Montag, 11. Februar 2008

Pseudo-wissenschaftlicher Unsinn über Pot-Smoker

Eilig zusammengeschusterte Studien überschwemmen die Massenmedien in den USA. Marijuana trifft den medialen Mainstream. Da werden dann solche Erkenntnisse vermittelt wie, »Pot smoking lässt Ihr Zahnfleisch verfaulen«.

Die Zähne fallen aus, das Risiko an Lungenkrebs zu erkranken ist signifikant grösser. Zusammengefasst lässt sich schlussfolgern: Schlechte Wissenschaft und unkritische Berichterstattung führen zu bewusster Desinformation. Das ist das Ziel der Kampagne in den USA. Ein Joint entspricht demnach dem Konsum von 20 Zigaretten. Bewusste Verblödung der Massen durch die Medien. Der Potsmoker der schlimmst Kriminelle der Gesellschaft. Mal sehen, vielleicht folgt dem Krieg gegen den Terror, der Bürgerkrieg gegen die Potsmoker. In den USA ist ja vieles möglich.
Die ganze Geschichte bei Alternet von Bruce Mirken

Donnerstag, 7. Februar 2008

Paranoides Europa

Die EU will mehr biometrische Kontrollen an Flughäfen einführen. Nach Informationen des Handelsblattes will EU - Kommissar Franco Frattini ein neues Richtlinien-Paket vorbereiten, um illegales Einwandern in die EU in den Griff zu bekommen.

Die biometrischen Kontrollen sollen verstärkt werden. Darüber hinaus soll ein Zentralregister über alle Reisenden angelegt werden, die nicht aus der EU stammen. Für unbescholtene EU-Bürger soll es aber keine Nachteile geben. Wer´s glaubt wird selig. Fakt ist, dass derartige Massnahmen zu einer stärkeren Überwachung aller Passagiere führen. Willkommen in Europa der paranoiden Politiker.

Dienstag, 5. Februar 2008

»Wir sind das Volk«

REGENSBURG. (bfg) Mehr als zufrieden zeigten sich die Vertreterinnen und Vertreter des breitgefächerten Regensburger Aktionsbündnisses „Freedemo" mit der von ihnen veranstalteten Demonstration am Samstagnachmittag, die friedlich und in entspannter Atmosphäre verlief.

„Wir sind hier, wir sind laut, weil Schäuble unsere Daten klaut!"

Fast 750 Teilnehmer trotzten dem kalten Winterwetter und unterstützten die Forderungen des parteiübergreifenden Bündnisses gegen den Überwachungswahn. Mit zahlreichen Spruchbändern und Plakaten, auf denen Botschaften wie „Freiheit statt Angst!" und „Überwacher an die Leine!" zu lesen waren, und mit lautstarken Parolen wie „Wir sind hier, wir sind laut, weil Schäuble unsere Daten klaut!" und „Mehr gläserne Politiker!" zog man vom Bahnhof durch die Altstadt zum Bismarckplatz. Vorneweg unter Trauerklängen (Uli Teichmann am Saxophon) der „Bundessarg der Privatsphäre" des bundesweiten Arbeitskreises gegen die Vorratsdatenspeicherung, der nun auch in der Weltkulturerbestadt symbolisch seine letzte Ruhe gefunden hat.

Bereits im Vorfeld der Demo konnten sich die Organisatoren über einen großen Zuspruch aus allen Schichten der Bevölkerung und über alle Parteigrenzen hinweg freuen. Diese Demo hat mit Nachdruck gezeigt, dass die Mehrheit der bayerischen Bürgerinnen und Bürger es mehr als bedenklich finden, was ihr Innenminister Joachim Herrmann (CSU) so treibt. Der gewählte Volksvertreter will im Hau-Ruck-Verfahren die verdachtsunabhängige Online-Durchsuchung einführen, noch bevor das Bundesverfassungsgericht in den kommenden Wochen darüber entscheiden wird. Damit kann die gesamte Bevölkerung bespitzelt werden, ohne dass es konkrete Verdachtsmomente gegen einzelne potentielle Straftäter gibt. Was der bayerische Innenminister mit seinem „skandalösen Verhalten" (so MdB Horst Meierhofer in seiner Rede), das die Autorität des Bundesverfassungsgerichts gezielt untergräbt, eigentlich bezweckt, mag er seinen Wählern selber erklären. Die Regensburger Demonstranten jedenfalls haben dem Bundesverfassungsgericht und der freiheitlichen Demokratie eindrücklich ihre Hochachtung und Referenz erwiesen.

