Humanismus

Montag, 10. Dezember 2007

Ein Brief an John Lennon - 27.ter Todestag

Am Samstag jährte sich die Ermordung John Lennons zum 27.ten mal. Yoko Ono hat ihm einen Brief geschrieben, eine Liebeserklärung, wie man sie nicht allzu oft zu lesen bekommt. Diesen Brief hat sie auf ihrer WebSite veröffentlicht. Es bedarf keiner Übersetzung.

I miss you, John. 27 years later, I still wish I could turn back the clock to the Summer of 1980. I remember everything - sharing our morning coffee, walking in the park together on a beautiful day, and seeing your hand stretched to mine - holding it, reassuring me that I shouldn't worry about anything because our life was good.

I had no idea that life was about to teach me the toughest lesson of all. I learned the intense pain of losing a loved one suddenly, without warning, and without having the time for a final hug and the chance to say, "I love you," for the last time. The pain and shock of that sudden loss is with me every moment of every day. When I touched John's side of our bed on the night of December 8th, 1980, I realized that it was still warm. That moment has haunted me for the past 27 years - and will stay with me forever.

Freitag, 30. November 2007

Der neue Humanist



An bestimmten Orten dieser Welt kann man wahrlich bestimmte Literatur nur unter einer Burka lesen.

via The New Humanist

Donnerstag, 15. November 2007

Bright sein - mehr als nur ein Zustand?

Was sind die Brights? Eine Bande von Klugscheißern, Schlaules, Eggheads, Nerds, Geeks, Sektierer? Wer sich auf solche Nenner einläßt argumentiert oberflächlich. Im Jahre 2003 wurden sie in den USA gegründet, und sind heute eine Internet Community mit zahlreichen Plattformen in den verschiendensten Regionen unserer Welt. Der Begriff selbst sollte eigentlich zu einer Vereinfachung all jener säkularen Auffassungen und Anschauungen führen, die die atheistische Szene so verkomplizieren. Wir sehen hier Agnostiker, Skeptiker, Pantheisten, Naturalisten und noch viele andere Ismen mehr. Die einen haben den evolutionären Humanismus auf ihre Fahnen geschrieben, andere wiederum den Agnostizismus. Am Begriff »Brights« scheiden sich die Geister. Er ist amerikanisch und a priori schlecht oder man ist ganz einfach sauer nicht auf eine solche Idee gekommen zu sein. Die Argumentation gegen die Brightsbewegung ist dünn, eifersüchtig wachen die Säkularen über ihre Claims, statt gemeinsam nach Wegen zu suchen und der Bewegung der Aufklärung eine gemeinsame Lobby zu schaffen. Die Religiösen haben dies. Die intellektuell gefärbte Szene der Säkularen verliert sich untereinander in kleinen Streiterein, strikt darauf achtend, wer wessen Sandform und Schaufel im Buddelkasten in die Hand nimmt. Die Religiösen, mit ihren über Jahrhunderte gewachsenen Organisationsformen haben es da einfacher.

Die Deutungshoheit hat keiner, es sollten nur die Fakten zählen, statt der gegenseitigen Argumentation.

Dienstag, 6. November 2007

Richard Dawkins auf der AAI 2007

Gute Argumentation, seine Kritiker sollten, nachdem sie das Buch der "Gotteswahn" verrissen haben sich diese Rede anhören.

Donnerstag, 30. August 2007

Protest gegen selektive Abtreibungen

Selektive Abtreibungen: Sie sind fast überall in der Welt an der Tagesordnung. Jetzt hat ein Fall in Italien die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit erregt: Bei einer Zwillingsschwangerschaft wurde bei einem der Embryonen Down-Syndrom diagnostiziert. Die Mutter bat, das behinderte Kind abzutreiben. Doch der Arzt tötete aus Versehen das gesunde Kind der Schwangeren. Für die Kirche ist jedwede selektive Abtreibung inakzeptabel, sagt der Präsident der Päpstlichen Akademie für das Leben, Bischof Elio Sgreccia:


So zu lesen bei Radio Vatikan.

