Samstag, 22. August 2009

Colbert über christlich-soziale Halbakte

The Colbert ReportMon - Thurs 11:30pm / 10:30c
Tip/Wag- German Campaign, Russian Dogs & Flying Rabbis
www.colbertnation.com
Colbert Report Full EpisodesPolitical HumorHealth Care Protests

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Dienstag, 18. August 2009

Künstliche Intelligenz und Quantencomputer

Eliezer Yudkowski und Scott Aaronson

Mittwoch, 12. August 2009

Kampf bis zur Erleuchtung

Lorenzo Ravagli und der Glaubenskrieg der Anthroposophie gegen Helmut Zander

Von Andreas Lichte

Frühjahr 2009. Als Antwort auf Helmut Zanders preisgekröntes Standardwerk “Anthroposophie in Deutschland” erscheint Lorenzo Ravaglis Schmähschrift “Zanders Erzählungen”. Im Vorwort sagt Dr. Walter Kugler, Leiter des Rudolf Steiner Archivs in Dornach, Ravagli habe das Ziel gehabt, “zu retten, was noch zu retten ist” und dabei Mut bewiesen. Zum Beispiel so:

Ravagli beschuldigt Zander, dieser verfolge mit seiner publizistischen Tätigkeit zur Anthroposophie eine “verdeckte Agenda” [S. 24].

Ravagli stellt Zander als “Enthüllungsjournalisten marxistischer Orientierung” dar, der “trotz seiner katholischen Vergangenheit einem marxistisch inspirierten, historischen Materialismus verpflichtet ist” [S. 35].

Ravagli stellt klar, dass nicht etwa die Anthroposophie eine Sekte ist, sondern: „Zander als Eingeweihter einer trivialaufklärerischen Entmythologisierungtradition strebt wie alle Angehörigen von Wissenschaftssekten (sic!) danach, die Normativität seiner partikularen Rationalität zu universalisieren und alle Angehörigen abweichender Traditionen oder Diskursgemeinschaften als Ketzer zu stigmatisieren.“ [S. 372]

Möchte jemand versuchen, das zusammenzufassen? Wie wäre es damit: Helmut Zander – ein katholisch-marxistischer, materialistischer Verschörer der Sekte Wissenschaft gegen die Anthroposophie?

Solch mutige anthroposophische Charakterisierungen Zanders haben Tradition. Ein Blick zurück:

Sommer 2007. Nach Zanders Artikel “Jenseits von Steiners höherer Erkenntnis – Entmythologisiert die Anthroposophie!” kommt es im eigens eingerichteten Diskussionsforum der Stuttgarter Zeitung zu heftigsten Angriffen gegen Zander:

Autor: didlda“ gibt dem Leser einen Crashkurs in moderner Spiritualität, weist auf „banalstes Allgemeinwissen“ hin, das – ausser Helmut Zander – „heute jeder weiss, damals auch“. So erfährt der Leser etwas über den Zusammenhang von Chakras und der Quantenphysik, „die heute weit in geistige Gebiete hineinreicht, die Steiner bereits vor 100 Jahren ganz klar nachvollziehbar benannt hat.“ Dankbar werden Heisenberg, Planck und Schrödinger in ihren nächsten Inkarnationen den Kollegen Steiner begrüßen!

Bei „didlda“ wird aus Zander „Zehnder“, der Zehn-Ender, der zum Abschuß freigegeben wird. Halali! Zanders Buch „Anthroposophie in Deutschland“ ist mit 1884 Seiten und 246,00 Euro Kaufpreis wahrlich ein kapitaler Hirsch, dem man mit großkalibrigen Waffen begegnen muss:

Autor: Vater“ nimmt Zander so aufs Korn: „Ich finde die Herangehensweise von Herrn Zehnder höchst unsachlich und unwissenschaftlich.“ Lieber Leser, sagen Sie jetzt bitte nicht, dass sei aber ein glatter Fehlschuss. Es gibt andere Autoren, die für „Vater“ nachladen und nachladen:

Autor: Dr. Jörg Ewertowski, Leiter der Rudolf Steiner Bibliothek in Stuttgart“ wirft Zander vor, er besässe keine „echte ergebnisoffene wissenschaftliche Fragehaltung“, sonst hätte Zander ja schon längst selber entdeckt, dass es nur EINE, Zitat Ewertowski, „Weisheit vom Menschen“ geben kann, nämlich die „Anthropo-Sophia“.
Autor: frank schneider, theatron die bühne stuttgart“ verdächtigt den „katholischen Theologen Zander“, im Auftrage der Kirche Andersgläubige zu verfolgen. Zander versuche, „jahrhundertealte katholische Postulate zu zementieren,“ was „Autor: Lilli Kurz und Gerd Raisch“ mit Hinweis auf den aus anthroposophischer Sicht größten Sündenfall der Kirche bestätigt: „Es scheint Herrn Zander als Historiker entgangen zu sein, dass die katholische Kirche beim Konzil in Konstantinopel im 9. Jahrhundert den Geist abgeschafft hat.“

Zander, der als Katholik offensichtlich nicht im Vollbesitz des Geistes ist, wird von „Autor: Dieter Knellessen“ bescheinigt, dass er spirituell-esoterische Sachverhalte entweder nicht kenne, oder aber ihnen nicht sachgerecht, statt dessen mit materialistischen Methoden begegne.

Gerade noch fundamentalistischer Katholik, wird Zander also als Anhänger der „materialistischen Weltsicht“ entlarvt, die laut „Autor: Hans Bohnstengel“ „uns im Ergebnis zwei verheerende Weltkriege, die wachsende Umweltzerstörung und den immer deutlicher sich abzeichnenden vom Menschen bewirkten Klimawandel bescherte.“ Böse, böser, Materialismus. Hier macht sich die anthroposophische Doppelbesetzung des Bösen bemerkbar: Es muss für beide Hauptdarsteller – „Lucifer“ UND „Ahriman“ – genug zu tun sein ... und Ahrimans anthroposophische Paraderolle ist nun einmal der Materialismus.

Autor: Wolfgang Dengler“ ergänzt: „Herrn Zander ist [es] offenbar ein Dorn im Auge, wenn jemand die Entwicklung aus der geistigen Welt heraus erklärt. Er will offenbar nur das sinnliche Geschehen als solches gelten lassen.“ Sehbehindert fällt Zander die Hellseherei als „geisteswissenschaftliche“, d.h. anthroposophische Standardmethode naturgemäß schwer, so dass Zander Dengler wohl einfach glauben muss, wenn dieser erklärt: „Nichts ist lebenssinn- und lebenskraftgebender als das Weltbild der Anthroposophie, das die Errungenschaften der Naturwissenschaft auf sinnlichem Gebiet voll anerkennt. Die Veränderung eines Weltbildes benötigt eben Jahrhunderte und erzeugt heftigste Widerstände, wie dies bei dem kopernikanischen Weltbild auch geschah.“

Steiner, der Kopernikus des 21igsten Jahrhunderts ...

Stolz ist man vor allem auf die „anhaltenden Erfolge anthroposophischer Lebenspraxis“, die man sich nicht kleinreden lassen will. Vielleicht sieht Zander hier tatsächlich nicht den kreativen, wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Impuls des neuen Weltbildes, hätte es sich denn erst einmal durchgesetzt. Man stelle sich vor ...

Nach gescheitertem Verkaufsgespräch kehrt der Handlungsreisende Willi Lohmann auf sein Hotelzimmer zurück und sucht Trost in der Bibel. Es folgt der übliche Griff in die Schublade des Nachtschränkchens ... Halt! Es gab inzwischen die anthroposophische Zeitenwende: Willi Lohmann findet nun Erbauung in der Mini-Bibliothek, die im anthroposophischen „5ten nachatlantischen Zeitalter“ zur Standard-Ausstattung jedes Hotelzimmers gehört. Wobei „Mini“ vom Understatement des Hoteliers zeugt, gilt es doch, 354 Bände der Rudolf Steiner Gesamtausgabe unterzubringen.