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Samstag, 2. Februar 2008

Pro7 und der Dodo des Monats Januar 2008

Dodo

Dass ein privater Fernsehsender früher oder später den Preis für Volksverdummung erhalten würde, das dürfte niemanden wirklich überraschen. In besonderem Maße ausgezeichnet für den Dodo des Monats hat sich jedoch Pro 7 für ihre übernatürlich dreiste „the next Uri Geller“-Show.

 

Donnerstag, 31. Januar 2008

Homöopathie - eine Kette von Unplausibilitäten

Steven Novella hat diese 12 Punkte bei einer Podiumdiskussion zum Thema „Homeopathy: Quackery or the Future of Medicine?“ vorgetragen. Steven Novella ist wissenschaftlich-klinischer Neurologe an der Yale University School of Medicine. Er ist Präsident und Mitbegründer der New England Skeptical Society (www.theness.com).

1) Das „Ähnlichkeitsgesetz“, die Vorstellung, dass Gleiches mit Gleichem geheilt werden kann, hat keine Grundlage in der Biologie oder in der Natur. Dies ist ein Produkt einer weit verbreiteten Form des magischen Denkens, bekannt als sympathische Magie – die Idee, dass Ursachen den Wirkungen ähneln. Samuel Hahneman, der Erfinder der Homöopathie, glaubte, dass der Körper nicht zuließe, dass zwei ähnliche Krankheiten gleichzeitig im Körper bestünden, – aber nach zwei Jahrhunderten medizinischer und biologischer Forschung konnte kein solches Prinzip entdeckt werden. Moderne Homöopathen erklären diesen mutmaßlichen Effekt als die Reaktion des Körpers auf die homöopathische Medizin, wie eine Immunisierung, aber ich habe schon darauf hingewiesen, dass es keine Immunreaktion auf homöopathische Zubereitungen gibt, und es gibt keinen anderen Mechanismus für eine solche Reaktion, daher wird hier nur eine Unbekannte mit einer anderen Unbekannten erklärt.

2) Hahnemans Theorie der Krankheit, die Miasmentheorie (die Vorstellung, dass alle chronischen Krankheiten durch externe Gifte oder Miasmen verursacht werden) – war vorwissenschaftlich und korreliert nicht mit irgendwelchen Erkenntnissen aus der Biologie.

3) Homöopathen behaupten, sie behandelten die ganze Person, und schlagen so aus dem Marketing-Label „holistisch“ Kapital, aber das widerspricht dem Ähnlichkeitsgesetz. Sie haben das Gefühl, dass ihre Heilmittel individualisiert werden müssen, wobei sie viele oberflächliche Eigenschaften des Patienten in Betracht ziehen, einschließlich seiner Persönlichkeit. Aber sie behaupten gleichzeitig, dass ein bestimmtes Heilmittel ein bestimmtes Symptom auf der Grundlage des Ähnlichkeitsgesetzes kurieren kann. Daher ist der ganzheitliche Ansatz sowohl unplausibel als auch widersprüchlich.

4) Hahneman und moderne Homöopathen hängen außerdem „Heilgesetzen“ an, zu denen auch die Vorstellung gehört, dass homöopathische Therapien Menschen von oben nach unten, von innen nach außen und beginnend mit dem neuesten Symptom behandeln. Solche Vorstellungen haben wiederum keine Grundlage in irgendwelchen Modellen der Biologie oder der Krankheit.

5) Das „Gesetz des unendlich Kleinen“ behauptet, dass extreme Verdünnung die Wirksamkeit der verdünnten Substanz erhöht, aber nur die vorteilhaften Wirkungen, während alle schädlichen Wirkungen vermindert werden. Es gibt keinen Mechanismus, um auf diese einfache Weise erwünschte von unerwünschten Wirkungen zu trennen. Und zwei Jahrhunderte wissenschaftlicher Forschung bestätigen die vernünftige Annahme, dass Wirksamkeit durch Verdünnung geschwächt wird.