Ist es nicht eine Entscheidung der Eltern, sind doch erhebliche Probleme mit einer Erbkrankheit verbunden. Wenn man soetwas fordert müssen die gesellschaftlichen und politischen Voraussetzungen geschaffen werden. Eltern brauchen Hilfe und Unterstützung, wenn sie sich entscheiden, ein krankes Kind großzuziehen.
Das Down Syndrom stellt hohe Anforderungen an die Eltern und die werden oftmals in unserer Gesellschaft allein gelassen.

»Ja, in der Tat muss man beklagen, dass überall auf der Welt man immer weniger Gesichter von Kindern mit Down-Syndrom sieht. Das ist ein schlechtes Zeichen für die fortschrittlichen Gesellschaften. Selektive Abtreibungen nehmen immer mehr zu auch bei anderen Krankheiten: In manchen Ländern wird abgetrieben, nur weil es sich um ein Mädchen handelt, andere weil der Zeitpunkt der Geburt nicht in die Lebensplanung der Familien hineinpasst. Jedesmal wenn solche Kriterien angelegt werden, wird ein Mensch getötet, aber nicht nur dies: die Gesellschaft wird beleidigt und letztlich die gesamte Menschheit.«

In jedem Fall sollte die Entscheidung bei den Eltern liegen und diese Entscheidung ist zu respektieren, auch von der katholischen Kirche.

Freitag, 27. Juli 2007

Lybischer Staatsterrorismus

Heute läßt Gaddafi keine Bomben mehr in Flugzeugen explodieren, die Gefahr, dass man seinen Thron unter seinem Arsch wegschießt ist viel zu groß. Heute nimmt man ein marodes Gesundheitswesen, welches wie auch immer zustande gekommen ist, nur nicht durch den Pfusch des erhabenen Führers. Nimmt Ausländer, Europäer und beschuldigt sie des mehrfachen Mordes, verurteilt sie zur Todesstrafe, weil man selbst über jedwede Kritik erhaben ist, eine korrupte, willfährige Justiz im Hintergrund. Und schon kann man verhandeln. Das Leben von unschuldigen Helfern, gegen Millionen von Euro. Das Leben von Krankenschwestern und einem Arzt gegen die Eitelkeiten lybischer Staatsdoktrin. Die angeblich »Geschädigten« sollen die Euros erhalten, es bleibt abzuwarten, was sie wirklich bekommen. Geschädigt sind sie, ohne Zweifel, aber nicht durch das Tun der medizinischen Helfer aus dem Ausland, sondern durch das Nicht-Tun ihres eitlen Popanz. Gaddafi spielt mit den Menschenrechten und mit der Würde, er kennt den Westen, insbesondere das Alte Europa und weiß, die verhandeln, die zahlen auch, aus rein humanistischen Erwägungen heraus, dass man sich dann um die Eitelkeiten der Rettung bemüht, macht die Sache makaber. Gaddafi ist was er ist, ein Strolch

Dienstag, 24. Juli 2007

Das Manifest des evolutionären Humanismus

Zweite, korrigierte und erweiterte Auflage, Alibri, Aschaffenburg 2006, 196 Seiten, 10.- €, ISBN 3-86569-011-4

