Informationelle Selbstbestimmung

Montag, 23. Oktober 2006

Der deutsche Big Brother Award 2006

Der Big Brother Award, quasi der Oscar für die besten und durchtriebendsten Schnüffelpraktiken wurde vergeben.
Ein jeder der Prämierten hätte auf die eine oder andere Art einen Boo oder einen Baron oder einen Insider verdient. Die zusammengefasst Form wird Allen gerecht.

Die Philips GmbH wurde für die dreisteste Überwachungstechnik ausgezeichnet, die CD-Brenner der besagten Firma verewigen auf dem Rohling eine identifizierbare Seriennummer, natürlich ohne Wissen des Nutzers. Warum muss der ohnehin dumme Konsument noch gefragt werden, er versteht es ja doch nicht.

Die Politik ist nun gleich mehrfach vertreten, was uns nicht wundert, da die enorm hohen terroristischen Bedrohungslagen im Lande, die Einschränkung der Grundrechte dringend erforderlich machen. Ganz im Sinne alter DDR-Tradition ging ein Oscar an den Landtag McPomm für die »verdachtsunabhängige Tonaufzeichnung in der Öffentlichkeit«

In der Kategorie Behörden und Verwaltung wurde der Preis an die Kultusministerkonferenz der Länder verliehen. Diese Herrschaften wollten doch tatsächlich die negativen Pisaergebnisse mit einer Schüler-ID aus der Welt schaffen, diese ID sollte lebenslang gelten, ungeklärt ist die Frage, ob als Tatoo mit Binär – Codes oder in Form eines implantierten RFID-Chips.

Die Versicherungen bekamen auch einen der heftig begehrten Preise, für das sammeln von Daten, ohne eindeutige rechtliche Grundlage, selbst die Aussagen von Unfallzeugen werden erfasst, ist man einmal in der Datenbank drin, ist ein schlechtes Rauskommen oder gar keins.
Zwei Aufsichtsratsmitglieder der SWIFT Vereinigung, beides hochdotierte Mitarbeiter deutscher Banken musste sich den Preis leider teilen. Geehrt wurde die beachtliche Leistung innereuropäische Überweisungen als Form von Informationen, über Jahre, an amerikanische Behörden und Geheimdienste geliefert zu haben. Der Datenschutzbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein, Thilo Weichert dazu:»Es gibt für Banken, die Politik und den Datenschutz in Europa überhaupt keinen Anlass, sich von amerikanischer Seite erpressen zu lassen«.
Die Preisträger wurden von der Akademie, dem FoeBuD, »Verein zur Förderung des öffentlichen bewegten und unbewegten Datenverkehrs e.V.« , aus 350 Vorschlägen sorgfältig ausgewählt.

Ehrende Worte erhielt der im vorigen Jahr für sein Lebenswerk ausgezeichnete Otto Schily. Sitz er doch, gut bezahlt in den Aufsichtsräten der Biometriefirmen byometric systems AG und Safe ID Solutions AG. Bei der letztgenannten Firma hält er mittels einer kleinen Spende eine Kapitalbeteiligung, aus Datenschutz -rechtlichen Gründen will er sich über die Höhe der Spende nicht äußern.
Beide Firmen erhalten ihre Aufträge vom Bundesministerium des Innern. Ein Schuft wer da von Kungelei und Vetternwirtschaft spricht, oder meint, wir leben in einer Bananenrepublik.
Die Bundesregierung verneint dies entschieden.

Mittwoch, 20. September 2006

Cheney und der Überwachungsstaat

Es ist wahr. Dick Cheney drängt den Kongress, um der Regierung zu erlauben, auf die Gespräche und E-Mails der Amerikaner zuzugreifen, ohne dazu entsprechend bevollmächtigt zu sein.