6) Es gilt das Prinzip, dass durch das Verschütteln des homöopatischen Mittels bei jeder Verdünnung die „Energie“ oder „Essenz“ der Substanz auf das Wasser oder den Alkohol übertragen wird. Somit ist die Homöopathie in einer Erscheinungsform einfach eine weitere Spielart von Energiemedizin – basierend auf der Annahme einer vitalen Energie, die der Wissenschaft unbekannt ist.

7) Das Problem, dass homöopathische Mittel chemisch gesehen nur Wasser oder Alkohol ohne aktive Bestandteile sind, versuchen manche mit dem Argument vom „Wassergedächtnis“ zu lösen. Ich habe schon darauf hingewiesen, dass damit nur eine weitere Kette von Unplausibilitäten entsteht, beginnend mit der Tatsache, dass das homöopathische Wassergedächtnis bislang noch nicht nachgewiesen wurde und dass es keinen bekannten Mechanismus gibt, durch den flüssiges Wasser, im Gegensatz zu festen Stoffen, eine biologisch relevante komplexe dreidimensionale Struktur über eine signifikante Dauer aufrecht erhalten kann. Aber auch:

8)Der Prozess müsste in der Lage sein, die gewünschte Chemikalie von allem anderen zu unterscheiden, das sich sonst noch in dem Wasser befindet - alle Kontaminationen und Spurenelemente. Tatsächlich gibt es keine Erklärung dafür, dass alles, was vorher in einer bestimmten Menge Wasser oder Alkohol aufgelöst war, nicht weiterhin darin ist und daher durch den Prozess der Verdünnung und Verschüttelung gleichfalls potenziert wird.

9) Welche Informationen die Struktur des Wassers auch immer enthalten sollte, sie müssten auch auf die Zuckerpillen übertragen werden, auf die der Tropfen des homöopathischen Wassers aufgetragen wird, oder sie müssten zumindest den Prozess überleben.

10) Das Gedächtnis des Wassers müsste die Aufnahme und Absorption durch das gastrointestinale System im Körper und den Transport durch das Blut bis zu den Geweben überleben.

11) Medikamente, die Chemikalien und Proteine sind, funktionieren, weil tierische Zellen miteinander kommunizieren und ihre Funktionen über chemische und Protein-Signale regulieren. Medikamente binden die Rezeptoren für diese Signale, aktivieren oder blockieren sie, oder sie blockieren oder modifizieren die Funktion von Enzymen oder verändern biochemische Reaktionen auf andere Weise. Biologen haben weder ein „Wassergedächtnis“ noch homöopathische Signale oder Rezeptoren entdeckt, noch irgendetwas, das plausiblerweise als Rezeptor für Wasserstrukturen dienen könnte. Es gibt keinen Grund anzunehmen, dass unsere Körper auf homöopathische Signale reagieren würden, es sei denn, diese wären von vornherein Bestandteil normaler biologischer Funktionen.

12) Einige Homöopathen ziehen sich auf die Quantenmechanik zurück, um die Wirkungen homöopathischer Mittel zu erklären, aber dies ist wiederum nur ein Rückgriff auf das Unbekannte. Außerdem sind Quanteneffekte auf subatomarer Ebene relevant und können sich vielleicht bis auf die atomare Ebene auswirken, sie sind jedoch nicht für die makroskopische Welt oder für biologische Systeme relevant.

Quelle

Uebersetzung Harald Stuecker

Montag, 28. Januar 2008

Biblische Ereignisse - von Google Earth erzählt


In God´s Eye view zeigt die in Sydney ansässige Kunstplattform The Glue Society fünf wichtige Ereignisse der Bibel und stellt sie mittels Google Earth dar.
Na ja, wems gefaellt.

Freitag, 25. Januar 2008

Heath Ledger und die Westboro Baptist Church

die wissen es ganz genau.