Dr. habil. Rainer Wolf, Biozentrum der Universität Würzburg

Der Begriff "Manifest" weckt politische Assoziationen. Aber es geht dem religionskritischen Philosophen, Romanautor, Komponisten und Musiker Dr. Schmidt-Salomon (www.schmidt-salomon.de) um die Grundpositionen einer zeitgemäßen Aufklärung im Rahmen einer säkularisierten Weltanschauung: "Nichts enttarnt die Irrtümer der althergebrachten Welterklärungsmodelle schonungsloser als die wissenschaftliche Erhellung der realen Sachverhalte … Wer heute ein logisch konsistentes, also widerspruchsfreies Menschen- und Weltbild schaffen möchte, das mit unseren empirischen Erkenntnissen übereinstimmt und ethisch tragbar ist, muss auf die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschung zurückgreifen." Das tut Salomon. Er betrachtet die traditionellen Religionen und andere metaphysische Heilserwartungen als obsolet, denn "keine der bestehenden Religionen ist mit den Ergebnissen wissenschaftlicher Forschung in Einklang zu bringen … ihre Aussagen sind nicht nur hinreichend theoretisch widerlegt, sondern haben sich auch in der Praxis als schlechte Ratgeber erwiesen."

Nach Sigmund Freud muss die Menschheit drei fundamentale Kränkungen erdulden: die Kopernikanische, die Darwinsche und die tiefenpsychologische Kränkung, dass wir nicht der "Herr im eigenen Haus sind", als der wir uns fühlen. Salomon erweitert die Liste: Er führt uns die epistemologische Kränkung vor Augen, dass unser Erkenntnisvermögen beschränkt und nicht auf die "Wirklichkeit an sich" ausgerichtet ist. Soziobiologisch kränkt uns, dass selbst den höchsten altruistischen Tugenden genetisch-memetischer Egoismus zugrunde liegt. Dass tradierte Ideale, Religionen und Künste nicht zeitlos gültig sind, zeigt die kulturrelativistische Kränkung. Kosmologisch-eschatologisch kränkt die Einsicht, dass Leben in unserem Universum ein zeitlich begrenztes Phänomen ist, und evolutionär, dass wir unsere Existenz einem fortschrittsblinden Zickzackweg auf dem schmalen Grat des Lebens verdanken. Die Neurobiologie schließlich kränkt uns mit der Erkenntnis, dass unser Geist auf Körperlichem beruht, dass selbst seine höchsten Tätigkeiten von der Funktion biologischer Organe abhängen und die subjektiv erlebte Willensfreiheit streng gesehen eine Illusion ist (so wie das Ich ein fiktives Konstrukt unseres Gehirns).

"Wer sich auf Wissenschaft, Philosophie und Kunst berufen kann, weiß, dass den Religionen weit bessere weltliche Alternativen gegenüberstehen … Die besondere kulturelle Bedeutung der Kunst liegt darin, dass sie Lebenssinn sinnlich erfahrbar macht." Weit entfernt von postmodernem Beliebigkeitsdenken und dogmatischem Fundamentalismus macht Salomons lebensbejahende, humane Alternative deutlich, dass das Leben unendlich viel zu bieten hat: "In einem an sich sinnleeren Universum genießt der Mensch das Privileg, den Sinn des Lebens aus seinem Leben selbst zu schöpfen."

Mit der Annahme, dass "alles mit rechten Dingen zugeht", vertritt Salomon ein dezidiert naturalistisches Weltbild - wohl wissend, dass es schwierig ist, Menschen mittels logischer Argumente von der Unhaltbarkeit irrationaler Annahmen zu überzeugen, die sie nicht durch logische Argumente gefunden haben. Es sei unerlässlich, alle Traditionen einem wissenschaftlich-kritischen Eignungstest zu unterziehen. Denn im Gegensatz zu irrationalen Überzeugungssystemen ist der rationale Glaube an die Verlässlichkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse wohl begründet und nicht mit Wissenschaftsgläubigkeit oder Scientismus zu verwechseln. "Sollte es sich wider Erwarten herausstellen, dass Horoskope, Kaffeesatzlesen oder Beten verlässlichere Einsichten vermitteln, wären diese der Methode der Wissenschaft vorzuziehen."