Eine Reihe von Bürgerrechtsinitiativen hat in den Gerichten und im Weißen Hause gekämpft, um das geheime Spionage-Programm der Regierung Bush aufzuhalten. Erst letzten Monat wurde ein wichtiger Sieg errungen, als das US-Bezirksgericht für den östlichen Bezirk von Michigan das nationale Sicherheitsprogramm für verfassungswidrig erklärte und eine unmittelbare Pause zu diesem Missbrauch der Präsidentenvollmacht verlangte.

Es geht darum unser aller Privatsphäre und die Rechtsstaatlichkeit zu schützen.
Dieser zivilrechtliche Sieg um unsere Grundrechte soll die Politiker davon abhalten, unter dem Denkmantel des Kampfes gegen den Terrorismus eben diese weiter einzuschränken und unsere Privatspähre weiter auszuhöhlen.
Zur Zeit wird im Weißen Haus alles unternommen um Spielarten zu finden, mit denen man das Programm doch noch realisieren kann, allen voran Dick Cheney.
Die Gesetze sind so ausgelegt, "Mit Überwachung können wir leben", aber es betrifft unsere Wohnstätten, unsere Telefone und unsere E-MAil-accounts. Eimal auf den Weg gebracht, kann es die Politiker nicht mehr davon abhalten, all das zu überwachen. Die Datensammelwut ist paranoid, in den USA, wie in Europa.
Und es betrifft uns alle.
In jedweder Hinsicht werden hier in Europa und in den USA still und leise Regularien geschaffen, die dazu dienen die Grundrechte der Bürger weiter einzuschränken, Datenspeicherung, Terrordateien, öffentliche Überwachung, all das dient dazu unsere freie und offene Gesellschaft abzuschaffen. Uns gibt man zu verstehen, um den Terrorismus zu bekämpfen.
Haben all die Massnahmen der letzten 5 Jahre die Welt sicherer gemacht, all die Gesetze, Verordnungen und Regeln, nein und zwar prinzipiell nein

Die Politiker sanktionieren Machtmißbrauch in dem sie täglich neu die Standards für die Sicherheit neu definieren. Man spielt mit der Furcht der Menschen um unsere Grundfreiheiten zu unterhöhlen.

Sonntag, 20. August 2006

Das Messi-Syndrom unserer Politiker

Der Gesetzentwurf für eine bundesweite Anti-Terror-Datei, geht Herrn Beckstein, von der bayrischen CSU und seines Zeichens Innenminister von Bayern, nicht weit genug.

In einem Artikel können wir also nachlesen, dass insbesondere die mangelnde Praxistauglichkeit des Gesetzes kritisiert wird. Es ist vorgesehen, dass die LKA die gespeicherte Daten zwar lesen und abgleichen können, diese aber nicht für die polizeiliche Arbeit verwenden dürfen, ohne vorher die Zustimmung der speichernden Behörde einzuholen.
Damit werde der schnelle Datenaustausch zwischen den Behörden verhindert.

Ziel der Anti-Terror-Datei ist die Trennung von Daten über Verdächtige bei der Polizei und den Geheimdiensten aufzuheben.

Banken-, Telefon,-Internet-Verbindungen sollen gespeichert werden, ebenso, wie Informationen über Führerschein, Anschriften und Kontaktpersonen. Weiterhin Informationen zu genutzten Fahrzeugen, besuchte Orte und berufliche Qualifikationen.

Weitergehend fordern Unions-Politiker den Zugriff auf die Daten für jede Polizeistreife.

Wiefelspütz(SPD):“alle für die Polizeiarbeit wichtigen Informationen gehören in die Datei. Wenn im September über den Gesetzesentwurf verhandelt wird, werden wir kurz und knackig zum Erfolg kommen“.

Datensammelwut ohne Grenzen und ohne Gewissensbisse. Da besteht über-parteiliche Einigkeit. Unser Staat ist krank, am Kopf, diese Politiker brauchen einen guten Psychiater der ihnen ihre Paranoia behandeln hilft. Vielleicht hilft ja auch einfache Arbeit, bei der man sich solchem Wahnsinn nicht ausgesetzt fühlt, dass sollte wir bei der nächsten Wahl berücksichtigen und CDU und SPD die rote Karte zeigen.