Mittwoch, 23. Januar 2008

Ateistischer Fundamentalismus?

hpd

AC Grayling über einen Dauerrenner religiöser Apologetik: Fundamentalistische Atheisten. Existieren sie wirklich? Und: Was soll das überhaupt sein?

Es ist an der Zeit, die Fehler und Vermutungen hinter dem Schlagwort, das einige religiöse Menschen benutzen, wenn sie von denen sprechen, die ihren Unglauben an irgendeine religiöse Behauptung offen ausdrücken, zur ewigen Ruhe zu betten: Das Schlagwort „fundamentalistischer Atheist". Wie würde ein nicht-fundamentalistischer Atheist aussehen? Wäre das jemand, der nur so irgendwie glaubt, dass es keine übernatürlichen Wesen im Universum gibt - vielleicht, dass es nur einen Teil von Gott gibt (einen göttlichen Fuß oder einen göttlichen Hintern)? Oder dass Götter nur gelegentlich existieren - etwa nur Mittwochs und Samstags? (Das wäre gar nicht so ungewöhnlich: Für viele nicht-denkende Quasi-Theisten existiert Gott nur Sonntags.) Oder könnte es sein, dass es sich bei einem nicht-fundamentalistischen Atheisten um jemanden handelt, der kein Problem damit hat, dass andere Menschen zutiefst falsche und primitive Dinge über das Universum glauben, auf dessen Basis sie Jahrhunderte damit verbrachten, andere Menschen massenhaft zu ermorden, die nicht ganz genau die selben falschen und primitiven Dinge glauben wie sie selbst - und das noch immer tun?

Christen meinen mit „fundamentalistischen Atheisten" unter anderem jene, die Menschen den Trost des Glaubens verweigern würden (vor allem den Alten und Einsamen), sowie die Begleitung durch einen erhabenen, unsichtbaren Beschützer in einer dunklen Seelennacht - und solche, die (absichtlich) die atemberaubende Schönheit glaubensinspirierter Kunst nicht sehen wollen. Allerdings ist das Christentum in seiner sentimentalen Form eine sehr moderne und höchst modifizierte Version von etwas, das für den größten Teil seiner Geschichte oft eine gewalttätige und immer unterdrückende Ideologie gewesen ist - denken Sie an die Kreuzzüge, Folter, Verbrennungen auf dem Scheiterhaufen, die Versklavung von Frauen zur stetig wiederholten Kindsgeburt und zu nicht scheidbaren Ehemännern, die Verwerfung menschlicher Sexualität, der Gebrauch von Furcht (vor Höllenfolter) als eine Kontrollinstanz und die grausamen Folgen falscher Anschuldigungen gegen das Judentum. Heutzutage hat sich das Christentum dagegen auf weichgespülte Stimmungsmusik spezialisiert; seine Höllendrohungen, sein Verlangen von Armut und Keuschheit, seine Doktrin, dass nur Wenige gerettet und Viele verdammt werden, sind allesamt verworfen und wurden ersetzt durch klimpernde Gitarren und ein zuckersüßes Lächeln. Es hat sich selbst so oft, mit dem Ziel seine Macht über Leuchgläubige zu erhalten, neu erfunden und das mit einer solch atemberaubenden Heuchelei, dass ein mittelalterlicher Mönch, würde er heute erwachen wie Woody Allens „Der Schläfer", den Glauben nicht wiedererkennen könnte, der den selben Namen trägt wie sein eigener.

Zum Beispiel: Man erzählt großen nigerianischen Gemeinden, dass der Glaube ein hohes Einkommen garantieren würde - tatsächlich erzählt ihnen Hochwürden X, dass sie glücklicher und reicher sein werden, wenn sie seiner Gemeinde beitreten, als wenn sie der Gemeinde von Hochwürden Y beitreten. Was ist mit dem Nadelöhr passiert? Ach ja, richtig: Dieses kleine Schlupfloch haben sie ja schon vor langer Zeit gestopft. Was ist dann mit „Mein Königreich ist nicht von dieser Welt"? Was ist mit der Seligkeit von Armut und Demut? Die britische Staatskirche hat offiziell die Hölle durch einen synodischen Beschluss in den 1920ern verboten und die Einschränkungen für den Platz von Frauen in Kirchen vom heiligen Paulus (der sagte, sie müssten still im hinteren Bereich sitzen, mit bedeckten Köpfen) werden schon so weit ignoriert, dass es bereits weibliche Pfarrer gibt und bald wird es auch weibliche Bischöfe geben.