"Wissenschaft kann die Wirklichkeit zwar beschreiben, aber sie kann nicht vorschreiben, wie sie idealer Weise aussehen sollte." Wie sollte sie also sein? Abgesehen von dem "unaufkündbaren ethischen Imperativ, zu einer Humanisierung der Lebensverhältnisse beizutragen - wobei auch nichtmenschliche Lebewesen angemessen zu berücksichtigen sind" - akzeptiert nach Salomon der Evolutionäre Humanismus weder absolute Moral, noch absolute Wahrheit, noch absolute Autorität. Wer die biblischen "Zehn Gebote" als Richtschnur ethischen Verhaltens anpreist, kenne sie wohl kaum im Wortlaut. Wer wisse schon, dass im 10. Gebot Frauen mit Sklaven, Tieren und sonstigen Besitztümern in eine Reihe gestellt werden? Oder dass Jahwe wenige Verse nach "Du sollst nicht morden" präzisierende Anweisungen gibt: "Eine Hexe sollst du nicht am Leben lassen. Jeder, der mit einem Tier verkehrt, soll mit dem Tod bestraft werden. Wer einer Gottheit außer Jahwe Schlachtopfer darbringt, an dem soll die Vernichtungsweihe vollstreckt werden." Angeprangert wird auch die "Endlösung der Ungläubigenfrage" in der "Hölle", deren reale Existenz von vielen christlichen und moslemischen Fundamentalisten nicht bezweifelt wird. Fernöstliche Religionen seien nicht besser. So sorgte der hinduistische Vielgötter-Glaube über Jahrhunderte hin für ein dogmatisch zementiertes Herrschaftssystem, das mit dem Kastenprinzip Abermillionen von Menschen per Geburt jegliche Chancen zu sozialem Aufstieg verwehrte.

In seiner schonungslos-kritischen Analyse lehnt Salomon auch die aufklärerisch gezähmte "Light Version" des religiösen Glaubens als falsche Toleranz ab, denn sie kaschiere den radikalen Gegensatz zwischen weltlichem und religiösem Denken mittels intellektuell unredlicher Umdeutung der traditionellen Glaubenssätze. In den Quellentexten der Weltreligionen finde man kein globales Weltethos. Sie stünden "aus heutiger Sicht … weit unter dem ethischen Mindeststandard jeder halbwegs zivilisierten Gesellschaft." Was sei von Allah zu halten, der allen, die im "Heiligen Krieg" fallen, also auch den heutigen Selbstmord-Attentätern, verspricht, als Märtyrer ins Paradies einzugehen?

Die heute anerkannten Menschenrechte mussten im Zuge der Säkularisierung dem herrschenden Christentum in erbitterten Machtkämpfen Stück für Stück abgerungen werden. Pius IX, 2000 von Johannes Paul II. selig gesprochen, verdammte in seinem Syllabus nahezu alle Errungenschaften der Moderne: Rationalismus, Naturalismus, Liberalismus, Demokratie, Trennung von Staat und Kirche. Dass der Vatikan bis heute die Europäische Menschenrechtskonvention nicht ratifiziert hat, ist wohl nur wenigen bekannt. "Ohne einen Prozess weltweiter religiöser Abrüstung wird ein friedliches Zusammenleben der Menschen kaum möglich sein." Und immerhin seien in Deutschland seit 2003 die Konfessionslosen mit knapp 32% die größte gesellschaftliche Gruppierung, gefolgt von den Katholiken und Protestanten mit jeweils 31,3%. In den USA zählten 93% der Spitzenwissenschaftler -Mitglieder der National Academy of Sciences - als religionsfrei. In der Tat: Wie anders sähe die Welt heute aus, hätten sich Aufklärer wie Al-Razi, vor über 1100 Jahren in der muslimischen Kultur aufgewachsen, politisch durchsetzen können! Er hielt alle Menschen von Natur aus für gleich, setzte auf Vernunft und wissenschaftlichen Fortschritt und warf den religiösen Propheten vor, Lügen zu verbreiten und die Massen zu verdummen.

