Mittwoch, 7. März 2007

Second Life - Sex mit Tieren ist verboten

Na da sind wir aber beruhigt, Sex mit Tieren ist in Second Life verboten. ebenso die Verbreitung von pornografischen Inhalten an Minderjährige.
Anwalt Mathe Wer dort einen Swingerklub aufsucht, kann bestraft werden.
Das ganze Interview bei Golem.de-

Dienstag, 6. März 2007

Ethik ohne Gott,

leftDie Landesgemeinde der Deutschen Unitarier hatte am vergangenen Freitagabend eingeladen und der Vortragsraum war dicht gefüllt, so dass noch ein weiterer Raum geöffnet werden musste: Dr. Paul Schulz referierte zum Thema „Ethik ohne Gott. Der autonome Mensch und sein Wertesystem". Ein Thema, das die säkularen Verbände intensiver beschäftigt als je zuvor und zu dem Paul Schulz kürzlich ein Buch veröffentlicht hat.

„Es ist auch aktuell ein aufregendes Thema, denn nachdem die neuen osteuropäischen Beitrittsstaaten der EU eine stärkere religiöse Orientierung mitgebracht haben, wird die Bundeskanzlerin vermutlich den Gottesbezug für die Präambel der EU-Verfassung wünschen. Dagegen werden sich die Staaten Kerneuropas allerdings wiederum vehement zur Wehr setzen - vor allem Frankreich. Auch die Europäischen Humanisten haben Frau Merkel - als EU-Ratspräsidentin - am vergangenen Dienstag eine „Brüsseler Erklärung" übergeben, in der sie bekunden, alles zu tun, um ein derartiges Vorhaben zu verhindern. Es wird vermutlich ein dramatischer geistesgeschichtlicher Kampf werden - wie er nur selten ausgefochten wurde."

Mit dieser Einleitung hatte der Referent umgehend den Kern seines Themas erreicht. In neun knappen Thesen, die er in ihrem Kontext erläuterte, spannte er dann seinen Argumentationsbogen für eine säkulare Ethik. Er begann mit:
1. Theokratie: Ethik mit Gott

Von Gott geht alle Macht aus. Aus ihr heraus ist auch alles Recht und jedes gültige Wertsystem ausschließlich von Gott gesetzt. Die Monarchie repräsentiert die göttliche Macht und den göttlichen Willen - von Gottes Gnaden. Das Volk hat sich König und Gott widerspruchslos unterzuordnen und zu gehorchen. Vom Codex - Hammurabi führt ein direkter Weg zu den „Zehn Geboten" der Bibel.
2. Demokratie: Ethik ohne Gott

Das säkulare Europa habe politisch seinen Anfang in der französischen Revolution, so Paul Schulz. Im „Contract social" von Rousseau seien die Prinzipien formuliert. Vom Volk geht alle Macht aus. Aus ihr heraus ist auch alle Rechtsprechung und das gültige Wertesystem als ausschließlich vom Menschen gegeben gesetzt. Alle Institutionen und jeder Einzelne im Volk ist an die Verfassung gebunden und zu ihrer Durchsetzung und Einhaltung verpflichtet.
3. Der prinzipielle Widerstreit zwischen theokratischem und demokratischem Prinzip

In der Gegenüberstellung wird deutlich: Das Theokratische und das Demokratische schließen sich vom Prinzip her gegenseitig aus. Sie stehen deshalb radikal konträr in einem unüberbrückbaren Gesetz zueinander. „Ohne Gott" heißt dabei Befreiung von Fremdbestimmung.
4. Die Lüge der christlichen Staatskirchen: Die Kirchen sind prinzipiell nicht demokratiefähig wegen ihres theokratischen Machtanspruchs. Darin liegt das Grundproblem der aktuellen Wertedebatte

Jede Form von Religion ist undemokratisch. Wir müssen beständig über die verleumderischen Geschichtsfälschungen der christlichen Kirchen aufklären: Die Demokratie ist gegen die christlichen Kirchen von säkularen Kräften erkämpft worden. Die Aufklärung ist gegen die christlichen Kirchen von säkularen Kräften erkämpft worden. Die Grund- und Menschenrechte sind gegen die christlichen Kirchen von säkularen Kräften erkämpft worden.

Der europäische Humanismus ist eine Urkraft des werdenden von der Kirche freien Europas: Von Petrarca und der Wiederentdeckung Ciceros und der „Humanitas", über die deutsche Klassik (Goethe bis Wilhelm von Humboldt), den Sozialisten - allen voran Karl Marx - und den französischen Existentialisten, in vorderster Front Paul Sartre und seinen Freunden weltweit. Erst aus der Erkenntnis des Existentialismus, der Relativität und des Nihilismus entsteht aus dem „Dennoch!" der radikale positive Humanismus eigener Entscheidung.
5. Der Souveränitätsanspruch der säkular-demokratischen Gesellschaft in einer pluralistischen Welt

Allein der säkulare Rechtsstaat ist letztverantwortliche Instanz für die Werte, die in unserer Gesellschaft Gültigkeit haben. In ihren Verfassungen hat die säkulare Gesellschaft Grund- und Menschenrechte formuliert und gesichert, die in keinem religiösen Text je so präzise formuliert worden sind.

Es gibt kein absolutes Wertesystem und nach der Französischen Menschenrechtserklärung (1791), der UNO-Menschenrechtserklärung von 1948 ist es vor allem die neue EU-Verfassung, von 2005 die in nie da gewesener Genauigkeit Menschenrechte definiert.