Man muss nicht bis nach Nigeria fahren, um die Heuchelei der eigenen Neuerfindung bei der Arbeit zu beobachten. Rom genügt bereits, wo die aktuelle ewige Wahrheit der Limbus-Doktrin aufgegeben werden soll - der Ort, wo die Seelen ungetaufter Babies hinkommen. Inzwischen verbreiten einige Kardinäle die Erkenntis, dass die Idee mit den Kondomen akzeptabel ist, natürlich nur in einer Ehe, und das in Ländern mit sehr vielen HIV-Infizierten. Das letzte, für jeden außer einem wachsamen Katholiken nicht nur ein klarer Fall für den gesunden Menschenverstand, sondern ein humanitärer Imperativ, ist in seinem Kontext eine aufregende Entwicklung. Vernünftige Katholiken ignorieren schon seit Generationen die Ansichten über Verhütung, die reaktionäre alte Männer im Vatikan teilen, aber gut, da es Ziel aller religiösen Doktrinen ist, ihre Verehrer in einem Zustand intellektueller Infantilität zu bewahren (wie sonst gelingt es ihnen, Absurditäten für glaubwürdig zu halten?), haben es nur unzureichend viele Katholiken geschafft, vernünftig zu sein. Werfen Sie nur einen Blick nach Irland bis vor kurzer Zeit, wenn Sie ein Beispiel dafür sehen möchten, welches Leid der Katholizismus auslöst, wenn er nur kann.

„Intellektuelle Infantilität": Dieser Begriff erinnert uns daran, dass Religionen vor allem durch Gehirnwäsche bei Kindern überleben. Drei Viertel der Schulen der britischen Nationalkirche sind Grundschulen; Alle Religionen, die sich gerade um unsere Steuergelder schlagen, um ihre "glaubensbasierten" Schulen zu betreiben, wissen, dass sich ihr Griff allmählich lockern wird, wenn sie keine intellektuell wehrlosen Drei- und Vierjährigen missionieren. Die Einschärfung der verschiedenen konkurrierenden - ich betone konkurrierenden - Glaubensvorstellungen der drei Weltreligionen in die Köpfe kleiner Kinder ist eine Form von Kindesmissbrauch und ein Skandal. Lasst uns die Religion herausfordern, Kinder in Ruhe zu lassen bis sie Erwachsene sind, wenn man ihnen die Grundbestandteile der Religionen zur persönlichen Erwägung präsentieren kann.

Erzählen Sie zum Beispiel einem durchschnittlich intelligenten Erwachsenen, der bislang von religiöser Gehirnwäsche verschont wurde, dass irgendwo ein unsichtbares Wesen existiert, das irgendwie so ist wie wir, mit Wünschen, Interessen, Zielen, Erinnerungen und Gefühlen wie Zorn, Liebe, Rachedurst und Eifersucht, einem beschränkten Wissen und beschränkter Einsicht; und dass dieser Gott auf magische Art eine sterbliche Frau schwängert, die dann ein besonderes Wesen gebiert, das diverse erstaunliche Kunststücke vollbringt, bis es zum Himmel fährt. Suchen Sie sich eine Version dieser Geschichte heraus: Lassen Sie einen himmlischen König - mal sehen - Danae oder Io oder Leda oder die Jungfrau Maria (etc, etc) schwängern und lassen Sie sie eine für den Himmel bestimmte Nachkommenschaft haben (Herakles, Castor und Pollux, Jesus etc, etc) -- oder irgendeine der anderen Versionen exakt solcher Geschichten in Babylon, Ägypten und in anderen Mythologien - dann fragen Sie ihn, an welche davon er glauben möchte. Man kann garantieren, dass eine solche Person sagen würde: An keine von ihnen.

