Demokratie

Donnerstag, 8. Januar 2009

Dollar-Krach und Nahost-Krieg

Liebe Freunde,

wenn am kommenden Samstag die VOLKSINITIATIVE zur Veranstaltung

Weltwirtschaftskrise: Versagen die Linken? Was ist zu tun?

einlädt (10.01., 20.30 Uhr, Berlin-Kreuzberg, Wirthaus "Max und Moritz",
Oranienstr. 162), muß natürlich der neue israelische Krieg auch eine Rolle
spielen.

In meinem Einleitungsreferat werde ich deswegen beide Themen verbinden.
Eckpunkte meiner Argumentation skizziert mein Essay, der heute im Neuen
Deutschland erschienen ist (siehe unten).

Bitte verbreitet diesen Text per Email weiter und postet ihn auf Euren
Websites.

Jürgen Elsässer

Drei Wochen vor dem Amtsantritt des neugewählten US-Präsidenten Barack Obama begann Israel seinen mörderischen Krieg. Damit ist der charismatische Hoffnungsträger mit einer Herausforderung konfrontiert, die ihm auch aus seinem Beraterkreis vorhergesagt worden war. »Passt auf, wir kriegen eine internationale Krise, eine ›gemachte‹ Krise, um den Mut dieses Burschen auf die Probe zu stellen«, sagte Joe Biden, der designierte Vizepräsent des »Burschen« Obama, auf einer Wahlkundgebung im Oktober.

Wenn Biden von einer »gemachten« Krise spricht – wer ist dann im Gaza-Krieg der »Macher«? Man will uns einreden, dies sei die Hamas gewesen, die zu Jahresende den vorherigen Waffenstillstand aufgekündigt habe. Dem kann man ein Zitat des israelischen Verteidigungsministers Ehud Barak zu Kriegsbeginn entgegenhalten: »Unsere Sicherheitskräfte haben sich seit Monaten auf eine solche Operation vorbereitet.« Offensichtlich geschah dies mit Unterstützung der Bush-Administration: Schon im September beschloss sie die Lieferung bunkerbrechender Präzisionswaffen, die sich jetzt, Tod und Vernichtung bringend, in die Keller und Tunnel des Gaza-Streifens bohren. Immer weiter dreht Israel an der Schraube der Gewalt, dass man fast den Eindruck hat, hier sollen Gegenschläge islamischer Staaten regelrecht provoziert werden, bis die ganze Region in Flammen steht.

Warum unterstützt Washington dieses Spiel mit dem Feuer? Ist an der Studie der RAND-Corporation, die im Oktober aus französischen und chinesischen Quellen durchsickerte, aber von dem Thinktank selbst dementiert wurde, doch etwas dran, dass die USA einen »größeren Krieg« bräuchten, um eine Rezession abzuwenden? Erinnerungen werden wach an die frühen 70er Jahre. Damals verschuldeten sich die USA in Folge des Vietnamkrieges so sehr, dass Präsident Nixon 1971 die Golddeckung des Dollars abrupt aufhob. Die folgende Entwertung des Greenback reduzierte die Außenstände der USA, aber untergrub seine Stellung als Weltgeld.

Erst der israelisch-arabische Jom-Kippur-Krieg 1973 und der folgende Öl-Boykott der OPEC stabilisierte den Hegemon wieder: Der um 400 Prozent steigende Ölpreis belastete zwar weltweit die Industriestaaten, nützte aber den »sieben Schwestern« des angloamerikanischen Öl-Business, die die OPEC-Exporte vermarkteten. Vor allem: Die durch radikale Kämpfer bedrohten Scheichtümer am Golf, allen voran Saudi-Arabien, schlossen sich enger um die USA zusammen und pumpten ihre Petrodollars in die Banken von New York und London. Weiterhin garantierten sie, ihre Ölexporte nur in Dollar zu fakturieren. Dies zwingt alle anderen Staaten bis heute zum Umtausch ihrer Währungen in Dollar, um Energielieferungen einzukaufen.

Wurde der Jom-Kippur-Krieg, der mit einem Angriff Ägyptens und Syriens begann, vom damaligen US-Außenminister Henry Kissinger provoziert, indem er beiden Seiten anstachelnde Informationen zuspielte? Dies behauptet William Engdahl in seinem Buch »Mit der Ölwaffe zur Weltmacht«, das vom damaligen saudischen Energieminister Zaki Jamani als »einzige zutreffende Darstellung« der Ereignisse von 1973 gelobt wird. Zu viel Verschwörungstheorie? Fakt ist immerhin, dass Kissinger und seine Finanzfreunde den Jom-Kippur-Krieg gut zu nutzen wussten. Nun wiederholt sich die damalige Dollarkrise auf höherer Stufe. Die US-Verschuldung explodiert, die Notenpresse rotiert in immer schnelleren Umdrehungen. Den Kollaps der US-Währung könnte verhindern, wenn das Öl trotz Rezession wieder teurer und der Profit im US-Bankensystem angelegt würde.