Paul Schulz betonte: „Lesen Sie diese Texte! Wir brauchen keinen Gottesbezug, wir brauchen nicht noch mehr Menschenrechte, wir brauchen ihre Umsetzung. Aber daran scheint ein großes Desinteresse zu bestehen. Alle, die sich so ignorant verhalten, sollten sich schämen!"
6. Der autonome Mensch in der säkular-demokratischen Gesellschaft: res publica - res privata

Den autonomen Menschen gibt es nur in der säkular-demokratischen Gesellschaft. Nur hier ist eine Befreiung des Individuums von religiöser Bindung möglich.

Paul Schulz definiert die geistige Autonomie bewusst nicht sozial oder politisch, sondern zielgerichtet philosophisch. Der Kernsatz lautet: „Durch die Loslösung von Gott als der höchsten religiösen Autorität setzt sich der Mensch frei von größtmöglicher Fremdbestimmung. In dem er sich herausnimmt aus jeder religiösen Bevormundung, entwickelt er sich zu einem sich selbst bestimmenden und verantwortenden Individuum. Er wird ein autonomer Mensch."

Daraus folgt die soziale und politische Positionsbestimmung des autonomen Menschen in zwei unterschiedlichen Handlungs- und Verantwortungsbereichen: den Bereich der res publica und den der res privata, d.h. unterschiedlichen Öffentlichkeitsbereichen. Das Verhalten des Menschen steht in den beiden Bereichen unter jeweils anderen Normen.
7. res publica: Staat und Ethik, Verfassung und Menschenrechte.

Als Staatsbürger eines demokratischen Rechtsstaates wie der Bundesrepublik Deutschland lebt der autonome Mensch ethisch überraschend einfach.

Die Bedingungen für sein Staatsbürgersein sind in den Grundlinien der Verfassung und dazu in Ausführungsverordnungen (ziemlich) eindeutig - für alle gleich - vorgegeben. Der Bürger ist verpflichtet, sich in allen Belangen der res publica danach zu richten. Punkt. Die Auffassung, man könne sich seinen eigenen Spielraum herausnehmen, ist kein staatsbürgerliches Verhalten. Die Veränderung der Verfassung ist immer ein langwieriger politischer Prozess und setzt immer eine starke gesellschaftspolitische Arbeit voraus.

Wer die Verfassung ändern will - was jeder Bürger prinzipiell darf - muss sich in einem multilateralen gesellschafts- und parlamentspolitischen Prozess engagieren, in Kooperation mit gesinnungsähnlichen Gruppierungen. Ansonsten ist ethisch der verändernde Spielraum des Einzelnen gegenüber der Verfassung und damit der öffentlichen Ordnung privat kein wirkliches Thema.
8. res privata: Das Ich und die Lebensqualität. Utilitaristische Humanität.

„Hier ist", so der Referent, „mein Blatt leer, d.h. es steht nichts darauf." Verhält sich der Mensch im Rahmen der Verfassung kann er sich in seinem Privatbereich so verhalten, wie er es möchte. Er kann moralisch leben wie es seinem Lustprinzip entspricht (unter der Voraussetzung, dass er das verfassungsmäßige Eigenrecht des anderen respektiert). Kein Mensch kann ihm bestimmte Moralregeln aufzwingen. Er kann auch völlig unsozial, egoistisch leben. Kein Mensch kann ihn privat zu sozialem Verhalten zwingen, er kann auch religiös glauben und tun, was er will. Kein Mensch hat das Recht, ihn davon mit Drohungen oder Gewalt abzuhalten.

Der Mensch ist privat Herr über sein Leben und seinen Tod. Der Mensch kann sich auch als ein positives soziales Wesen verstehen lernen und privat konstruktiv mit seinen Mitmenschen leben. Das Leben ist dabei voller Wagnisse, Risiken und Entdeckungen neuer Welten.
9. Der Kampf um Befreiung. Grenzen der Toleranz gegenüber der institutionalisierten Religion

In einem säkular-demokratischem Rechtsstaat ist Religion absolut Privatsache, weil unsere Demokratie ihre eigene Legitimation eben nicht aus Religion ableitet.

Unser säkularer Staat - wie alle westlichen Demokratien (und noch nie das Christentum als Machtinstitution) - garantiert das private Recht auf freie Religionsausübung.

So uneingeschränkt unser Staat für das Recht des Einzelnen auf Religionsfreiheit verpflichtet ist, so bedingungslos hat er die Einflussnahme institutionalisierter Religionen in allen politischen und gesellschaftlichen Bereichen im Staat zu untersagen.



Seinen Vortrag schloss Paul Schulz dann mit einer Abwandlung eines Zitats des klassisch-römischen Cato: „Ceterum censeo religionis potestatem esse delendam!" (Und im Übrigen meine ich, dass die Macht der Religion zerstört werden muss!)