Donnerstag, 10. August 2006

Die Macht der Suchmaschinen und die Privatsphäre

Vergraben in einer Liste von 20 Millionen Suchanfragen, gesammelt von AOL und von AOL ins Netz gestellt, die Benutzernummer 4417749. Eigens dafür vergeben, die Anonymität des Nutzers im Internet zu gewährleisten, eine trügerische Hoffnung.
Nr. 4417749 führte in einem Quartal hunderte Suchanfragen, zu allen möglichen Themen durch, unter anderem, wie man sich die Finger betäubt, Single Männer ab 60, einem Hund der auf alles uriniert, usw.
Es waren letztlich nur ein paar Klicks um die Identität des Nutzers 4417749 festzustellen. Die Datenspur führt zu Thelma Arnold, die in Lilburn, Georgia lebt. Ein Reporter der New York Times las ihr die Suchanfragen vor, die sie selbst gestellt hatte, es waren die ihren.

AOL hat am letzten Wochenende die Suchdaten aus dem Internet entfernt und entschuldigte sich für die Freigabe der Daten, als Begründung gab AOL an, in der Annahme die Daten würden für die Forschung(akademisch) genutzt, habe ein Mitarbeiterteam diese unerlaubt freigegeben.
Aber die detaillierten Suchanfragen der Frau Arnold und von 657.000 anderen amerikanischen Bürgern waren im Netz und niemand weiß ob die Daten nicht kopiert wurden.
Gleichzeitig unterstreicht dieser Vorfall, was Menschen so alles enthüllen, wenn sie Suchmaschinen benutzen und wie riskant es ist, wenn Unternehmen wie AOL, Google oder Yahoo diese Daten zusammenstellen.
Vor diesen Risiken haben Experten gewarnt. Insbesondere bei Online-Anbietern die das Kommen und Gehen der Internet-Nutzer registrieren um zielgerichtete Werbung an die Frau/Mann zu bringen.
Es ist eine tickende Privatsphären-Bombe. Genau genommen ist es ein Fehler, dass die Suchmaschinen-Betreiber so viele Daten speichern. Diese riesigen Datenbanken machen Appetit, nicht nur bei den Unternehmen sondern auch staatlicherseits. Frau Arnold hatte zugestimmt ihr Suchanfragen mit einem Reporter zu erörtern. Sie war schockiert. „Meine Güte, es ist mein ganz persönliches Leben,“ sagte sie. „Ich hatte keine Ahnung, dass da jemand über meine Schulter schaute.
Es sind Tausende von Suchanfragen, sie spiegeln die Sorgen von erwartungsvollen Müttern, Krebspatienten, Universitätsstudenten und Musikliebhabern wieder.
Benutzernummer 2178 fragt welche Nahrung als Ersatz für das Stillen genommen werden kann. Nr. 3482401 sucht Hinweise zum zählen von Kalorien, Nummer 3483689 sucht nach Liedern mit einem ganz bestimmten Text, z.B. “Wind unter meinen Flügeln“, Nr. 3505202 erkundigt sich nach Depressionen und einer Kur, Nr. 7268042 meint das ihr Ehemann sie betrügt und sie sich nun fürchtet.
Es gibt viele Tausende Anfragen über „Kinderporno“ und wie man sich mit Erdgas umbringen kann.
Zum Abschluss nochmals Frau Arnold: „Wir haben alle ein Recht auf Privatsphäre, niemand sollte die Macht haben uns dieses Recht zu nehmen“.

Wie wahr, dem ist nichts mehr hinzu zu fügen.