Welch neue, grossartige Perspektiven bieten sich hier dem Architekten! Berücksichtigt man auch noch die Gestaltungsvorgaben Steiners, freut sich auch noch die Beton-Industrie:

HotelversuchsanlageGoetheanum in Dornach Schweiz und Hotelversuchsanlage am Atlantik, Pleinmont, Guernsey

Jubeln wird der Innenminister: Deutschland und die Welt sind gewappnet für den Kampf gegen den Terror, oder wie es Steiner sagt: „(...) es werden aus der gesamten Masse der Menschheit sich überall diejenigen herausrekrutieren, die reif sind, die gute, die edle, die schöne Seite der nächsten Kultur nach dem Kriege aller gegen alle zu bilden.“

Weitere praktische Konsequenzen für die zukünftige anthroposophische „Menschheitsentwickelung“ kann jeder, der Zitat „Autor: Holger Böttcher“, über die „geeignete Schulung“ verfügt, in Steiners „Akasha-Chronik“ nachlesen. „Autor: Dr. Jörg Ewertowski“, Leiter der Rudolf Steiner Bibliothek in Stuttgart, wird bei der Entschlüsselung des „Äthers“ – „Akasha“, Sanskrit – gerne behilflich sein, ist er sich doch sicher, „dass wir alle die Wahrheit erfahren werden“, sei Steiner doch „rational und vernünftig“.

Aber warum in die Ferne schweifen, wenn das Glück so nahe liegt? Schliesslich haben wir sie ja schon, die Waldorfschule, wo man „Autor: Heike S. Mayer“ „voll und ganz zufrieden ist“. Und profitiert. Heike S. Mayer: „Ich werde gerne zu Lesungen eingeladen, weil ich das so routiniert machen würde. Nur selten hätte man so gute Leser gehabt.“

Gratulation Frau Mayer! Waldorfschüler sind eben „in der Regel intelligent, kreativ und integrativ und haben ein gesundes Selbstbewusstsein“, so „Autor: Hanna Kowatsch – Ehemalige Waldorfschülerin“.

Hat man sich erst einmal selbst – oder die eigenen Kinder – ins rechte Licht gerückt, lobt man auch gerne noch Steiners Waldorfschule. Und gesellt sich als „Nur“-Waldorfeltern und -Schüler zu den eigentlichen Steiner-Anhängern. Sie lobpreisen ihren „Menschheitsführer“ in den höchsten Tönen, fast hat man den Eindruck, es handele sich um ein „O beate et benedicte et gloriose Rudolphe“, vorgetragen vom Chor der Kastraten der Päpstlichen Kapelle.

Wer nun meint, „Kastrat“ sei doch eine äusserst ungehörige Beleidigung des Anthroposophen, kennt Steiner nicht. Zum Beweis sei hier ein längeres Steiner-Zitat erlaubt, vorgetragen von „Autor: fast-Waldorfvater“:

“Ursprünglich war auch der Mensch ein ätherisches Wesen von pflanzlicher Substanz. Damals hatte der Mensch diejenige stoffliche Natur, welche heute die Pflanze noch besitzt. Hätte der Mensch nicht die pflanzliche Substanz zum Fleisch umgewandelt, so wäre er keusch und rein geblieben wie die Pflanze. (...)

Die Fortpflanzungsorgane haben am längsten ihren pflanzlichen Charakter bewahrt. Alte Sagen und Mythen berichten uns noch von Hermaphroditen (...).

Manche glauben, das Feigenblatt, das die ersten Menschen im Paradies gehabt haben, sei ein Ausdruck der Scham. Nein, in dieser Erzählung hat sich die Erinnerung daran bewahrt, daß die Menschen an Stelle der fleischlichen Fortpflanzungsorgane solche pflanzlicher Natur gehabt haben (...).

Der Mensch wird nicht auf seiner jetzigen Stufe stehenbleiben. Wie er von der reinen Keuschheit der Pflanze in die Sinnlichkeit der Begierdenwelt hinabgestiegen ist, so wird er aus dieser wieder heraufsteigen mit reiner geläuterter Substanz zum keuschen Zustande.”

Na, ist doch schön, wenn man klare Ziele hat! Wenn man als Anthroposoph endlich die ach so lästige Sexualität los wird.