CF

Samstag, 3. März 2007

Conservapedia - online, Athpedia auch

Christlich-konservative Kreise haben in den USA das Projekt der Conservapedia online gestellt. Eine Antwort klerikaler Kreise auf den "angeblichen Liberalismus" der Wikipedia. Auch werden die Unterschiede der Sprache moniert. Auf alle Fälle ein ernst zu nehmendes Projekt. Manche Einträge muten satirisch an. Die Atheisten kommen im klerikal-konservativen Projekt nicht schlecht weg. Ein Artikel dazu beim humanistischen pressedienst(hpd) und auf dem Blog der deutschen brights.
Kurz zuvor wurde in Deutschland die Atheisten Wiki online gestellt. Die Athpedia mit hohen Ansprüchen, wissenschaftlich-fundierte Definitionen in jedweder Hinsicht, frei von religiösen Deutungen und Absonderlichkeiten. Geboren aus den Tatsachen heraus, dass gerade in der Deutschen Wiki eine Reihe von säkularen, aufklärerischen Artikeln gelöscht wurden, nervenaufreibende Diskussionen, die eine Mitarbeit beim Projekt als reine Zeitverschwendung verkommen ließen. Die Deutsche Wiki ohnehin in den letzten Wochen in der Diskussion.
In englischer Sprache gibt es die skeptische Enzyklopädie von von James the(amazing) Randi

Donnerstag, 1. März 2007

Kontrolle ist Alles


Auszüge aus dem Interview von Michael Shank mit Noam Chomsky:
Nun kommt es langsam heraus, der Iran hat nicht viel mit Kernwaffen zu tun.
Niemand sagt, dass der Iran Atomwaffen haben sollte, noch wenn andere sie für sich beanspruchen.
Aber der Punkt im Nahen Osten, im Unterschied zu Nordkorea, ist, dass dort das Zentrum der Energiemittel in der Welt ist.
Ursprünglich hatten es die Briten und sekundär hatten es die Französen , aber nach dem zweiten Weltkrieg ist es ein Tummelplatz der Amerikaner geworden. Es ist ein Axiom der US-amerikanischen Außenpolitik gewesen, dass es die Energiemittel kontrollieren muss. Es ist nicht eine Sache des Zugangs, wie Leute häufig sagen. Sobald das Öl auf den Meeren ist, geht es irgendwo hin. Tatsächlich, wenn die Vereinigten Staaten kein Ostenöl verwenden würden, würde es dieselben Policen haben. Wenn wir Sonnenenergie Morgen weiterverwenden würden, würde es dieselben Policen behalten. Schauen Sie gerade auf die innere Aufzeichnung, oder die Logik davon, das Problem ist immer Kontrolle gewesen. Kontrolle ist die Quelle der strategischen Macht.
Das ganze Interview bei Alternet

Mittwoch, 28. Februar 2007

Zentralrat der Ex-Muslime online



Aus gegebenen Anlass.
BERLIN (hpd). Die erste offizielle Pressekonferenz des Zentralrats der Ex-Muslime wird am Mittwoch, dem 28.2. um 15.00 Uhr im Haus der Bundespressekonferenz in Berlin stattfinden. Dies teilte der Vorstandssprecher der Giordano Bruno Stiftung (GBS), Michael Schmidt-Salomon, der die Kampagne der Ex-Muslime als PR-Leiter unterstützt, heute dem humanistischen Pressedienst mit. Auf dem Podium werden neben Schmidt-Salomon die beiden Vorsitzenden des Zentralrats der Ex-Muslime, Mina Ahadi und Arzu Toker, sitzen. Zudem werden weitere Ex-Muslime auf der Pressekonferenz anwesend sein und der Presse für Interviews zur Verfügung stehen.

Aufbrechen etablierter Denkschablonen

„Auf der Pressekonferenz werden wir die politischen Hintergründe erläutern, die zur Gründung des Zentralrats führten, sowie die innen- und außenpolitischen Forderungen der Ex-Muslime an die deutsche Politik vorstellen“, erklärte Arzu Toker gegenüber hpd. Die Aufmerksamkeit, die der Zentralrat der Ex-Muslime schon vor seiner ersten Pressekonferenz erfahren habe, sei sehr beachtlich, führte Schmidt-Salomon aus. Dies sei wohl nicht zuletzt darauf zurückzuführen, dass der neu gegründete Zentralrat etablierte Denkschablonen aufbreche: „Islamkritiker konnten früher aufgrund vermeintlicher Ausländerhetze leicht in die rechte Ecke gedrängt werden. Nach der Gründung des Zentralrats wird dies so einfach nicht mehr möglich sein.“

"Noch ein weiter Weg..."

Die Pressekonferenz in Berlin wird unter strengen Sicherheitsvorkehrungen stattfinden. „Der Zentralrat der Muslime hat sich in einer ersten Stellungnahme erfreulich deutlich zum Recht auf negative Religionsfreiheit bekannt“, erklärte Arzu Toker. „Wir hoffen, dass sich diese Haltung irgendwann einmal weltweit durchsetzen wird. Doch bis dahin ist es noch ein weiter Weg..“

Montag, 26. Februar 2007

Ohne Glauben an Gott

Am Sonntag, vor wenigen Stunden, lief im „Ersten Deutschen Fernsehen" zur besten vorabendlichen Sendezeit ein Dokumentarfilm von Christian Modehn, in dem Menschen im Umfeld des „Humanistischen Verbandes Berlin" in ihrem Denken und Tun vorgestellt wurden. Der Film drehte sich besonders um Gita Neumann als „Bundesbeauftragte des HVD für Patientenverfügungen und humanes Sterben" und um sie ganz persönlich. Die Reportage stellt das von ihr geleitete Projekt vor und blendet immer mal darüber hinaus.