Freitag, 28. Juli 2006

RFID Clone in New York

Annalee Newitz hat sich, in Vorbereitung der 6th Hope in New York, einen VeriChip RFID in ihrem Arm implantieren lassen.
Jonathan Westhues hat auf dieser Konferenz seinen proxmark3 vorgestellt. Mit diesem Device hat er dann einen Klon RFID von Annalee´s VeriChip hergestellt. Mit anderen Worten er hat all die Daten kopiert, die auf dem Original-Chip vorhanden waren, 1:1.
Soll mir mal einer sagen, diese Technik sei sicher. Wenn das möglich ist, sind Klone unserer Pässe auch möglich, wer sich dann mit unseren Daten durch die Welt bewegt?, gar nicht auszudenken!

Donnerstag, 6. Juli 2006

Der Überwachungsstaat - Fortsetzung

Der Innenminister des Landes NRW, Ingo Wolf (FDP) hat sich heute in Düsseldorf darüber geäußert, dass im Rahmen der Änderung des Verfassungsschutzgesetzes eine Lizenz zum "Hacken" für denselben zu erteilen sei. Anmerkung: Schließt das die Anwendung von Trojanern, Viren, Phishing, DDOS-Angriffen, Spoofing ect. pp. ein. Dann kommt ja in Zukunft, wenn das so wird, allerhand auf uns zu. Besagter Herr Wolf sieht eine echte Bedrohung durch den Islamismus. Herr Wolf, nicht der Islamismus ist die Bedrohung, die Bedrohung sind Politiker wie Sie, die unsere Grundrechte einschränken, die jeden Bürger zum potentiellen Terroristen stempeln und das auch noch in Ordnung finden. Der heimliche, staatliche Zugriff auf informationstechnische Systeme über das Internet, und die Beobachtung von sogenannten extremistischen Homepages kann so nicht organisiert werden. Da man gehackte Daten nicht als Beweismittel verwenden kann, sie sind manipuliert und nicht reproduzierbar, kann staatliches Hacken also nur präventiv sein, mal gucken was uns alles so im Netz begegnet, dann können wir ja weiter ermitteln. Karsten Rudolph von der SPD meint dazu:" Es muss ausgeschlossen werden, dass sich der Verfassungsschutz ohne richterliche Anordnung Zugang zu den Computer-Festplatten der Bürger verschafft". Gut gemeint, der Herr spricht schon nicht mehr von Extremisten sondern nur noch von Bürgern.

Mistrust any authority, hat schon ein paar Jährchen auf dem Buckel, wird aber immer aktueller.

Dienstag, 20. Juni 2006

Informationelle Selbstbestimmung

Ich habe einen Artikel von Bruce Schneier, von Wired.com mal ins deutsche übertragen, weil ich meine, dass das uns auch angeht.

Der Wert der Privatsphäre
Nach den Enthüllungen, im letzten Monat, dass sich die NSA darum bemüht hat, die amerikanische Bevölkerung weiter zu überwachen, entzündete sich die Diskussion über die Privatspähre aufs Neue.

Diejenigen die gegen die zeitliche Beschränkung des Schutzes der Privatspähre sind, insbesondere bei ID-Schecks, Video-Überwachung, massiver Einsatz von Data-Mining in Datenbanken, bekommen die Frage gestellt: Wenn Sie nicht irgendetwas falschgemacht haben, brauchen Sie auch nichts zu verstecken.
Wenn ich nichts falsch gemacht habe, dann haben sie auch keinen Grund mich zu beobachten. Weil die Regierung definieren kann, was Unrecht ist, fährt sie fort, diese Definition zu ändern. Aus diesem Grunde ist immer irgendetwas mit meinen Informationen nicht in Ordnung. Die Privatsspähre wird nicht akzeptiert, obwohl diese ein ständiges Menschenrecht ist, einfache eine Bedingung für die Würde und Achtung vor dem Menschen.