Ziele hat auch Andreas Molau: er möchte eine NPD-Waldorfschule gründen. Molau war von 1996 bis 2004 Waldorflehrer in Braunschweig, „Autor: harry“ läßt Molau selber berichten, zitiert von der NPD-homepage: „Ich unterrichtete die Fächer Deutsch, Geschichte, Musik und Politik und war auch Klassenlehrer im Grundschulbereich. Nachdem meine Zusammenarbeit mit der nationaldemokratischen Zeitung „Deutsche Stimme“ bekannt wurde, folgte die Kündigung (...).“

„Warum nicht früher?“, fragt man sich. Molau war vor seiner Waldorf-Karriere publizistisch tätig, machte aus seiner Gesinnung nie ein Hehl: Seine Staatsexamensarbeit über Alfred Rosenberg wurde 1993 bei dem extrem rechten Verlag Siegfried Bublies veröffentlicht. Während seines Studiums arbeitete Molau als verantwortlicher Kulturredakteur bei der Jungen Freiheit, die er u.a. aufgrund fehlender Distanz zu Positionen von Holocaustleugnern 1994 verlassen mußte. Daraufhin war er verantwortlicher Redakteur bei der Zeitschrift Deutsche Geschichte des mehrfach wegen Volksverhetzung verurteilten Verlegers Gert Sudholt.

Dann schwieg er und wurde Waldorflehrer. Verstummte er wirklich? Was unterrichtete er beispielsweise in Geschichte und Politik? Die Antwort kennt nur Molau, der Rudolf Steiner und der Waldorfpädagogik sein größtes Lob ausspricht: „Steiner hat stets völkisch argumentiert. So betont er nicht umsonst die Differenzen von Rassen und Völkern. Die ganze Waldorfschulpädagogik ist von dem Begriff der ‘Geliebten Autorität’, über den Gemeinschaftsaspekt in großen Klassen, die Behandlung der Völkerfrage in der Mittelstufe, die der Nibelungen und des Faust in der Oberstufe eine gute deutsche Sache.“

Wäre Molau nicht DER Fall für die „interne Konferenz“ der Waldorfschule Braunschweig gewesen? „Autor: Thekla Walker, Bund der Freien Waldorfschulen“ erklärt uns: „Zander spricht von ‘interner Machtausübung’. Die Organe und Gremien der Waldorfschulen sind aber transparent organisiert. Die ‘interne Konferenz’ ist ein kollegiales Selbstverwaltungsorgan, das aus der Lehrerkonferenz gebildet wird und die Funktion der Schulleitung ausübt.“ Man stelle sich vor ...

Molau wird in der „internen Konferenz“ befragt:

„Herr Molau – meinen Sie ‘Volksgeist’ oder ‘Volksgeist’?“
„Natürlich ‘Volksgeist’!“

Und um letzte Zweifel zu beseitigen, bringt Molau ein geflügeltes Steiner-Wort: „Soll Goethe die gleichen Bedingungen haben wie ein beliebiger Hottentotte?“

„Goethe“! – was will man mehr! Jetzt steht es fest: Molau ist Anthroposoph und ohnehin ein überaus geschätzter Kollege ...
Sollte man hier einen Zusammenhang mit der Wortmeldung von „Autor: info3“ sehen? Zitat: „Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Medien untersucht derzeit, ob sie Schriften des Reformpädagogen Rudolf Steiner auf den Index setzt. Es geht dabei um zwei Vortragsreihen aus den Jahren 1908 und 1910, in denen Steiner die Menschenrassen bezüglich ihrer Hautfarbe und ihres Standes in der Menschheitsentwicklung darstellt. ‘Es gibt zweifelsohne rassistische Motive in Steiners Denken’, sagt der Historiker Helmut Zander. ‘Beispielsweise, wenn er von «passiven Negerseelen» oder «degenerierten Völkern» redet (...).’ Das Bundesfamilienministerium hatte zwei Bände aus Steiners Gesamtwerk zur Prüfung vorgelegt. Eine Entscheidung der Bundesprüfstelle wird für den 6. September 2007 erwartet.“