Der Film ist hergestellt vom RBB unter der Regie von Christian Modehn. Der hpd kündigte diesen Beitrag bereits in einem an. Der Film trägt den Titel „Glauben ohne Gott". Die Überschrift passt sich den Filmen an, die sonst um diese Zeit auf diesem Sender laufen. Die vorliegende Rezension beginnt mit einer Kritik des Titels, zumindest seinen bisherigen Assoziationen. Diese Geschichte ist aufschlussreich und ermöglicht es anschließend, die Reportage und den Blick des Regisseurs genauer zu betrachten.

Für Kardinal Lehmann ist die Sache mit dem „Glauben ohne Gott" ganz klar. In seinem Vortrag „Theologie der Zukunft - Zukunft der Theologie", den er am 11. Dezember 2005 anlässlich der Verleihung des „Eugen-Biser-Preises" in der „Allerheiligen Hofkirche der Residenz München" , „ist schon vom biblischen Wortsinn von 'Glauben' her deutlich, dass es Theologie als Bezugswissenschaft zum christlichen Glauben ohne Gott nicht geben kann. 'Atheistische Theologie' ist entweder ein Wortspiel mit paradoxen Spiegelungen ..., oder es ist nur ein Spuk, weil man von etwas redet, was gleichzeitig verneint wird. Wo 'Glaube' dem religiösen Bereich entfremdet wird und wo man seinen Sinngehalt auf das innergeschichtlich Diesseitige überträgt und eingrenzt, wird er in der profanen Verwendung ideologieanfällig". – Diese geistige Rochade, verbunden mit der Besitzanzeige (das Wort „Glauben" gehört uns) und einer ungehörigen Portion Denunziation (Atheisten sind ideologieanfällige Naturen), verbietet eigentlich den Film unter diesem Titel.

Es war Konrad Heiden (1901-1966), ein sozialdemokratischer Journalist (bei der „Frankfurter" und bei der „Vossischen Zeitung"), Schriftsteller und Widerstandskämpfer im Saarland bis zu seinem Exil in den USA, der die These von der Gefahr eines „Glaubens ohne Gott" inhaltlich prägte und mit Nationalsozialismus identifizierte. Er hatte unter dem Pseudonym Klaus Bredow in der Weimarer Republik den Nationalsozialismus beobachtet (1932: „Geschichte des Nationalsozialismus, die Karriere einer Idee") und 1936 die erste Hitler-Biografie veröffentlicht („Das Zeitalter der Verantwortungslosigkeit. Eine Biographie." Zürich). Darin brachte er die Weltanschauung des Nationalsozialismus auf eine Formel, die nach dem Zweiten Weltkrieg nur allzu gern aus ideologischem Interesse von den Kirchen aufgegriffen wurde: „Marsch ohne Ziel, Taumel ohne Rausch, Glauben ohne Gott."

Nahezu zeitgleich mit Heidens Hitler-Biografie erschien 1937 der Roman des österreich-ungarischen Schriftstellers Ödön von Horváth „Jugend ohne Gott", Anfang des Jahres 1938 in acht weitere Sprachen übersetzt. Er überführte das Thema publikumswirksam in die damalige intellektuelle Szene und machte aus den Folgen eines Lebens ohne Gott anschauliche Standardthesen. Ödön von Horváth löste einigen Streit aus. Das Urteil wirkte fort. Es besagt, dass Menschen ohne Gott charakter-, gedanken- und lieblos sind.

Diese Ausgangslage allein des Titels ist für die Charakteristik des hier zu rezensierenden Films nützlich und ruft zweierlei in Erinnerung: Erstens, dass „Glauben ohne Gott" eine Geschichte mit sich schleppt, in der Nichtglaubende als kulturlose Bösmenschen durch die profanierte Geistesgeschichte geschleppt werden; und zweitens, dass diese Identifikation bei Zuschauern vermutet werden kann, die sonst hier auf diesem Sender und um diese Zeit christliche Erbauung finden. Dieses Bild ist schließlich immer wieder bedient worden und für so manche katholische Oma im Rheinland und manchen niedersächsischen evangelischen Opa ist ziemlich klar wie Atheismus und Ethik zusammenhängen: die Typen hält moralisch nichts Gutes auf in ihrem Moral verderbenden Tun und wehe, wenn sie losgelassen ...

Wie sagte noch 2005 in einem Interview , der Stellvertretende Leiter des ZDF-Hauptstadtstudios Berlin: „Ich kann mein Leben ohne Glauben, ohne Gott nicht denken. Für mich besteht die Haupttragik darin ..., dass wir Gott verloren haben. Wenn wir aber Gott verloren haben, dann haben wir auch die letzten Wertmaßstäbe verloren." – Nehmen wir (zum „Wir" gleich noch paar Worte) zur Kenntnis, dass es Menschen ernsthaft bewegt, was passiert, wenn man unter die Atheisten gerät. Die Angst ist groß und – nehmen wir das als Urteil über den Film vorweg: Er kratzt an diesem Bild.
Es beruhigt Zuschauer, die unter Phobien vor Kopftuchträgerinnen und Bildern von Vereinen leiden, denen Tom Cruise angehört. Der Film greift dabei ganz aktuell in die politische Debatte um Sterbehilfe und Patientenverfügungen ein. Gerade bei diesem Thema treibt viele Christen, besonders kirchliche Funktionsträger, die große Sorge um – wie es Michael Klonovsky im Oktober vorigen Jahres im <„Focus"> in Bezug auf das neue Buch von formulierte – „Können wir tatsächlich ohne Gott?" Erneut fällt auf, dass den Verteidigern des organisierten Christentums das besitzanzeigende Fürwort „Wir" flott aus der Feder schlüpft, obwohl es eine unzulässige Vereinnahmung darstellt. – Warum in diesem geistigen Umfeld über den Titel des Films „Glauben ohne Gott" sich ärgern. Schließlich gab es ja auch schon die Sendung <„Gott ohne Geld">.