In bewusster Nachfolge von Epikur, Aristoteles und Julian Huxley formuliert Salomon die anthropologischen Grundlagen eines Evolutionären Humanismus, der "für eine zeitgemäße, aufgeklärte Sicht der Dinge taugt". Er präsentiert eine kompromisslose Analyse, die den neusten Stand der Hirnforschung, der Psychologie und der Soziobiologie berücksichtigt. "Das biologische "Prinzip Eigennutz" empfiehlt eine heimtückische Strategie: Sei kooperativ gegenüber höher- oder gleichrangigen, aber beute alle aus, die nicht über Macht und Einfluss verfügen!" Dennoch sei es aus biologischer Sicht "für das Individuum ein Selektionsvorteil, sich kooperativ nach dem Fairnessprinzip ("Wie du mir, so ich dir") zu verhalten … Auch die Fähigkeit, mitleiden zu können, ist ein Produkt eigennütziger evolutionärer Überlebensstrategie."

Als Realist geht Salomon davon aus, dass Ideen, die mit den genetisch fixierten, eigennützigen Interessen der Menschen nicht korrespondieren, sich nicht durchsetzen können, so idealistisch wohl begründet sie auch sein mögen. Es gehe also darum, den angeborenen Altruismus in den Dienst der Humanität zu stellen. Salomon propagiert eine Ethik, "die unweigerlich auftretenden Interessenkonflikte so zu lösen, dass alle Betroffenen diese Lösung als möglichst fair erachten", denn "der für den Moralismus unverzichtbare Körper-Geist-Dualismus ist eine empirisch widerlegte Fiktion."

Das Buch enthält wertvolle Gedanken für einen neutralen Ethik-Unterricht im Rahmen einer Leitkultur, auf deren Grundwerte sich alle Menschen einigen könnten. Salomon ersetzt die biblischen Gebote antiautoritär mit "Zehn Angeboten": wohl begründeten, ethischen Richtlinien für das 21. Jahrhundert, die er von den universell gültigen Wertkonstrukten Freiheit und Gleichberechtigung ableitet. Als Fazit seien sie (verkürzt) zitiert, fordern doch vier von ihnen zu skeptischem Denken auf:

1. Diene weder fremden noch heimischen "Göttern" … sondern dem großen Ideal der Ethik, das Leid in der Welt zu mindern.

2. Verhalte dich fair gegenüber … allen Menschen … respektiere das Recht, ihre individuellen Vorstellungen von "gutem Leben (und Sterben) im Diesseits" zu verwirklichen, sofern sie dadurch nicht gegen die gleichberechtigten Interessen Anderer verstoßen.

3. Habe keine Angst vor Autoritäten, sondern den Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen.

4. Du sollst nicht lügen, betrügen, stehlen, töten - es sei denn, es gibt im Notfall keine anderen Möglichkeiten, die Ideale des Humanismus durchzusetzen.

5. Befreie dich von der Unart des Moralisierens! Es gibt in der Welt nicht "das Gute" und "das Böse".

6. Immunisiere dich nicht gegen Kritik … Durch Kritik hast du nicht mehr zu verlieren als deine Irrtümer.

7. … Sei jederzeit offen für bessere Argumente … Was uns heute als richtig erscheint, kann schon morgen überholt sein.

8. Überwinde die Neigung zur Traditionsblindheit, indem du dich gründlich nach allen Seiten hin informierst, bevor du eine Entscheidung triffst.

9. Genieße dein Leben … (carpe diem)! Gerade die Endlichkeit des individuellen Lebens macht es so ungeheuer kostbar! … Indem du die Freiheit genießt, die du heute besitzt, ehrst du jene, die in der Vergangenheit im Kampf für diese Freiheiten ihr Leben gelassen haben.

10. Stelle dein Leben in den Dienst einer "größeren Sache", (um) die Welt zu einem besseren, lebenswerteren Ort (zu) machen … Altruisten (sind) die cleveren Egoisten … Du wirst intuitiv spüren, dass du nicht … umsonst gelebt haben wirst.