All das lässt den Anthroposophen natürlich völlig unbeeindruckt. Wie sagt „Autor: Dr. Jörg Ewertowski“: „Warum schmeckt denn die Demeter Tomate so gut? Weil die Präparate, die Rudolf Steiner aus seinen Erkenntnisquellen heraus entwickelt hat, eben wirken!“

Und keinesfalls, weil, wie „Autor: AnhroPa“ unterstellt, „Reichsführer SS Heinrich Himmler die biologisch-dynamische Landwirtschaft in den Konzentrations- und Vernichtungslagern anbauen ließ.“
Übernahme Brightsblog

Montag, 10. August 2009

Der Blondinenwitz des Spiegels -strunzdumm aber real

Freitag, 7. August 2009

Bericht vom Dalai in Marburg

Der Event der Auszeichnung des tibetanischen Religionsführers Dalai Lama ist vorbei. Für kurze Zeit stand die Universitätsstadt Marburg im Fokus der Medien. Zeit, das Beobachtete zu ordnen.

Exklusivität für 330 geladene Gäste im Marburger Schloss und ein massives Polizeiaufgebot rund um den Schlossberg waren die wichtigsten lokalen Eckwerte. Wenn man sich umhörte, hatten nicht allzu viele Einwohner der Stadt großes Interesse für das Thema. Der Medien-Hype verfehlte indes nicht, Effekte zu erzeugen. So dass viele sich ein wenig stolz über das überregionale Interesse äußerten.

In Erwartung großen Publikumsinteresses hatte die Philipps-Universität als Gastgeberin keine Kosten gescheut. Im 1000 Plätze fassenden Auditorium Maximum bot sie eine Liveübertragung auf der Großbildwand direkt aus dem Fürstensaal des Adelspalast-Museums auf dem Schlossberg. Neugierig, wie voll – oder leer – der größte Saal des Hörsaalgebäudes denn wohl sein würde, wurde man überrascht. Rund 350 Leute immerhin ließen das Public Viewing zumindest nicht gar zu leer aussehen.
Von hier aus konnte also das gemeine Volk den Herrschaften Privilegierten im Schlosse zuschauen. Eine großzügige Lösung. Ein wenig erinnerte es aber schon an “das” Marburger Religionsgespräch von 1529. Das nämliche Oben und Unten im Grunde? Jenes Historische lässt sich auf einigen großformatigen Gemälden an den Wänden der Alten Aula der Universität besichtigen, wenn dort der Hausmeister aufschließt. Man muss dazu wissen, dass die Stadt das Ereignis so wichtig findet, dass alle zwei Jahre eine Diskussionsveranstaltung mit Ökumenevertretern dazu ausgerichtet wird.

Das ohnehin unscharfe Videobild auf der Audimax-Bühne wurde von einigen Hardcore-Fans gar noch abgefilmt. Dabei war das steife feierliche Zeremoniell, das bei solchen Anlässen abzulaufen pflegt, alles andere als vergnügungssteuerpflichtig. Im Grunde bedauerte man beinah die Unglücklichen, die sich von 10:30 bis 12:30 zwei Stunden lang teils sehr langatmige, unfrei gehaltene Reden von Tibetologie-Professoren anhören mussten. Froh, sich das nicht lange antun zu müssen, kehrte man dieser Stätte der Fans alsbald den Rücken.

Wenn der Sommerloch-Monat August vorbei und diese eigenartige PR-Aktion von Ehrendoktor-Verleihung Geschichte ist, wird ein Politischer Salon am 4 . September die Debatte vor Ort nachholen, die angesichts der massiven Präsenz der Honoratioren und PR-Interessen heute nicht möglich war.

In der Bildungshochburg Marburg wird dann ein richtig schönes, gepfeffertes Streitgespräch um das Für und Wider der umstrittenen wissenschaftlichen Verdienste dieses Religionsführers zu erleben sein. Teilnehmen werden daran als Exponenten der emeritierte Marburger Tibetologie-Professor Michael Hahn und der überregional bekannte investigative Publizist und Blogger Thomas I. Steinberg. Auf diese Veranstaltung freut man sich in der Lahnstadt.