In freidenkerischen Kreisen kursiert seit einigen Jahren die Losung „Glaubst Du noch oder denkst Du schon?" Sie transportiert die alte Freidenkerweisheit vom Widerspruch zwischen Glauben und Wissenschaft. Sie tut dies aber auf eine Weise, als würden sich Menschen in ihren alltäglichen Wertentscheidungen – ob es ihnen wichtig ist, die Zähne zu putzen (Achtung: Hygiene hat wissenschaftlich bewiesen ...) oder einen Krimi zu lesen (Achtung: Greife lieber zu Goethe ...) – von Wissenschaften leiten lassen, denen sie zumuten, zwischen gut und böse, schön und hässlich, menschlich oder unmenschlich zu unterscheiden.

In solcher Lage musste die Frage, <„Woran glaubt, wer nicht glaubt?"> zu allerlei Missverständnissen führen. In diese Debatte mitten hinein fällt nun dieser Film. Es interessiert gläubige Menschen, an was Ungläubige glauben. Wer den Diskurs darüber nicht verweigern möchte, muss mit Menschen kommunizieren, die es nervt, dass man ihnen erst mal damit kommt, dass man / frau weiß – und nicht glaubt. Du lieber Unsinn, was soll das bedeuten: „Wissen ohne Gott" oder „Weißt Du schon oder glaubst Du noch?"

Wer an Gott glaubt, aber wissen möchte, was die anderen so glauben, muss doch an Leuten verzweifeln, die zwar Toleranz als Wert angeben, aber Glaubende erst einmal für dumm verkaufen, indem sie ihnen Botschaften wie die obige ins Gesicht schleudern. Dieses Kommunikationsproblem aus dem Persönlichen ins Allgemeine zu heben bedeutet doch, dass Ungläubige, zumal wenn sie wissen, dass sie an den Humanismus glauben, schlechte Karten im öffentlichen Spiel um Meinungen und Ansichten, Gewissheiten und Fragen haben, wenn sie zuallererst den Glaubensbegriff monieren, ehe sie sich auf ein Gespräch einlassen.

Dieses Problem beschäftigt Christian Modehn, den Autor, schon seit Jahren als Verständigungs-, man kann auch sagen als Übersetzungsfrage. Er beobachtet den „Humanistischen Verband" auf vielen Feldern. Gewiss, ihn treibt das Bedürfnis um, das Thema „Spiritualität" zu thematisieren und es auch bei Atheisten zu suchen und zu ventilieren. Dieses Anliegen hat ihn auch bei der Komposition dieses Films geleitet

Der HVD ist erstmals seit 1994 in größerem Stil im 1. ARD-Fernsehen. Damals, ein Jahr nach seiner Gründung, wurde er sozusagen entdeckt, um wieder „vergessen" zu werden. Die Mediengeschichte wird zeigen, was daran eigenes Unvermögen oder eigene Langweiligkeit (für andere) war. Die Themen damals waren im Februar 1994 in „Horizonte" das „Transplantationsgesetz", im November 1994 im ORB „Feuerläufe", ein Bericht, der dann auch vom „Report" München übernommen wurde, im April 1997 „Esoterik" im ARD und ZDF-Morgenprogramm gesendet und schließlich, letztmalig, im September 2000 „Aufklärung über Okkultismus" mit dem Lehrer Frank Rieleit und seiner „Lebenskunde"-Gruppe in „0813", dem Kinder und Jugendmagazin der ARD.

Sieht man von einigen Beiträgen, gerade mit Gita Neumann in der Politsendung „Kontraste" oder im „Gesundheitsmagazin" einmal ab, wird der Stellenwert von „Glauben ohne Gott" noch deutlicher, denn nicht nur „einfach so" mal im Fernsehen, sondern sogar – wenn man so will – im „Kirchenfunk". Wer erwartet hier einen Film über den HVD? Zunächst wäre zu sagen: na holla, so etwas im Kirchenfunk. Denn der Film beginnt – nach einer zu Herzen gehenden Erinnerung einer Frau an ihren verstorbenen Mann – mit Bekenntnissen: Man glaube nicht an Gott, an Auferstehung und Himmel und Hölle schon gar nicht und so weiter. Harter Tobak gleich am Anfang.

Die Kamera stellt eine Gruppe Menschen vor und begleitet dann Gita Neumann bei ihrer Arbeit. Sie dokumentiert das Sprechen mit Menschen, die dem Tod ins Auge blicken. Die Menschen äußern sich ebenfalls, meist sehr bestimmt atheistisch. Frau Neumann erklärt Patientenverfügungen, stellt ihr Team vor, lässt einige zu Worte kommen, besucht eine „Lebenskunde"-Schulklasse beim Thema „Suizid", ihr familiäres Umfeld kommt ins Bild und ich freue mich, Rudolf Valenta und seine Kunst zu sehen.