Leider stößt Salomon mit diesem kämpferischen, kompromisslosen "Jugendwerk" durch seine oft schrille, aggressive und einseitig pauschalierende Religionskritik potenzielle Weggefährten vor den Kopf, statt sie für seinen programmatischen Entwurf zu gewinnen. Ob man das einer Streitschrift wie dieser nachsehen sollte, muss der Leser selbst entscheiden. Sicherlich mangelt es an Toleranz gegenüber anders Denkenden, und manche Vorstellungen, die religiösen Menschen mit humanistischer Ethik als heilig gelten, werden erbarmungslos lächerlich gemacht. Dabei würden viele liberale Vertreter religiöser Weltdeutungen sich mit seinen "10 Angeboten" solidarisch erklären, war er doch nicht der erste, der sich mit den mosaischen Geboten anlegte. So entwickelte der ehemalige Pastor Dr. theol. Paul Schulz ("Ist Gott eine mathematische Formel? Rowohlt 1977), der 1978 von seiner Amtskirche geschasst wurde, zusammen mit seinen Konfirmanden in Hamburg liberale Alternativen, die sich in vielen Bereichen mit denen Salomons decken. Statt "Du sollst Vater und Mutter ehren" formulierte er weise: "… sollst du dich als Vater oder Mutter so verhalten, dass deine Kinder dich lieben können." Auch Joachim Kahl formuliert in seinem Buch "Weltlicher Humanismus" (LIT 2006) bedenkenswerte humanistische Alternativen zu den 10 Geboten, von denen sich allerdings keines dem kritischen Denken widmet.

Diese Rezension erschien im Skeptiker 3/2006

Freitag, 22. Juni 2007

Lott´s Weisheit: Illegale Einwanderer sind wie Ziegen

Wenn sie eine Ziege mit einem elektrischen Zaun kombinieren haben sie die Lösung. Die Lösung für das Problem der illegalen Einwanderung. Das ist die Antwort von Senator Trent Lott zur Einwanderungsproblematik. Während einer Diskussion von Journalisten mit dem Führer der republikanischen Minderheit im Senat, brachte dieser, die scharfsinnige Analogie mit dem Ziegen-Zaun, man baut einen elektronsichen Zaun und schon kann man alle Probleme lösen. Die Ziegen bleiben draussen. Den Zaun dann noch mit Radar und Luftüberwachungs-Technik versehen und die Probleme sind gelöst.

Zum Abschluß seiner intelligenten Ausführungen meinte er noch:" Ich bin für starke Sachen..., nicht wahr."
Starkes Stück angesicht solcher Menschen verachtender Äußerungen.
Truthdig

Dienstag, 12. Juni 2007

Die Immigranten-Friedhöfe von Süd-Texas

In dem Maße, wie die Sicherheitsmaßnahmen an der Grenze verstärkt werden, wird der Süden von Texas zu einem Friedhof der Einwanderer, der schwachen und vom Pech verfolgten, die es nicht geschafft haben. In einem Cafe in Falfurrias, Texas ist es an der Tagesordnung die Zahlen der gefundenen Leichen auszutauschen, genau so, als wenn man sich über die Lebensmittel-Preise unterhält oder über die Reparaturkosten eines kaputten Zaunes.

Letztes Jahr habe ich 11 Leichen von meiner Ranch entfernt, 12 das Jahr davor, in diesem Jahr sind es bereits 4, so der bekannte Landbesitzer Presnall Cage. Gelegentlich bringt er die Überlebenden ins Krankenhaus, aber meistens haben die Zeit und die Sonne ihre Arbeit getan, dann ist es zu spät.