Deswegen gaben die Petro-Strategen um US-Vizepräsident Dick Cheney offensichtlich dem israelischen Premier Ehud Olmert bei seinem Besuch in Washington im Dezember grünes Licht zur Entfesselung eines Krieges, bevor Obama ans Ruder kommt. Tatsächlich stieg der Fasspreis mit den ersten Toten in Gaza von 32 auf 48 Dollar. Kannte Biden diese Pläne, als er den »Burschen« warnte?

veröffentlicht im ND vom 08.01.2009

Montag, 24. November 2008

Über den Unrechtsstaat

Seit nunmehr 18 Jahren wird den ehemaligen Bürgern der DDR orakelhaft eingeredet, dass sie in einem Unrechtsstaat gelebt hätten. Obwohl längst widerlegt, wie durch Prf. Dr. Erich Buchholz und Dr. Friedrich Wolf, wird diese Lüge immer wieder gern benutzt. Die Lebenswege der Menschen der ehemaligen DDR waren unterschiedlich, möge jeder für sich selbst entscheiden, wie er seine Jugend, sein Leben in dieser Zeit zu bewerten hat. Die DDR ist vergangen, Bilanz ziehen sollte also möglich sein.

Hans Herbert von Arnim, Professor für öffentliches Recht und Verfassungslehre, an der Deutschen Hochschule für Verwaltungswissenschaften Speyer ermöglicht nun tiefe Einblicke in sonst Verborgenes. Sein Buch "Das System - Die Machenschaften der Macht" zeigt die wurmstichigen und faulen Stellen des Systems BRD auf. Das Zusammenspiel der Kräfte und Mächte in diesem Land wird aufs sorgfältigste verborgen. Die treibenden Kräfte, Motive und Absprachen, Hintergründe und ursächliche Zusammenhänge der Politik bleiben vor dem Bürger verborgen. Diese theoretischen Ansätze betont der Wissenschaftler in seinem Buch durch zahlreiche Belege.

Verfassungsnorm und Verfassungswirklichkeit klaffen weit auseinander. Amtsträger und Parteipolitiker orientieren sich nicht am Gemeinwohl, wie vom Grundgesetz gefordert, sondern am eigenen Wohl, an den Pfründen von Macht, Posten und zänkischem Egoismus. "Sie leben nicht für die Politik, sondern von der Politik, konstatiert von Arnim.

Ein Schattensystem hat sich herausgebildet, um eben all das vor den Wählern zu verbergen. Mit den wesentlichen Normen des offiziellen Systems BRD ist das nicht vereinbar. Korruption grassiert wie eine ansteckende Krankheit unter den Politikern der BRD, eine eigenständige Berufsausbildung gibt es für diese Kaste nicht, was nun aber so verwunderlich nicht ist. Angriffsflächen zu minimieren, um dem politischen Gegner keine Argumente zu liefern, inhaltloses Geschwafel, Heimtücke sind die grundsätzlichen Werkzeuge politischen Überlebens. Damit erklärt sich auch das "Eigeninteresse" der politischen Kaste Elemente direkter Demokratie zu verhindern. Dem Plebiszit verweigert man die Aufnahme ins Grundgesetz, weil die "parlamentarische Selbstbedienung" wirksam durch die Wähler kontrolliert werden könnte.

Arnim kommt zum Schluss zu der Überzeugung, dass die Demokratie in der BRD eine fiktive ist, das Volk habe seine Befugnisse an ein paar Politiker-Deppen abgegeben. Die Willensbildung verlaufe daher von oben nach unten und nicht in umgekehrter Richtung. Bedauerlicherweise kann von Arnim nicht über seinen Gelehrten-Schatten springen, mit dem bei ihm zu diagnostizierendem Anti-Kommunismus ist er unfähig demokratische Strukturen in der ehemaligen DDR zu erkennen, die es unstrittig gab, statt dessen verfällt er in alte, längst überholte Geschichtsbilder, die ihm die historische Kompetenz absprechen, wiewohl er auf seinem Fachgebiet als Experte gelten darf.

Freitag, 24. Oktober 2008

NSA-Logo Parodie von der EFF


Das Logo sieht gut aus. Die EFF hat es, wegen der erhöhten Nachfrage nun doch produzieren lassen. Gegen einen Betrag von 65$ und der Mitgliedschaft in der EFF ist es zu haben.
Für Interessenten hier entlang.