Zwei Sprichwörter bringen das am besten zum Ausdruck:»quis custodiet ipsos custodes«
Wer beobachtet den Beobachter, und Absolute Macht korrumpiert absolut.
Kardinal Richelieu verstand den Wert der Überwachung als das was es ist, wenn man mir 6 Zeilen, von der Hand des aufrichtigsten Menschen geschrieben, geben würde, so würde ich einen Grund finden ihn hängen zu lassen.
Man muss eine Person nur lange genug beobachten, um etwas zu finden, was ihn belastet. Das macht die Privatspähre so wichtig, Informationen aus dieser heraus können uns erpressbar machen, sie können verkauft werden und oftmals nur, weil wir zur falschen Zeit am falschen Ort sind.
Die Privatspähre schützt uns vor dem Missbrauch der Macht, selbst wenn wir nichts falsches Tun, zum Zeitpunkt der Überwachung.

Wir machen nichts falsch, wenn wir ins Badezimmer gehen um uns zu lieben, wir verstecken uns nicht absichtlich, es ist unsere persönliche, alleinige Angelegenheit. Wir singen unter der Dusche, sammeln alte Zeitschriften oder unsere Liebesbriefe, um sie später vielleicht zu verbrennen. Die Privatspähre ist ein zutiefst menschlicher Grundzug.
Eine Zukunft, in welcher die Privatspähre einen ständigen Angriff von außen ausgesetzt sein würde, haben sich die Gründerväter unserer Verfassung nicht vorstellen können.
Zu dieser Zeit war Privatspähre eine Privileg des Hochadels, jemanden zu Hause in seiner eigenen Welt zu beobachten war unschicklich und unvernünftig, für die Autoren unserer Verfassung war es einfach unvorstellbar.
Man beobachtet verurteilte Verbrecher, keine freien Staatsbürger, das ist Bestandteil des Konzepts der Freiheit.
Wenn alles was wir tun kontrolliert wird, sind unsere Angelegenheiten einer beständigen Bedrohung von außen ausgesetzt. Wir werden entmündigt, gefesselt unter den Augen einer Behörde, die alles zu kontrollieren scheint. Wir verlieren unsere Individualität, weil alles was wir tun aufgezeichnet wird und damit für andere wahrnehmbar.
Wie viele von uns haben im Gespräch gestockt, die letzten viereinhalb-Jahre, als wir erfuhren, dass wir belauscht wurden.
War es ein Telefongespräch, eine e-Mail oder ein Gespräch bei einer Behörde. Waren es Äußerungen zum Terrorismus, oder über Politik, über den Islam. Wir hörten auf zu reden, wir mussten fürchten, dass unsere Wörter aus dem Kontext heraus genommen werden. Wir lachten über unsere Paranoia, gingen weiter, aber unser Verhalten hatte sich verändert. Unsere Wörter hatte plötzlich eine andere Bedeutung.
Das ist der Kursverlust der Freiheit, mit dem wir uns konfrontiert sehen, wenn uns die Privatspähre genommen wird. Das ist wie da sLeben im früheren Ostdeutschland oder das Leben in Saddams Husseins Irak. Es ist unsere Zukunft, wenn wir einem aufdringlichem Auge erlauben in unser ganz persönliches, privates Leben zu schauen.
Zu viele charakterisieren die Debatte Sicherheit gegen Privatspähre als falsch. Die Alternative ist Freiheit gegen Kontrolle. Freiheit erfordert Sicherheit ohne Störung, Sicherheit plus Privatspähre. Die weitverbreitete Polizeiüberwachung ist eigentlich die Definition eines Polizeistaats, und dass ist genau das, warum wir für die Privatspähre eintreten sollten, wenn wir nichts zu verstecken haben.

Freitag, 19. Mai 2006

Britische Paranoia nimmt stärkere Formen an

Durch die britische Regierung werden Vorbereitungen getroffen, die der Polizei die Autorität einräumen soll, von Firmen und Personen die Übergabe der encryption keys zu verlangen. Viele Sicherheits-und Bürgerrechtsexperten reagierten empört.