Um also ein „fundamentalistischer" Atheist zu sein, welche dieser gerade aufgezählten Absurditäten sollte ein Atheist abwarten? Sollte ein „moderater Atheist" jemand sein, den es nicht kümmert, wie viele Millionen Menschen im Verlaufe der Geschichte schwer durch die Religion geschädigt wurden? Sollte er oder sie jemand sein, der nachgiebig kichert über die Abneigung von Sunniten gegenüber Schiiten, Christen gegenüber Juden, Muslimen gegenüber Hindus, und alle von ihnen gegenüber jedem, der nicht glaubt, dass das Universum von unsichtbaren Kräften gelenkt wird? Ist ein akzeptabler Atheist (für die Gläubigen) jemand, der meint, es sei vernünftig von den Menschen zu glauben, dass die Götter gelegentlich die Naturgesetze aufheben, um persönliche Gebete zu beantworten, oder solche, die sich um die Rettung seiner Seele vor weiterer Sünde (besonders die Sünde der Heresie) drehen und es in seinem eigenen Interesse liegt, dafür ermordet zu werden?

So wie es aussieht, sollte sich niemand Atheist nennen. Diese Bezeichnung gibt Theisten bereits einen Punktevorsprung, weil sie zu einer Debatte in ihrem Bereich einlädt. Ein angemessener Begriff ist „Naturalist". Er bezeichnet jemanden, der die Natürlichkeit des Universums akzeptiert, also seine Beherrschung durch Naturgesetze. Dies verweist korrekterweise darauf, dass es nichts Übernatürliches im Universum gibt - keine Feen oder Kobolde, Engel, Dämonen, Götter oder Göttinnen. Ein solcher könnte sich genausogut „A-Feenist" oder „A-Koboldist" nennen, wie er sich „Atheist" nennt; es wäre gleichermaßen bedeutungsvoll oder bedeutungslos, dies zu tun. (Die meisten Menschen vergessen allerdings, dass der Glaube an Feen bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts weit verbreitet war; die Kirche kämpfte lange und hart gegen diesen Konkurrenz-Aberglauben und trug den Sieg davon, vor allem aufgrund der - sie erraten es - kirchlichen Vorschulen und Grundschulen, die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts gegründet wurden.)

Im gleichen Sinne sollten Menschen mit einem theistischen Glauben Supernaturalisten [„Supers"; Anm. des Übers.] genannt werden und man kann es dann ihnen überlassen, die Entdeckungen der Physik, der Chemie und der biologischen Wissenschaften in einem Versuch zu widerlegen, ihre alternative Behauptung zu rechtfertigen, dass das Universum von übernatürlichen Wesen erschaffen wurde und am Laufen gehalten wird. Supernaturalisten sind stolz darauf, dass einige nichtreligiöse Menschen beten, wenn sie sich in Lebensgefahr befinden. Naturalisten können jedoch antworten, dass Supernaturalisten für gewöhnlich der Wissenschaft großes Vertrauen schenken, wenn sie sich etwa in einem Krankenhaus oder in einem Flugzeug befinden - und das viel öfter. Natürlich können Supernaturalisten als Vertreter der Ansicht, dass alles mit ihrem Glauben kompatibel sei - sogar scheinbare Widerlegungen davon - behaupten, dass die Wissenschaft selbst ein Geschenk Gottes sei und auf diese Weise rechtfertigen, so zu handeln. Dann sollten sie sich jedoch an Popper erinnern: „Eine Theorie, die alles erklärt, erklärt nichts."

Zuletzt lohnt es sich, auf eine verwandte und typische Ausweichstrategie vom gläubigen Volk aufmerksam zu machen. Es handelt sich um ihren Versuch, den Naturalismus (Atheismus) selbst als „Religion" auszugeben. Per Definitionem dreht sich eine Religion jedoch um die Existenz übernatürlicher Agenten oder Wesenheiten im Universum; und nicht nur um ihre bloße Existenz, sondern um ihr Interesse an menschlichen Wesen auf diesem Planeten; und nicht nur um ihr bloßes Interesse, sondern um ihr besonders detailliertes Interesse an dem, wie sich Menschen kleiden, was sie essen, wann sie es essen, was sie lesen oder ansehen, was sie als rein oder unrein behandeln, mit wem sie Sex haben und und wie und wann; und an einer Vielfalt weiterer Dinge, wie dem Unsichtbarmachen von Frauen unter umhüllender Kleidung, dem Anschnallen kleiner Boxen an ihrer Stirn oder an dem routinemäßigen unendlichen Wiederholen immergleicher Formeln fünf Mal am Tag; mit der Androhung von Strafe, wenn man eine davon falsch ausspricht.