Im Verlauf des dreißigminütigen Films geht es immer um Existenzielles, von dessen Bedrohungen Mann sich erholen muss und für das Frau, um es tun, sich psychisch stärken muss. Erfreulich viele Humanistinnen zu sehen. Da Gebet und Gottesanrufungen nicht zur Verfügung stehen, wird der Weg in die Natur und Halt aneinander gesucht. Da wirkt auf manchen Pragmatiker wie mich manches etwas zu süßlich, zumal man weiß, dass gerade in diesem Job, den das ambulante Hospiz da verrichtet, Zeitdruck plagt und Hektik drückt. Man möchte gern ... das ist doch aber auch eine gute Botschaft.

Die Leute dort verrichten „Seelsorge", das sagen sie sogar mitunter. Der philosophisch materialistisch und hirnspezialistisch geschulte Zuschauer wird den Begriff bemängeln. Dem könnte man entgegnen, als die dissidentischen Kulturethiker um 1900 die „Lebenskunde" entdeckten, entdeckten die gleichen Personen auch die „weltliche Seelsorge" und den „ethisch-ästhetischen Prediger" als Pendant zu kirchlichem Tun. Viel weiter sind wir praktischen Humanisten nicht in der Benennung. „Humanistische Beratung", na gut, mag theoretisch besser sein, aber „Seelsorge": da muss ich niemandem erklären, was tut, der das tut, auch wenn er oder sie es weltlich macht. Die Personen in dem Film erledigen ihr Werk sachlich und professionell und man sieht, sie tun es gern. Was will ich mehr?

Das Ganze hat etwas Getragenes, sicher dem Thema besser angemessene als aufgesetzte Fröhlichkeit. Es stemmt sich diese (auch von den Farben her) eher neblige Traurigkeit, die durch die Sprache im Off noch unterstützt wird, dann aber doch vergeblich gegen die klaren Aussagen der handelnden Personen, wenn sie denn selbst zu Wort kommen, jeder und jede in seiner / ihrer Sprache. Das Original hebt sich wohltuend ab vom Verbandschinesisch in Presseerklärungen. Das ist zwar manchmal gewöhnungsbedürftig, aber Funktionäre wohltuend belehrend über das Denken im Laden.

Es sind zugleich diejenigen Stellen, denen man ansieht, dass sie aus dem Grund der Gesamtkomposition heraus gestellt sind, an denen man sieht, dass hier Christian Modehn ein Werk produziert hat, das ihn den HVD so sehen lässt, wie er ihn eben sieht oder zu sehen wünscht. Er verfolgt auch mich seit Jahren mit einiger Zugeneigtheit und man darf sagen sorgender Aufmerksamkeit, die zu erleben oder wenigstens zu erwecken hofft, dass unsereins endlich hinter das Geheimnis von Spiritualität kommt und einen Gewinn und Genuss daraus zieht. Das so Gewünschte kaufe ich mir aber in Saisonzeiten, wenn american football ist und meine „Adler" spielen, da gehe ich hinein, hinauf und hinaus – der Rest ist privat.

Die Zuschauer, die sich den Modehn-Film im sonntäglichen Vorabendprogramm anschauen, sehen den HVD als eine menschlich tätige Organisation, deren Anhängerschaft fest glaubt, dass es keinen Gott gibt, aber ansonsten die Frage für erledigt hält, weil es Wichtigeres zu tun gibt, als über Dinge zu streiten, die man / frau, wie gesagt, für erledigt hält. Wir sehen: Patientenverfügungen werden hier ordentlich erledigt ... zum Zeitpunkt der Ausstrahlung sicher hilfreich und sehr aktuell. Es wird gezeigt, dass der Verband wichtige Sachen macht und einige über Spiritualität nachdenken. Als aufmerksamer Leser humanistischer Schriften höre ich an diesen Stellen im Hintergrund immer Joachim Kahl und Peter Schulz-Hageleit mit ihren Anregungen.

Der Film ist nicht unpolitisch, aber glücklicherweise nicht funktionärspolitisch. Er ist in meinen Augen am Politischsten gerade dort, wo er nicht Gita Neumann, sondern eine Nonne reden lässt. Selbstverständlich hat Modehn eine aufgeklärte Frau ausgesucht, die mit Gottlosen „normal" redet. Wir kennen auch andere. Das ist die eine (geheime) Botschaft. Die andren Botschaften folgern ganz offen sichtbar per Bildsprache: Gita Neumann hört zu! Sie nickt, wenn es um das Menschliche geht! Und überhaupt: kein Kirchenkampf. Man kennt die Unterschiede, lässt sie liegen, kümmert sich um Ethik ... aber das ist ja das Feld der Säkularen: Ethik ohne Gott, denn Ethik mit Gott ist ja Glauben, Erfüllung des Offenbarten.

Modehn hat selbstredend nach Zeugnissen gesucht, die den HVD – was er davon zeigt – an den Grenzen zum Religiösen zeigen. Das vorzuführen, war sein innerer Auftrag. Vielleicht ärgert er gerade damit seine Auftraggeber. Wir sehen im Film eine Baumumarmungs-Szene und beim zweiten Hinsehen listiges Lächeln der beiden Akteurinnen. Ist ja klar, es ging um das Erfassen von (kosmischer) Unendlichkeit.

Nimmt man diese Szene für sich, wirkt sie seltsam entrückt. Die Sonne scheint durch das Birkenwäldchen, das ein Friedhof ist. Aber im Kontext des Films, mit den Grabszenen, dem gewünschten anonymen Grab für den, den man soeben noch als „Kunden" interviewt hatte, da wird das Gegenteil (wenn auch schwer) erkennbar, die „spirituelle" Öffnung, die mit lebensweltlicher Grenzziehung und Auseinandersetzung einhergeht und sich von esoterischer Überhöhung, Inhaltslosigkeit, Harmonisierungsstreben, grenzenloser Beliebigkeit usw. abhebt. Leider wird gerade an diesen Stellen sichtbar (so wäre zu hoffen), dass den Kürzungen des Films um etwas mehr als zehn Minuten nicht nur Interviews zum Opfer gefallen sind, sondern auch erklärende Verbindungsstücke. Warum nicht den Film in seiner Gänze auf DVD?