Die Vollmachten der Polizei werden näher bestimmt im Teil 3 des Gesetzes über »The Regulation of Investigatory Powers Act (RIPA)«.
RIPA wurde im Jahre 2000 eingeführt, die Bestimmungen und Regularien des Teils 3 wurden bisher jedoch nicht in Kraft gesetzt.
Jetzt, mehr als 5 Jahre nach Inkrafttreten des Gesetzes, versucht die Regierung einen Prüflauf für die Vollmachten des Teils 3 des Gesetzes zu realisieren.
Einige Sicherheitsexperten sind besorgt darüber, dass unschuldige Menschen kriminalisiert werden, und dass Fimen aus Grossbritannien abwandern. Aber das Heimatministerium, welches den Prozess der Beratungsgespräche begonnen hat, sagt, die Vollmachten, welche im Teil 3 des Gesetzes vorhanden sind, sind notwendig um den wachsenden Gebrauch von Verschlüsselungstechniken durch Kriminelle, Terroristen und Pädophilen zu begegnen.
Der Gebrauch von Verschlüsselungs-Techniken steigt an, so Liam Byrne, Heimatminister, vor dem britischen Parlament in der letzen Woche.
Verschlüsselungssoftware ist weitestgehend verfühgbar und als Sicherheitsbestandteil in alle Betriebssysteme integriert, so dass sich die Regierung entschlossen hat, die Bestimmungen des Teil 3 von RIPA einzuführen, da diese bisher noch nicht in Kraft waren.

Teil 3 gibt der Polizei die Vollmacht die Herausgabe der Verschlüsselungs-Keys, oder aber von Verdächtigen die Entschlüsselung von verschlüsselten Texten zu verlangen.
Jeder, der ein solches Ansinnen der Polizei zurückweißt sieht sich mit einer möglichen Gefängnisstrafe bis zu zwei Jahren konfrontiert. Unter der gegenwärtigen Anti-Terror-Gesetzgebung heißt das für verdächtige Terroristen Freiheitstrafen bis zu 5 Jahren.

Wenn die Bestimmungen des Teils 3 in Kraft sind, können Finanz-Institutionen gezwungen werden ihre »encryption master keys« heraus zu geben, die sie für die Durchführung von Finanztransaktionen benötigen.
Die Kontroverse liegt in der Beschlagnahme der Schlüssel, nicht darin, die Entschlüsselung von den Menschen zu erzwingen. Die Vollmacht zur Beschlagnahme der Schlüssel geistert durch die Etagen des Big Business.
Die Vorstellung, dass internationale Banker argwöhnisch ihre »master keys« nach England bringen die hier völlig legitim beschlagnahmt werden können, ist unvorstellbar.
Die Briten sind, was Paranoia anbelangt eindeutig auf dem Vormarsch. Die Frage ist, wann soetwas auf das europäische Festland schwappt. Fakt ist, unverschlüsselte mails sind wie Briefe ohne Umschlag. Zumal Terroristen zwar Schlüssel verwenden, aber diese nur einer Person bekannt sind und nur einmal angewendet werden.
Die Politik suggeriert den Menschen ein hohes Bedürfnis an Sicherheit und nutzt es zur Abschaffung der freiheitlichen Grundrechte.

Donnerstag, 13. April 2006

Digitaler Personalausweis

Hm, das Bundesinnenministerium geht mit Überlegungen schwanger, die digitalen Datensätze, welche in den neuen Personalausweisen gespeichert werden sollen an die Privatwirtschaft zu verkaufen. Grund soll sein, die Gebühren für die neuen Dokumente decken nicht die Kosten. Holy Shit, wenn das eintritt haben wir schlechte Karten, digitale Fingerabdrücke überall, dann kommt noch die digitale Iris, das ist dann für Versicherungen, Banken, Reisebüros oder fürs Finanzamt richtig gut.
Für Puff-Gänger wirds gefährlich, die legen dann richtige Spuren, nichts mit Seitensprung. Oder Aldi hat unsere Daten. Banken geben uns keine Kredite mehr, weil wir bei Discountern einkaufen.
Wenn Politiker und Beamte anfangen zu denken, wird es gefährlich. Schutz vor was, das spielt keine Rolle mehr. ich plädiere für die Abschaffung des Personalausweises, statt dessen einen implantierten Chip unter die Haut, kann jederzeit kontaktlos, informationell aufgefrischt werden, oder die Datenbank im Zahn.
Oh Herr, schütze uns vor Politikern und deren Helfern mit Visionen.

