Ein Kaplan der Diktatur
Dem ehemaligen Polizeikaplan von Wernich wird in Argentinien der Prozess gemacht. Der Kaplan war der Beichtvater für die verantwortlichen Offiziere in den geheimen Gefangenen-und Folterlagern. Die Insassen der Lager unrechtmäßig inhaftiert, keine Gerichtsverfahren. Von Wernich nutzte seine Stellung als katholischer Priester und veranlasste die Gefangenen zu Aussagen und Beichten. Von deren Angehörigen ließ er sich bezahlen, weil die Inhaftierten angeblich ins Ausland, in die Freiheit gebracht werden sollten. Er war Teil der katholischen Hierarchie und der Polizei.
"Es sei der Wille Gottes, dass das Militär so handeln müsse". So seine Rede. Nach der Diktatur setzte er sich unter falschen Namen nach Chile ab und lebte Jahre in Freiheit.
Bis zuletzt hat die katholische Kirche in Argentinien die Militärdiktatur unterstützt. Heute spricht sie von Aussöhnung und Verzeihung aber nicht von Gerechtigkeit.
Die Getreuen von B16 machen weiter, wie Jahrhunderte zuvor, Reue kennen die Brüder nicht, sie handeln im Auftrag Gottes, der für die Liebe stehen soll, einfach lächerlich. Der jetzige Prozess ein Schritt in Richtung Gerechtigkeit, Zeugen sind schon verschwunden, die die noch verbleiben wollen bis zum Ende durchhalten. Ich drücke ihnen die Daumen, während B16 weiter seine Lügen in die Welt grinst.