Eine Online-Umfrage der Lokalzeitung Oberhessische Presse eine Woche vor dem Event ergab ein überraschend klares kritisches Meinungsbild. Die Frage lautete “Begrüßen Sie die Entscheidung der Marburger Uni, dem Dalai Lama die Ehrendoktorwürde zu verleihen?” Von 318 gezählten Stimmen bejahten nur 56 (18%) diese Verleihung. 98 Personen (31%) Prozent stellten die behauptete wissenschaftliche Leistung in Frage. 165 Teilnehmer (52%) entschieden sich für die Aussage: “Nein. Der Dalai Lama steht für eine archaische, absolut undemokratische Gesellschaft ohne Menschenrechte.” Fazit: zumindest online hat der Dalai in Marburg deutlich weniger Anhänger als Kritiker.

Woher speist sich dieser Mythos, der dem Dalai Lama in Deutschland soviele Bewunderer beschert? Man wird den ernsthaften Verdacht nicht los, dass die Menschen aus Enttäuschung über den Papst (Kondome in Afrika) und die hiesigen Politiker ihr Wunschbild in eine exotische, menschlich sympathisch wirkende Lichtgestalt projezieren. Zugleich überprüft offenbar kaum jemand die Plausibilität dieser Zuschreibungen.

Postscriptum: Auf der Webpräsenz der Humanistischen Union Marburg (HU) läuft übrigens bislang weiter eine Online-Umfrage zum Thema Ehrendoktorat und Dalai Lama.

von Brights Marburg

Samstag, 1. August 2009

Irak ist Ägypten

jedenfalls bei FoxNews. Nach deren Vorstellungen vom Nahen und Mittleren Osten stehen die US-Truppen in Ägypten.


Von der Huffington Post

Donnerstag, 30. Juli 2009

Überraschende Kunst

Golan Levin, Künstler und Ingenieur, nutzt Werkzeuge der Robotertechnik, neue Software und die Ergebnisse kognitiver Forschung um Kunstwerke zu machen die überraschen und entzücken.
Töne werden Formen, Körper erzeugen Gemälde, und ein neugieriges Auge schaut auf den Betrachter zurück.

Donnerstag, 23. Juli 2009

Felicia Langer - Ehre wem Ehre gebührt!

Sehr geehrter Herr Bundespräsident Köhler
Sehr geehrter Herr Staatssekretär Wicker

Mit Freude haben wir in der Schweiz vernommen, dass Frau Felicia Langer, Juristin und Menschenrechtsaktivistin, in Deutschland mit dem Bundesverdienstkreuz 1. Klasse durch Sie ausgezeichnet worden ist. Ehre, wem Ehre gebührt: Frau Langer, die sich seit Jahrzehnten für eine gerechte politische Lösung im tragischen Konflikt zwischen Israel und Palästina einsetzt, hat diesen Preis verdient. Tragisch ist der Nahostkonflikt, weil Europa in seinem Versuch, das schwere Unrecht, das es den Juden und Jüdinnen zugefügt hatte, wieder gut zu machen, neues Unrecht geschaffen hat: PalästinenserInnen wurden ignoriert, vertrieben, diskriminiert. Nun haben wir ein Paradox: Israel hat ein Existenzrecht, aber auch die PalästinenserInnen brauchen ein Existenzrecht und einen Staat – alles andere ist arg entwürdigend. Frau Langer kämpft mutig gegen Menschenrechtsverletzungen an.
In der Schweiz bemühen sich Frauen und Männer, die dem Judentum, Christentum, Islam zugehören oder religionslos sind, in Wort, Tat und Schrift ebenfalls um Prozesse in Richtung von Verständigung. Deshalb möchten wir auch Ihnen, Herr Bundespräsident und Herr Staatssekretär, für Ihren Mut zu dieser Preisverleihung gebühren danken.
Sie machen damit einen ersten Schritt, ein scheinbar heilloses Paradox einer Lösung zuzuführen. Vielleicht ist, wäre ja eine der tiefsten Lektionen, die Deutschland und die Schweiz aus der Geschichte des 20. Jahrhunderts lernen können, die: Weder Opfer noch Täter können zur menschlichen Würde zurückfinden, so lange das vom Opfer erlittene Leid nicht als das benannt wird, was es ist: Unrecht! Das unterschreiben all jene Personen, die sich zum ersten Artikel der Menschenrechte bekennen. Dafür setzt sich auch Frau Langer ein.
Zu meinem Bedauern habe ich vernommen, dass die engagierte Frau nun diffamiert wird.
Vorab die Stellungnahme von Dr. Dieter Graumann, Mitglied des Zentralrates der Juden in Deutschland, ist beschämend. Ich bin als ein Jude empört darüber, wenn die Geehrte oder andere Personen, die in der nahöstlichen Tragödie konstruktiv nach Ausweg suchen, abgewertet werden und bin froh darüber, dass sich unsere deutschen NachbarInnen durch die plumpe “Antisemitismuskeule“ nicht mehr so einfach einschüchtern lassen.
Andererseits erscheint es mir wichtig, Antisemitismus und jede Form von Rassismus, wo immer diese auftreten, entschieden und adäquat zu bekämpfen.