Es gibt eine Sequenz in diesem Film, die ebenso erklärungsbedürftig wie lehrreich ist. Es wird gezeigt, wie in dem Projekt mit einem Sarg und einem Tuch experimentiert wird und wie längere Abschiednahme beim Tod eines Lebenspartners zu Hause möglich sein könnte. Man hört und sieht Regina Malskies, die Kulturmanagerin des Berliner HVD, sagen, nach dem Tod käme das „Nichts" wie eben vor der Geburt, man intendiert, dass es wohl auf ein sinnvolles Leben ankommt. Dann folgen Malübungen (die der Filmtext „mystisch" überhöht) und es wird ziemlich unreflektiert von „Mandala" gesprochen. Ähnliches geschieht im Zusammenhang mit der verwendeten Klangschale.

Der ganze Abschnitt hat für mich Schlüsselcharakter. Da bemühen sich Menschen unter Hereinnahme ihnen bekannt gewordener Kulturtechniken eine Art humanistisches Ritual zu erfinden. Die einen werden sagen: welcher Dilettantismus, ein richtiges Mandala geht so und so ...; andere werden meinen, für Säkulare verbietet sich derartiger Hokuspokus.

Aber, liebe Humanistinnen und Humanisten, schaut auf dieses Tun! So fängt es immer an in der Geschichte, dass man nimmt, was man braucht und dann kommt etwas heraus, von dem man meint, genau diese neue Kultur habe man schon immer gewollt, die Geschichte wäre geradezu darauf hinausgelaufen. Das ist wie mit dem Weihnachtsfest: Saturnalien, Jesu Geburt, Familienfeier ...

Der „Humanistische Verband" tut gut daran, Menschen auf ihrer Suche nach neuen Ritualen zu begleiten, Ideen und Experimente zu unterstützen, so seltsam sie sein mögen. Weltliches Bestatten und weltliches Trauern wird Formen haben, die jetzt angelegt sind. Wenn sie sich nicht entwickeln, werden die Menschen auf alte Muster zurückgreifen und auf die mit ihnen verbundene Religiosität. Das zeigt doch der Film: Humanisten suchen nach Ritualen, die Menschen helfen, sich in existenziellen Situationen zurecht- und aus ihnen herauszufinden. Der Humanismus wird hier den Menschen etwas geben – oder er wird nicht sein.

Wenn man sagt, der Film zeigt einen manchmal zu Herzen gehenden Ausschnitt aus dem Berliner HVD, dann kann man das Produkt gut bis sehr gut finden, insofern man selbst kritisch bleibt und sich zuflüstert: Ach, wäre das schön, wenn es nur immer und überall so wäre.

Auch für eine Weltanschauungsdebatte ist der Film allemal geeignet. Und was wissen wir schon über den „Glauben" unserer Mitglieder? Das Alltagsverständnis des Wortes „Glaube" bewegt sich in einem weiten Spektrum von annehmen, vermuten, für wahr halten, meinen, eine Überzeugung oder eine Gewissheit haben, zuversichtliches Vertrauen in etwas oder jemand ausdrücken, wahrhaftig und glaubhaft sein ... da werden wir doch nicht auf die zweckgerichtete monopolistische Interpretation hereinfallen, „Glauben" sei gleichbedeutend mit fromm und religiös. Daran glaube ich einfach nicht. Punkt.


Horst Groschopp

Freitag, 23. Februar 2007

Karim Amer-ägyptischer Blogger für 4 Jahre ins Gefängnis

Wegen "der Verbreitung von Informationen, die die öffentliche Ordnung stören und dem Ansehen des Landes schaden", "der Anstiftung zum Hass gegen den Islam" und der "Beleidigung des ägyptischen Präsidenten". Das ist Meinungsfreiheit in Ägypten. Kritische Stimmen werden kriminalisiert, Mubarak regiert dieses Land im Stil der alten Kalifen, Karim kann froh sein, die Strafe hätte höher ausfallen können.
Die Al-Azhar-Universität, eine der wichtigsten Bildungsinstitutionen des Islams, fand ihn der Gotteslästerung schuldig und schloss ihn vom Studium aus. In seinem Blog hatte er islamische Gelehrte kritisiert, die die Freiheit bekämpfen, und gesagt, sie würden deswegen im Abfall der Geschichte landen. Im November 2006 wurde er daraufhin von der Universität angezeigt und war seitdem im Gefängnis in Einzelhaft. Amnesty verurteilte die Festnahme und äußerte die Befürchtung, dass die Behörden seinen Fall als Warnung für andere Blogger aufbauen, um sie von Kritik an der Regierung und dem Islam oder der Verbreitung von Informationen wie dem Video mit der folternden Polizisten abzuhalten. Für die Freilassung des Bloggers setzte sich eine internationale Gruppe ein, es kam zu Demonstrationen, auch Politiker appellierten an die ägyptische Regierung, Petitionen wurden eingereicht.
Die ganze Geschichte bei Telepolis von Florian Rötzer.