Der Naturalismus (Atheismus) setzt jedoch laut Definition keinen solchen Glauben voraus. Jedes Weltbild, das die Existenz von etwas Übernatürlichem nicht voraussetzt, ist eine Philosophie, oder eine Theorie, oder schlimmstenfalls eine Ideologie. Wenn es die Form von einem der ersten beiden annimmt, wägt es bestensfalls die Belege dafür und dagegen ab, weiß, was es widerlegen könnte und ist bereit, sich im Lichte neuer Belege zu verändern. Das ist die Essenz der Wissenschaft. Es ist keine Überraschung, dass über gegnerische Theorien in Biologie oder Astrophysik keine Kriege geführt wurden, es keine Pogrome und keine Verbrennungen auf dem Scheiterhaufen gegeben hat. Und man kann eingestehen, dass das Wort „fundamental" letztlich doch darauf zutrifft: Wie im Ausdruck „fundamental vernünftig".

Quelle: acgrayling.com
Übersetzung: Andreas Müller

Der Autor: AC Grayling ist Philosophieprofessor am Birkbeck College, University of London, und außerplanmäßiger Professor am St. Ann's College, Oxford. Er ist unter anderem bekannt für sein Buch Against All Gods (Gegen alle Götter), sein Beitrag zum Neuen Atheismus.

Samstag, 19. Januar 2008

Tom Cruise - ein Leben für Scientology



Teil II


Teil III


Teil IV


Teil V


Teil VI


Beim ersten Video ist der Chef von der Choose zu sehen, Mr. David Miscavige.
Xenu ist wirklich gross. *breitgrins*

Mittwoch, 16. Januar 2008

Airport-Profilers

sie überwachen Eure Gesichtsausdrücke. Zieht also bitte keine Grimassen, ihr könntet sonst verdächtig sein.

Della Winn, a TSA behavioral detection officer, watches over passengers as they approach a security checkpoint at Sea-Tac International Airport on Friday.
Hier die ganze Geschichte.

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Naturalismus - kein Dogma!

Wir haben die Lande gemessen, die Naturkräfte gewogen, die Mittel der Industrie berechnet, und siehe, wir haben herausgefunden, dass diese Erde groß genug ist, dass sie jedem hinlänglichem Raum bietet, die Hütte seines Glücks darauf zu bauen; dass diese Erde uns alle anständig ernähren kann, wenn wir alle arbeiten und nicht einer auf die Kosten des anderen leben will; und das wir nicht nötig haben, die ärmere Klasse an alle Himmel zu verweisen.

Heinrich Heine, Romantische Schule, 1835

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Meine Kommentare

Der hätte die Abrissfirma...
Der hätte die Abrissfirma mit einem Handtuch erschlagen....
nickpol - 15. Juni, 13:59
in doors we trust
yeah, that'll be true :)
nickpol - 21. Januar, 10:30
Wer hat denn Wissenschaft...
Wer hat denn Wissenschaft zur Religion erhoben. Etwas...
nickpol - 19. Juni, 09:17
Bei mir hier heissen...
Bei mir hier heissen die Mulwarp, und wenn sich einer...
schlafmuetze - 27. Februar, 20:44
Danke Misanthrop, dir...
Danke Misanthrop, dir auch :)
nickpol - 31. Dezember, 13:31
Ich halte nicht viel,...
Ich halte nicht viel, oder besser gesagt gar nichts...
nickpol - 18. Oktober, 15:03
sieht doch gut aus, in...
sieht doch gut aus, in meiner verehelichten Zeit lief...
schlafmuetze - 17. August, 22:57
@Ansuzz
nicht aus allen Philosophien und Religionen etwas....
schlafmuetze - 8. August, 20:23

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