Mittwoch, 15. Oktober 2008

MCDONALDS KNICKT EIN

Unter dem Druck der gewaltigen Macht konservativer Christen in den USA hat McDonald`s angekündigt, seine Mitgliedschaft in der Homo-Handelskammer aufzugeben. Die AFA (American Family Association) hatte immer wieder kritisiert, dass sich McDonald`s für die Rechte Homosexueller, die Homoehe und verschiedene CSDs eingesetzt und engagiert habe und deshalb zu einem Boykott aufgerufen. Nach dem jetzt angekündigten Rückzug des Unternehmens aus gesellschaftspolitischen Aktivitäten fordert die AFA ihre Anhänger auf, die Burgerbuden wieder aufzusuchen und sich christlich höflich bei den Managern zu bedanken. •ck

blu.fm

Donnerstag, 9. Oktober 2008

Das "Ossi"-Reservat

Indianer-Mission schickt Evangelisten nach Vorpommern und Brandenburg.

Der Osten Deutschland ist, zu mindest aus missionarischer Sicht, ein Indianerreservat. Evangelikale wollen die Re-Christianisierung Ost-Elbiens vorantreiben.

Das "Ossi" ist faul, raucht, säuft und ein Anhänger freier animalischer Erotik, auch FKK genannt. Nimmt man das Logo der Missionare muss man sagen, Pioniere gab es im Osten auch, solch kommunistisch-ungläubiges Gedankengut gehört abgeschafft. Zwischen den infrastrukturellen Leuchttürmen westlicher Zivilisationsstandards, verwildert der Osten. Die Villa "Bärenfett" in Radebeul ein Kristallisationskern pantheistischen Glaubens (Manitu), Gott muss wieder personifiziert werden, so wie in der "Schrift" gefordert. Die ehemaligen Krieger der Ossis werden mit Hartz IV domestiziert. Das "Ossi" frisst Pommes, säuft "Goldkrone" und raucht "Karo". Es ist undankbar. Es gedenkt der guten, alten Zeiten in einem Anflug kollektiven, nostalgischen Wahns.

Der "Deutschen Indianer Pionier Mission", welche seit 1962 vornehmlich in Brasilien und Paraguay tätig ist, ist für diese Art der Missionierung zu danken. Es ist eine Frage der Zeit, bis auf der höchsten geografischen Erhebung Brandenburgs, eine Christus-Statue ihren Zeigefinger drohend erhebt. Es gab Zeiten, da war die Elbe rot vom Blut all jener gefärbt, die sich der Christianisierung renitent und undankbar widersetzten.

nach einer Information von Idea.de

Mittwoch, 1. Oktober 2008

Die "GEZ" Räuber

Da fällt einem doch nichts mehr ein, die GEZ fordert von Herrn Friedrich Schiller GEZ - Gebühren, völlig verblödet, die Provision im Auge hat man wiederholt an der Friedrich-Schiller-Grundschule in Weigsdorf-Köblit die GEZ-Gebühren eingefordert, verbunden mit der Aufforderung, Herr Schiller möge doch seinen TV-Konsum näher darlegen. Schiller, der am 09.Mai 1805 verstorben ist, müsste mit erheblichen Nachgebühren rechnen, so an die 40.000 Euronen. Neue Geld-Einnahmequelle der GEZ, die teuren Toten, vielleicht sind die Gebührenknechte der Truppe ja Analphabeten, wie auch immer, mit Bildung scheint es bei denen nicht weit her zu sein. Oh GEZ, mir graut vor dir.

gefunden bei der FAZ

Dienstag, 2. September 2008

Willkommen im Polizeistaat

Die Polizei von Ramsey County führte am Freitag der letzten Woche mehrere Razzien durch. Betroffen waren Minneapolis und St. Paul. Zweck dieses Präventivschlags waren mögliche Protester gegen den Parteitag der Republikaner in Minneapolis.Sheriff Bob Fletcher gab in einem Interview die Gründe für die Razzien bekannt: »Der präventivschlag richtete sich gegen ein Unternehmen(RNC), von vielleicht 35 Personen, welche sich selbst als Anarchisten bezeichnen, die die Absicht hatten kriminelle Handlungen vor und während des republikanischen Parteitages zu begehen. Als Taktik war dabei vorgesehen, Busse zu blockieren und Delegierte des Parteitages zu behindern.«

Die Beamten beschlagnahmten eine Reihe von Gegenständen, die ihrer Annahme zu folge Dinge zivilen Ungehorsams seien. Eine Gasmaske, einen Bolzenschneider, Äxte, Zwillen, ja sogar einen Eimer mit Urin. 5 Personen wurden verhaftet und ca. 100 Personen, unter Handschellen, abgeführt. Später jedoch wieder freigelassen. Stadtrat David Thune, am Samstag-Morgen: »das ist nicht der Weg, den wir gehen sollten. Diese Aktion der Polizei sendet eine völlig falsche Botschaft. Diese Menschen hatten ein Recht da zu sein.« Die Menschenrechtsorganisation beschrieb den Polizeieinsatz als das was er war, staatlicher Terror.