Donnerstag, 22. Februar 2007

Security Watch News

von Testticker
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- Schadsoftware wirbt im Windows Live Messenger
- Blair haelt am biometrischen Ausweis fest
- Neues Sicherheits-Konzept von eBay
- Der User ist die groesste Sicherheitsluecke
- Tuerkei verhaftet 17 Online-Diebe
- Erneut Schaedlinge in Passwort-Zip-Files
- PHP: Sicherheits-Update jetzt fuer Version 4.4

Mittwoch, 21. Februar 2007

Gott ist Tod - Die neuen Atheisten

leftGott ist tot. Zumindest in Wissenschaft und Philosophie...

Jedoch gibt es noch immer viele Menschen, die meinen, dass sie Gott bräuchten. In Amerika sind dies laut einer aktuellen Gallup-Umfrage rund neun von zehn Bürgern. Diese glauben nicht etwa an eine "höhere Macht" oder an einen "universellen Weltgeist", wie es in Europa häufig der Fall ist. Nein, sie glauben an einen persönlichen Gott, meist an die biblische Version.

Kaum überraschend, dass vielen Wissenschaftlern und Philosophen dies herzlich wenig gefällt. Von diesen haben sich drei prominente Vertreter zusammengeschlossen: Evolutionsbiologe Richard Dawkins, Hirnforscher Sam Harris und Philosoph Daniel Dennett. Nicht vergessen sollte man auch den Zoologen und Punk-Rocker Greg Graffin, der schon weitaus früher die Religion offen kritisierte. Sie bilden die Bewegung der "Neuen Atheisten". Wir möchten Ihnen die Drei kurz vorstellen, die Interview-Auszüge übersetzen wir dabei ins Deutsche.

Tatsächlich ist etwas neu an diesen Atheisten, allerdings nicht an ihrem Unglauben, sondern an ihrer Herangehensweise: Sie teilen den gesellschaftlichen Konsens nicht, dass man Religion besonders respektieren müsse, mehr als andere Überzeugungen.
Ausführlich beim humanistischen pressedienst.

Montag, 19. Februar 2007

Nemesis: Die letzten Tage der amerikanischen Republik

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Auszüge aus Chalmer Jonsohns Buch Nemesis: The last days of the American republic.

Es ist schlichtweg keine Übertreibung was der Mann dort schreibt.
Die Gesamtzahl der militärischen Basen der US-Streitkräfte in anderen Ländern, belief sich 2005, nach offiziellen Angaben auf 737. Die Expansion reflektiert die massive Entfaltung von Streitkräften im Irak und die Realisierung vom Bush´s Krieg gegen den Terror. Die Anzahl der Stützpunkte amerikanischer Streitkräfte im Ausland ist weiter steigend. Interessanterweise entsprechen die 38 grossen und mittleren Stützpunkte der Anzahl der britischen Stützpunkte, zum Zeitpunkt größter imperialer Macht 1898, diesen hatten 36. Das römische Imperium hatte auf dem Zenit der Macht im Jahre 117, 37 Stützpunkte.
2,5 Millionen US-Amerikaner versehen ihren Dienst in den US-Streitkräften überall auf dieser Welt.
Russland ist eingekreist, China gefährlich nahe an Korea.
Die USA eine imperiale Macht, die nach dem Zusammenbruch des Ostblocks schaltet und waltet wie sie will, und da wo die Fakten gegen sie stehen wird gelogen, betrogen und gefälscht. Die Macht rechtfertigt jede Mittel, auch die kriminellen. Man stelle sich mal vor, Russland würde Militärberater nach Bolivien senden, oder gar einen Militärstützpunkt in Südamerika errichten, sofort wären die Optionen klar.
Die ausführliche Rezension bei Alternet, leider vom Autor des Buches selbst.

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Naturalismus - kein Dogma!

Wir haben die Lande gemessen, die Naturkräfte gewogen, die Mittel der Industrie berechnet, und siehe, wir haben herausgefunden, dass diese Erde groß genug ist, dass sie jedem hinlänglichem Raum bietet, die Hütte seines Glücks darauf zu bauen; dass diese Erde uns alle anständig ernähren kann, wenn wir alle arbeiten und nicht einer auf die Kosten des anderen leben will; und das wir nicht nötig haben, die ärmere Klasse an alle Himmel zu verweisen.

Heinrich Heine, Romantische Schule, 1835

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Meine Kommentare

Der hätte die Abrissfirma...
Der hätte die Abrissfirma mit einem Handtuch erschlagen....
nickpol - 15. Juni, 13:59
in doors we trust
yeah, that'll be true :)
nickpol - 21. Januar, 10:30
Wer hat denn Wissenschaft...
Wer hat denn Wissenschaft zur Religion erhoben. Etwas...
nickpol - 19. Juni, 09:17
Bei mir hier heissen...
Bei mir hier heissen die Mulwarp, und wenn sich einer...
schlafmuetze - 27. Februar, 20:44
Danke Misanthrop, dir...
Danke Misanthrop, dir auch :)
nickpol - 31. Dezember, 13:31
Ich halte nicht viel,...
Ich halte nicht viel, oder besser gesagt gar nichts...
nickpol - 18. Oktober, 15:03
sieht doch gut aus, in...
sieht doch gut aus, in meiner verehelichten Zeit lief...
schlafmuetze - 17. August, 22:57
@Ansuzz
nicht aus allen Philosophien und Religionen etwas....
schlafmuetze - 8. August, 20:23

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