Land heraus, aber lösen kann er sich davon nicht. Es hat was von Intelligent Design an sich, wie er die Wirkungen und Zusammenhänge der Materie und seiner Lebewesen beschreibt. Wissenschaftlich wahrnehmbare Phänomene unserer Welt werden anhand von Engeln erklärt.
Warum wurde nun diese Trilogie von den grantigen Evangelikalen als die Erscheinung des Anti-Christ angekündigt oder interpretiert. Vermutlich, weil Pullman das parallele England durch christliche Sekten regieren lässt und diese blutrünstig und grausam darstellt.
In dieser verzauberten Version unserer Welt haben die Menschen eine besondere Bindung zur Tierwelt, welche eine speziellen Aspekt der Seelenwelt darstellt, der emotionale Part der Menschen nimmt einen besonderen, vergnüglichen Anteil in den weltlichen Dingen ein.
Die Regierung im parallelen England stört nun diese anti-religiöse Einstellung der Menschen, man stellt Gelder zur Verfügung, um Experimente zu finanzieren, indem man die Kinder ihren vertrauten Umgebungen entzieht und sie von den Eltern trennt. Die Kinder zerbrechen an dieser Trennungssituation, überwältigt vom Leid, töten sie sich selbst.
Aber das Problem kommt nicht vom Christentum, es sind die unfreundlichen Erwachsenen, die Kinder im Namen Gottes quälen wollen und es auch tun. Der christliche Gott, ein altes, schwaches Geschöpf, der von extremen, hochqualifizierten Engeln, die sein Renommee verwenden, ins Abseits gestellt wird. Die Engel schalten und walten in der Parallelwelt nach ihren Belieben.
Die Helden des Buches bekämpfen die energiegeladenen Engel und versuchen die Christen zu stoppen, das vermittelt uns nun den Eindruck, dass es sich um ein anti-religiöses Buch handeln soll.
Die Geschlechterrollen sind fixiert, Individualismus und freier sexueller Ausdruck, sind die Kontrapunkte Pullman´s in seinen Büchern. Möglicherweise ist der Westen so durchtränkt mit christlicher Mythologie, dass er sich ein Leben und eine Gesellschaft ohne christliche Religion gar nicht mehr vorstellen kann. Nur weil es darum geht schlecht-agierende Christen in ihrem Tun zu stoppen soll das Buch anti-religiös sein?
Lyra, das kleine, abenteuerliche Mädchen aus dem parallelen Oxford rettet einen Haufen Kinder vor den bösen Christen, unter Benutzung des Goldenen Kompasses, mit Hilfe des Magischen Messers kann sie Eingänge in die Welten schneiden, unter Mitnahme des sagenhaften „Dust“ können sie noch anderen in der Welt da draußen helfen.
Viele Lehren des Christentums bleiben intakt, der Glaube daran, dass Spiritualität und nicht Wissenschaft die Welt erklären können und die Idee das die Frauen sich den Männern zu unterwerfen haben.
Wenn Lyra nach ihrem parallelen Oxford zurückkommt, kann sie nur hoffen an einer weniger prestigevollen Universität ausgebildet zu werden, die Oxford – Universität ist den Männern vorbehalten. Lyra wandelt von der Heldin in einen Bürger zweiter Kategorie und damit ist die alten Ordnung wieder hergestellt.
Möglicherweise sollte wir nach anderen Wegen suchen um uns des Religionsproblems zu entledigen.
nickpol - 4. Februar, 14:06
oweh
his dark materials ist antikirchlich, dass sie tranzendent sind, ist ja an sich kein problem...
aber dass du die 3 bücher nicht wirklich gelesen hast, ist schon sehr ärgerlich.
sie wollen die bücher noch lesen, dann müssen sie nun aufhören,...
der schöpfergott der "christen", "juden" und "mohamedaner" wird als betrüger entlarvt und stirbt als geistig umnachteter greis,...
die kirche versucht dies zu verhindern,...
ich glaube mehr "atheismus" in einem jugend- und erwachsenen genreübergreifenden roman geht wohl nicht, besonders, weil er trotzdem selbst in der dt. übersetzung sehr gut geschrieben ist,...
zum fehlenden "femininusmus" - totaler quatsch,... aber wenn man das so lesen will,...
lyra ist die neue eva, die liebe lyras ist die von der amtskirche bekämpfte "sünde", hexen sind weise frauen, keine männer, ausser einer frau (mutter von lyra) gibt es keine wirklich negativen frauencharaktere,...
also, wo herr der ringe bei rund 1.000 personen so 2 - 3 frauen mit charakter schildert,... ist das doch schon ein großer fortschritt ;-)
ja, pullmann ist ein mann, und vielleicht hätte er oxford öffnen sollen, aber lyras welt ist eben kein paradies, sondern ein welt von vielen...