Stadtrat Thune: Wenn sie(die Polizei) etwas gefunden hätten, was mit einem Verbrechen in Zusammenhang gebracht werden könnte, hätte die Situation auch auf einfacheren Wegen geklärt werden können.
Demokratischer Protest als Anlass für eine Polizeiaktion. Erinnert mich auch an den G8-Gipfel, letzten Jahres in Deutschland, wer protestiert, seine bürgerlichen Rechte einfordert, wird kriminalisiert.
tnx Hayduke
Quelle:commondreams.org

Dienstag, 1. Juli 2008

Offizielles Bürger-Schnüffelprogramm

Das offizielle Terror-Kooperations Programm der USA ist ausgedehnt und fertiggestellt worden. Dieses Programm trainiert Mitarbeiter der Behörden der USA um Personen auszuspähen, die ihnen verdächtig erscheinen und sie anschließend in ein unendliches, George Orwell-Szenario zu verwickeln. Jeder Behördenmitarbeiter wird damit in die Lage versetzt werden, Verdächtige auszuspähen, zu überprüfen und hinsichtlicher möglicher terroristischer Aktivitäten anzuzeigen. Das fängt bei Handies an, wer also solche Dinger besitzt und sich trotzdem noch welche kauft, wer fotografiert, genau feststellen, was fotografiert wurde,ebenso, dass anfertigen von Videos all das macht die Menschen verdächtig. Überwachung ist ein Privileg des Staates und nicht der Menschen die darin leben. Inzwischen hat man damit begonnen, entsprechende Büros in den Städten einzurichten. In den Bundesstaaten Californien, Arizona und Colorado sind diese schon arbeitsfähig. Schöne, blanke Paranoia. Mal sehen, wenn das nach Deutschland überschwappt

The National Terror Alert

Mittwoch, 18. Juni 2008

Der traurige Tod einer grossen Publikation -- eXile, R.I.P.

The eXile ist tot. Lang lebe The eXile.
Die eXile war/ist eine wöchentlich in Moskau erscheinende, englisch-sprachige Zeitung. Die Geldgeber der Zeitung haben den Stecker gezogen, nachdem das Magazin von einer behördlichen Buchprüfung heimgesucht wurde. Die Medien werden die Gelegenheit beim Schopfe ergreifen und die rohe, aggressive Art und Weise russischer Behörden verspotten, insbesondere deren Umgang mit kritischen Medien und der Demokratie überhaupt. Das Team von eXile hat die Ereignisse vorausgesehen, so berichtete man in der letzten Printausgabe darüber. Eine Nation wird von der eigenen Regierung terrorisiert und eine Zeitung furzt dieser Regierung ins Gesicht.
Es gibt zum Vorgang eigentlich nicht mehr viel zu sagen, wenn es Euch interessiert lest Euch durch die Archive von eXile, es lohnt sich.

Freitag, 14. März 2008

Religionsfreie Zone Köln 2008

(hpd)
Der Landesverband des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten (IBKA) veranstaltet am Karfreitag 2008 eine Religionsfreie Zone. Im Rahmen einer politischen Informationsveranstaltung werden zwei Filme im Kölner Filmhaus gezeigt.

Herr Ponitka, Sie sind der Sprecher des Landesverbandes NRW des Internationalen Bundes der Konfessionslosen und Atheisten, der in diesem Jahr zum ersten Mal am Karfreitag eine „Religionsfreie Zone" veranstaltet. Wie sind sie auf diese Idee gekommen?

„Bereits vor eineinhalb Jahren hielt der Landesvorstand es für nötig, eine politische Info-Veranstaltung zum Feiertagsgesetz Nordrhein Westfalen durchzuführen. Schnell kamen wir auf die Idee, dies an dem am stärksten geschützten stillen Feiertag, dem Karfreitag, zu machen. Die Frage war: Was bieten wir neben der politischen Information an? Zunächst hatten wir vor, eine Party zu gestalten. Letztlich entschieden wir uns, es dem Bund für Geistesfreiheit München gleich zu tun und zwei unseres Erachtens zum christlichen Feiertag passende Filme aufzuführen."

