Felicia Langer - Ehre wem Ehre gebührt!
Sehr geehrter Herr Bundespräsident Köhler
Sehr geehrter Herr Staatssekretär Wicker
Mit Freude haben wir in der Schweiz vernommen, dass Frau Felicia Langer, Juristin und Menschenrechtsaktivistin, in Deutschland mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse durch Sie ausgezeichnet worden ist. Ehre, wem Ehre gebührt: Frau Langer, die sich seit Jahrzehnten für eine gerechte politische Lösung im tragischen Konflikt zwischen Israel und Palästina einsetzt, hat diesen Preis verdient. Tragisch ist der Nahostkonflikt, weil Europa in seinem Versuch, das schwere Unrecht, das es den Juden und Jüdinnen zugefügt hatte, wieder gut zu machen, neues Unrecht geschaffen hat: PalästinenserInnen wurden ignoriert, vertrieben, diskriminiert. Nun haben wir ein Paradox: Israel hat ein Existenzrecht, aber auch die PalästinenserInnen brauchen ein Existenzrecht und einen Staat – alles andere ist arg entwürdigend. Frau Langer kämpft mutig gegen Menschenrechtsverletzungen an.
In der Schweiz bemühen sich Frauen und Männer, die dem Judentum, Christentum, Islam zugehören oder religionslos sind, in Wort, Tat und Schrift ebenfalls um Prozesse in Richtung von Verständigung. Deshalb möchten wir auch Ihnen, Herr Bundespräsident und Herr Staatssekretär, für Ihren Mut zu dieser Preisverleihung gebühren danken.
Sie machen damit einen ersten Schritt, ein scheinbar heilloses Paradox einer Lösung zuzuführen. Vielleicht ist, wäre ja eine der tiefsten Lektionen, die Deutschland und die Schweiz aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts lernen können, die: Weder Opfer noch Täter können zur menschlichen Würde zurückfinden, so lange das vom Opfer erlittene Leid nicht als das benannt wird, was es ist: Unrecht! Das unterschreiben all jene Personen, die sich zum ersten Artikel der Menschenrechte bekennen. Dafür setzt sich auch Frau Langer ein.
Zu meinem Bedauern habe ich vernommen, dass die engagierte Frau nun diffamiert wird.
Vorab die Stellungnahme von Dr. Dieter Graumann, Mitglied des Zentralrates der Juden in Deutschland, ist beschämend. Ich bin als ein Jude empört darüber, wenn die Geehrte oder andere Personen, die in der nahöstlichen Tragödie konstruktiv nach Ausweg suchen, abgewertet werden und bin froh darüber, dass sich unsere deutschen NachbarInnen durch die plumpe “Antisemitismuskeule“ nicht mehr so einfach einschüchtern lassen.
Andererseits erscheint es mir wichtig, Antisemitismus und jede Form von Rassismus, wo immer diese auftreten, entschieden und adäquat zu bekämpfen.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Jochi Weil-Goldstein, Zürich,
Initiant des Appells besorgter Jüdinnen und Juden
humanrights-in-israel.ch
Sehr geehrter Herr Staatssekretär Wicker
Mit Freude haben wir in der Schweiz vernommen, dass Frau Felicia Langer, Juristin und Menschenrechtsaktivistin, in Deutschland mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse durch Sie ausgezeichnet worden ist. Ehre, wem Ehre gebührt: Frau Langer, die sich seit Jahrzehnten für eine gerechte politische Lösung im tragischen Konflikt zwischen Israel und Palästina einsetzt, hat diesen Preis verdient. Tragisch ist der Nahostkonflikt, weil Europa in seinem Versuch, das schwere Unrecht, das es den Juden und Jüdinnen zugefügt hatte, wieder gut zu machen, neues Unrecht geschaffen hat: PalästinenserInnen wurden ignoriert, vertrieben, diskriminiert. Nun haben wir ein Paradox: Israel hat ein Existenzrecht, aber auch die PalästinenserInnen brauchen ein Existenzrecht und einen Staat – alles andere ist arg entwürdigend. Frau Langer kämpft mutig gegen Menschenrechtsverletzungen an.
In der Schweiz bemühen sich Frauen und Männer, die dem Judentum, Christentum, Islam zugehören oder religionslos sind, in Wort, Tat und Schrift ebenfalls um Prozesse in Richtung von Verständigung. Deshalb möchten wir auch Ihnen, Herr Bundespräsident und Herr Staatssekretär, für Ihren Mut zu dieser Preisverleihung gebühren danken.
Sie machen damit einen ersten Schritt, ein scheinbar heilloses Paradox einer Lösung zuzuführen. Vielleicht ist, wäre ja eine der tiefsten Lektionen, die Deutschland und die Schweiz aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts lernen können, die: Weder Opfer noch Täter können zur menschlichen Würde zurückfinden, so lange das vom Opfer erlittene Leid nicht als das benannt wird, was es ist: Unrecht! Das unterschreiben all jene Personen, die sich zum ersten Artikel der Menschenrechte bekennen. Dafür setzt sich auch Frau Langer ein.
Zu meinem Bedauern habe ich vernommen, dass die engagierte Frau nun diffamiert wird.
Vorab die Stellungnahme von Dr. Dieter Graumann, Mitglied des Zentralrates der Juden in Deutschland, ist beschämend. Ich bin als ein Jude empört darüber, wenn die Geehrte oder andere Personen, die in der nahöstlichen Tragödie konstruktiv nach Ausweg suchen, abgewertet werden und bin froh darüber, dass sich unsere deutschen NachbarInnen durch die plumpe “Antisemitismuskeule“ nicht mehr so einfach einschüchtern lassen.
Andererseits erscheint es mir wichtig, Antisemitismus und jede Form von Rassismus, wo immer diese auftreten, entschieden und adäquat zu bekämpfen.
Mit vorzüglicher Hochachtung
Jochi Weil-Goldstein, Zürich,
Initiant des Appells besorgter Jüdinnen und Juden
humanrights-in-israel.ch
nickpol - 23. Juli, 17:29