Montag, 10. April 2006

USA interessiert an Telekommunikationsdaten der EU

Nach dem in der EU, die Richtlinie zur Vorratsdatenspeicherung von Telefon- und Internetverbindungsdaten Gestalt angenommen hat, versuchen die USA Zugriff auf dieselben zu bekommen. Auf einem informellen Treffen mit Vertretern der EU und der USA bekundete die amerikansiche Seite ihr generelles Interesse in den Datenbanken schnüffeln zu dürfen. Die britische Bürgerrechtsorganisation Statewatch veröffentlicht dazu ein Dokument(pdf) http://www.statewatch.org/news/2006/apr/eu-us-jha-7618-06.pdf.
Die Richtlinie der EU ist in den Staaten der Gemeinschaft heftig umstritten, geklärt ist noch nicht, wer diese Daten einsehen darf und wie die Verwertung erfolgen soll. Datenschützer fordern, diese Daten nur bei schweren Verbrechen zur Aufklärung heran zu ziehen. Durch die Vertreter der EU wurde das Interesse der USA an diesen Daten in der Form beantwortet, dass diese im Rahmen der Tätigkeit der multilateralen Strafverfolgungsabkommen Zugriff auf die Daten haben sollen. Die USA selbst haben noch keine gesetzliche Grundlage für die Vorratsdatenspeicherung geschaffen. Hier werden nur in konkreten Verdachtsfällen die Verbindungsdaten durch die Provider den Untersuchungsbehörden zur Verfügung gestellt. Die Vertreter der USA brachten ihre Bedenken zum geplanten Datenschutz der EU zum Ausdruck, sie befürchten negative Auswirkungen für die Arbeit der Strafverfolgungsbehörden. Dieser Datenschutz geht den USA eindeutig zu weit.
In diesem Zusammenhang wurde auch über das Abkommen der EU-USA zur Herausgabe von Flugpassagierdaten diskutiert. Hier werden Informationen über Reiseziele, verwendete Zahlungsformen und Essensgewohnheiten an die USA weitergeleitet. Diese Daten werden von drei europäischen Fluggesellschaften zur Verfügung gestellt, bisher.
Alles in allem eine unbefriedigende Situation. da werden unsere Daten gesammelt und anderen Ländern, bei vorliegen von Verdachtsgründen zur Verfügung gestellt. Wie wollen die nationalen Regierungen das Recht auf informationelle Selbstbestimmung ihrer Bürger gewährleisten, wenn jeder potentiell verdächtig ist. Die Grundrechte der Bürger werden weiter eingeschränkt, nur regt das hier niemanden mehr so richtig auf.

http://www.heise.de/newsticker/meldung/71831

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Naturalismus - kein Dogma!

Wir haben die Lande gemessen, die Naturkräfte gewogen, die Mittel der Industrie berechnet, und siehe, wir haben herausgefunden, dass diese Erde groß genug ist, dass sie jedem hinlänglichem Raum bietet, die Hütte seines Glücks darauf zu bauen; dass diese Erde uns alle anständig ernähren kann, wenn wir alle arbeiten und nicht einer auf die Kosten des anderen leben will; und das wir nicht nötig haben, die ärmere Klasse an alle Himmel zu verweisen.

Heinrich Heine, Romantische Schule, 1835

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nickpol - 15. Juni, 13:59
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nickpol - 21. Januar, 10:30
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nickpol - 19. Juni, 09:17
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nickpol - 18. Oktober, 15:03
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