Warum eine Veranstaltung zum Feiertagsgesetzt Nordrhein-Westfalen? Gibt es nicht wichtigere Themen für den IBKA?

„Es gibt jede Menge wichtige Themen hinsichtlich der Trennung von Staat und Kirche, was eines der Hauptanliegen des IBKA ist. Das Feiertagsgesetz zählt zwingend dazu.

Es gibt in Nordhein-Westfalen elf gesetzliche Feiertage und zwei Gedenktage. Von diesen dreizehn Tagen haben lediglich zwei - und zwar der erste Mai und der dritte Oktober - einen ausschließlich weltlichen Charakter. Die Anderen sind christliche Feiertage, wie Ostern, Pfingsten, Weihnachten oder eben der Karfreitag. In den übrigen Bundesländern ist die Vereilung ähnlich. Angesichts eines Bevölkerungsanteils konfessionsloser Menschen, der in Deutschland mittlerweile auf über 30 % angewachsen ist, ist nicht einzusehen, dass sich all diese Menschen dem rigiden Spaßverbot eines Feiertagsgesetzes beugen müssen."

Sie hätten auch zu Tanz und Musik einladen können. Nun werden Filme gezeigt. Haben Sie befürchtet, mit einer Tanzveranstaltung verboten zu werden?

„Ganz gewiss würden wir damit ganz schnell verboten werden, da schon von Gründonnerstag 18.00 Uhr bis dem auf Karfreitag folgenden Tag 6.00 Uhr öffentliche Tanzveranstaltungen ausdrücklich untersagt sind. Unsere Veranstaltung dient auch dazu, eine Karfreitägliche Religionsfreie Zone in Köln zu etablieren. Das kann nicht geschehen, wenn man beim ersten Mal direkt verboten wird."

Sind Filmaufführungen an diesem Tag uneingeschränkt gestattet?

„Nein, zu den Hauptzeiten des Gottesdienstes nicht - also in der Zeit von 6.00 Uhr bis 11.00 Uhr. Danach muss der Kultusminister, oder eine von ihm bestimmte Stelle, Filme als zur Aufführung am Karfreitag geeignet ansehen."

Und diese Eignungsprüfung haben die Filme "Wer den Wind sät" und "Sterben für Anfänger" bestanden?

„Da bin ich ganz sicher. Und selbst wenn das nicht so wäre: alle anderen Kölner Kinos spielen ganz normales Programm. Von daher wäre ich auf eine Argumentation gespannt, die diese zwei Filme zur Aufführung am Karfreitag nicht anerkennt."

Gibt es seit der Ankündigung der Veranstaltung schon Rückmeldungen?

„Es liegen schon etliche Anmeldungen vor. Auch Personen, die sich sonst nicht mit dem Thema Trennung von Staat und Kirche beschäftigen, befürworten die Aktion und setzen sich erstmalig mit den politischen Forderungen des IBKA auseinander."

Was ist denn eigentlich Ihr Ziel? Abschaffung der christlichen Feiertage oder Etablierung nicht-religiöser Feiertage?

„Es geht nicht darum, jemanden an der Ausübung des Glaubens zu hindern oder gar einen Gottesdienst stören zu wollen. Momentan ist es aber so, dass der Unterhaltung dienende öffentliche Veranstaltungen, selbst in geschlossenen Räumen, auch den nicht-gläubigen Menschen untersagt sind. Dies auch, wenn eine Störung der Glaubensausübung faktisch nicht vorliegt.

Wenn religiöse Menschen bestimmte Kalendertage brauchen, um feiern zu können, soll man ihnen dieses nicht wegnehmen. Das Feiertagsgesetz in der gültigen Form gehört jedoch dahingehend geändert, das Ungläubige nicht weiterhin diskriminiert werden."

Ich danke für das Gespräch
Die Fragen stellte Petra Silie.

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Wir haben die Lande gemessen, die Naturkräfte gewogen, die Mittel der Industrie berechnet, und siehe, wir haben herausgefunden, dass diese Erde groß genug ist, dass sie jedem hinlänglichem Raum bietet, die Hütte seines Glücks darauf zu bauen; dass diese Erde uns alle anständig ernähren kann, wenn wir alle arbeiten und nicht einer auf die Kosten des anderen leben will; und das wir nicht nötig haben, die ärmere Klasse an alle Himmel zu verweisen.

Heinrich Heine, Romantische Schule, 1835

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yeah, that'll be true :)
nickpol - 21. Januar, 10:30
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