Mit vorzüglicher Hochachtung

Jochi Weil-Goldstein, Zürich,

Initiant des Appells besorgter Jüdinnen und Juden

humanrights-in-israel.ch

Dienstag, 21. Juli 2009

Rettet die Artenvielfalt!

Freitag, 17. Juli 2009

Fleischfressender Roboter für das Pentagon

Danke an das Pentagon und an Maryland Robotics Company für die Entwicklung eines Roboters, der die Menschheit beerben kann, wenn diese eines Tages ausgelöscht ist. Der Roboter wird überleben, weil er sich am Fleisch menschlicher Leichen ergötzen kann.
Robotic Technology Inc., ein Vertragspartner des Pentagons wurde beauftragt, ein Robotersystem zu entwickeln, welcher Biomasse als Brennstoff verwendet, wie z.B. "Gras, Holzreste, Möbel und eben auch totes organisches Material, wie menschliche Leichen. Der Energetically Autonomous Tactical Robot (energetisch unabhängiger taktischer Roboter [EATR™] soll es packen. Eine genaue Beschreibung des Roboters findet sich auf der Firmenwebseite. Bei der Vorstellung des Roboters wurde das gezeigte Bild verwendet. Ein riesiger Roboter, der das letzte menschliche Rebellenflugzeug, seelenruhig mit seinen Augen abschießt.
Die Story bei Alternet.

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Naturalismus - kein Dogma!

Wir haben die Lande gemessen, die Naturkräfte gewogen, die Mittel der Industrie berechnet, und siehe, wir haben herausgefunden, dass diese Erde groß genug ist, dass sie jedem hinlänglichem Raum bietet, die Hütte seines Glücks darauf zu bauen; dass diese Erde uns alle anständig ernähren kann, wenn wir alle arbeiten und nicht einer auf die Kosten des anderen leben will; und das wir nicht nötig haben, die ärmere Klasse an alle Himmel zu verweisen.

Heinrich Heine, Romantische Schule, 1835

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Der hätte die Abrissfirma...
Der hätte die Abrissfirma mit einem Handtuch erschlagen....
nickpol - 15. Juni, 13:59
in doors we trust
yeah, that'll be true :)
nickpol - 21. Januar, 10:30
Wer hat denn Wissenschaft...
Wer hat denn Wissenschaft zur Religion erhoben. Etwas...
nickpol - 19. Juni, 09:17
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Bei mir hier heissen die Mulwarp, und wenn sich einer...
schlafmuetze - 27. Februar, 20:44
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Danke Misanthrop, dir auch :)
nickpol - 31. Dezember, 13:31
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nickpol - 18. Oktober, 15:03
sieht doch gut aus, in...
sieht doch gut aus, in meiner verehelichten Zeit lief...
schlafmuetze - 17. August, 22:57
@Ansuzz
nicht aus allen Philosophien und Religionen etwas....
schlafmuetze - 8. August, 20:23

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