Das Ansteigen der Grenzsicherungsaktivitäten durch die amerikanischen Behörden, hat die bisher sicheren Wege ins Landesinnere verschlossen. Diese Veränderungen haben für das County, mit seinen rund 7.500 Einwohnern einen dramatischen Welleneffekt. Der Tod zerstört die Haushaltspläne des County´s. 16.000US$ sind 2007 für die Bearbeitung von Todesfällen im County und entlang der Grenze vorgesehen. Aber allein im Monat Mai musste Brooks County 34.195US$ aufbringen um die Kosten für Autopsy und Beerdigung zu bezahlen. Die heiße Jahreszeit geht aber erst los, dann gehen all die Klapperschlangen im Busch in die Paarung, kein Einheimischer geht dann ohne feste, hohe Stiefel nach draußen, die Schlangen beißen alles, auf der Suche nach einen Partner für die Paarung.
Die Bilder der Toten werden an einem diskreten Ort aufbewahrt, zur Erinnerung, an die, die es nicht geschafft haben.

Es erinnert mich an die Flüchtlinge von Afrika in ihren Boot, die es nicht schaffen und dann als Leichen in den Netzen der Fischer landen.

Unsere Werte bringen sie dahin!
gefunden bei AlterNet

Samstag, 26. Mai 2007

Christopher Newton - zu Tode gefoltert

In Ohio wurde vorgestern eine Todesstrafe vollstreckt, an besagtem Christopher Newton. Die Vollstreckung des Todesurteils eine Schande. Ich weiß nicht was Newton getan hat, um in der Todeszelle zu landen. Die Vollstreckung der Strafe eine barbarische Tat. Er musste 10 mal mit dem Todescocktail gespritzt werden, die ganze Prozedur dauerte etwas mehr als 2 Stunden.
Ein ACLU-Rechtsanwalt meinte dazu, Newton wurde regelrecht zu Tode gefoltert. Um 10:03 morgens haben die Henker ihre Arbeit an Newton begonnen, der Tod Newtons konnte dann 11:53 erklärt werden. Dazwischen lag eine Tortur. Offensichtlich überfordertes Personal, schlechte Vorbereitung und noch schlechtere Ausführung.
Alles in allem barbarisch.
Die Timeline der Exekution. Der ganze Artikel bei MotherJones. Barbarisch, ein Land wo solches Tun stattfinden kann, legal.

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Naturalismus - kein Dogma!

Wir haben die Lande gemessen, die Naturkräfte gewogen, die Mittel der Industrie berechnet, und siehe, wir haben herausgefunden, dass diese Erde groß genug ist, dass sie jedem hinlänglichem Raum bietet, die Hütte seines Glücks darauf zu bauen; dass diese Erde uns alle anständig ernähren kann, wenn wir alle arbeiten und nicht einer auf die Kosten des anderen leben will; und das wir nicht nötig haben, die ärmere Klasse an alle Himmel zu verweisen.

Heinrich Heine, Romantische Schule, 1835

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Meine Kommentare

Der hätte die Abrissfirma...
Der hätte die Abrissfirma mit einem Handtuch erschlagen....
nickpol - 15. Juni, 13:59
in doors we trust
yeah, that'll be true :)
nickpol - 21. Januar, 10:30
Wer hat denn Wissenschaft...
Wer hat denn Wissenschaft zur Religion erhoben. Etwas...
nickpol - 19. Juni, 09:17
Bei mir hier heissen...
Bei mir hier heissen die Mulwarp, und wenn sich einer...
schlafmuetze - 27. Februar, 20:44
Danke Misanthrop, dir...
Danke Misanthrop, dir auch :)
nickpol - 31. Dezember, 13:31
Ich halte nicht viel,...
Ich halte nicht viel, oder besser gesagt gar nichts...
nickpol - 18. Oktober, 15:03
sieht doch gut aus, in...
sieht doch gut aus, in meiner verehelichten Zeit lief...
schlafmuetze - 17. August, 22:57
@Ansuzz
nicht aus allen Philosophien und Religionen etwas....
schlafmuetze - 8. August, 20:23

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